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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
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genannt wird«,
wiederholte der junge Paladin.
Bahzell lächelte grimmig.
»Ich sagte, dass er hier seine Stellung errichtet hat, Vaijon«, ant
wortete er ruhig. »Ich habe nicht gesagt, dass er die Sothôii aufhielt,
denn das konnte er nicht. Sie sind einfach über ihn und all seine
Männer hinweggeritten, und als sie den Fuß der Rinne erreichten,
haben sie auch den Rest seines Clans unter ihren Hufen niederge
trampelt. Deshalb ist Charhan nur eine Legende, verstehst du? Es
gab keinen einzigen Überlebenden seines Clans, der hätte schildern
können, was damals wirklich passiert ist.«
31
»Was? Welches Banner weht da, sagst du?«
    Herr Festian starrte den schlammbespritzten, schweißüberström
ten Späher ungläubig an, doch der Mann senkte nur eigensinnig den
Kopf.
    »Ich habe gesehen, was ich gesehen habe, Herr.«
»Aber …« Festian hielt inne. Yarran war ein guter Mann, einer sei
ner Besten. Wenn er sagte, er hatte etwas gesehen, dann hatte er es
gesehen, wie unmöglich es auch klingen mochte.
Der Kommandeur der Späher würgte einen Augenblick an diesem
unangenehmen Gedanken herum, stieg dann ab und reichte seinem
Adjutanten die Zügel seines Pferdes.
»Zeig es mir«, befahl er. Yarran nickte und ging voraus den Pfad
hinab.
Mit seinen sechsundfünfzig Jahren war Festian eigentlich schon et
was zu betagt für einen derartigen Fußmarsch. Er hatte nicht mehr
so viel Ausdauer wie früher und seine Gelenke waren in letzter Zeit
ein wenig steifer geworden. Er zwang sich, mit Yarran Schritt zu
halten und grinste, als ihre Reitstiefel an den Felsen kratzten oder im
Schlamm versanken. Kundschaften zu Fuß liegt uns Sothôii wirklich
nicht besonders, dachte er. Ich glaube, die meisten von uns würden
sogar zum Pinkeln reiten, vorausgesetzt, wir könnten unsere Gäule
mit aufs Klo nehmen.
Er hätte beinah laut gelacht, schalt sich jedoch augenblicklich, weil
er seinen Gedanken erlaubte abzuschweifen, obwohl der Feind so
nah war. Er schüttelte den Kopf und versuchte, so wenig Lärm wie
möglich zu machen, als Yarran um eine Biegung schlich. Kurz dar
auf winkte der Kundschafter heftig mit der Hand. Sie verließen den
Pfad und schlichen geduckt hinter die Deckung eines der vielen Ge
röllhaufen, die der lange ausgetrocknete Fluss in den engen Biegun
gen der Rinne aufgeworfen hatte.
»Dort!« sagte Yarran ruhig. Festian hob unwillkürlich die Brauen,
als er dem ausgestreckten Zeigefinger des Spähers folgte, der auf
eine primitive Befestigung zeigte.
Es überraschte Festian nicht, dass sich die Hradani ausgerechnet
hier verschanzt hatten. Der Pfad weitete sich gerade genug, dass
sich die Sothôii in etwas breiterer Front nähern konnten, dann ver
engte er sich und endete dort, wo die Hradani sie auf der Spitze ei
nes kleinen Hanges erwarteten. Festian kramte in seiner Erinnerung
nach dem Namen, den die Hradani diesem Ort gegeben hatten. Er
wusste aus den vielen Scharmützeln, die er in der Rinne mitgemacht
hatte, dass sie ihn irgendwie benannt hatten, aber er konnte sich
nicht genau erinnern. Es war irgendwas mit Monument, aber wie
war der Name noch mal gewesen?
Er schob den Gedanken beiseite, hockte sich in den Schutz eines
großen Felsbrockens, rieb an einem Schlammfleck auf seinem Kü
rass und starrte das Banner an, das über den schlichten Mauern
wehte. Es war nicht Hurgrums strahlend rote Axt auf schwarzem
Grund, sondern die Flagge leuchtete tannengrün, und auf ihr prang
ten ein gekreuztes Schwert und ein Morgenstern in Gold.
Also hatte Yarran Recht. Aber was zum Phrobus will der Orden des To
manâk hier? Und Orden hin oder her, die Krieger auf der Mauer unter
dem Banner sind gottverdammte Hradani!
Er verzog das Gesicht und nickte Yarran zu.
»Gut. Behalte sie im Auge. Ich schicke dir noch ein paar Leute, die
dir den Rücken freihalten und als Läufer dienen. Lass dich nicht in
einen Kampf verwickeln. Aber wenn sich diese Mistkerle rühren,
ganz gleich was sie tun, und nicht nur herumzusitzen, dann schickst
du sofort einen Boten die Rinne hinauf, verstanden?«
»Jawohl, Herr.«
»Gut!« Festian klopfte dem Späher auf die Schulter, drehte sich um
und kletterte wieder den Pfad hoch.
»Der Orden des Tomanâk? Euer Mann muss verrückt oder betrun
ken sein!« fauchte Herr Mathian.
    »Weder noch, Milord«, erwiderte Festian scharf. »Ich habe das
Banner selbst gesehen.« Er deutete mit einer ärgerlichen Geste auf
seine Augen. »Ganz gleich, wer sich darunter schart, da unten flat
tert Tomanâks Banner.«
    Mathian

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