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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
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erledigen,
also dachte er, er könnte ein Stückchen mit euch reisen.«
    »Na sicher.« Bahzell warf dem Zornigen Zauberer einen verächtli
chen Blick zu, aber Wencit lächelte nur gütig. »Und du?« Bahzell sah
Kaeritha an.
    »Ich habe auch eine Aufgabe zu erledigen«, erklärte sie.
»Bei uns Hradani?« Bahzells Stimme klang zweifelnd, aber sie
lachte nur und schüttelte den Kopf. »Wenn nicht bei meinem Volk,
bei wem dann? Wir sind nur zu den Hradani und den Soth …«
Er unterbrach sich und sah Kaeritha plötzlich abschätzend an. Der
weibliche Paladin lächelte jedoch nur strahlend. Bahzell war sicher,
dass sie scherzte. Speermänner mochten eine Kriegsbraut feindselig
betrachten, die Einstellung der Sothôii weiblichen Kriegerinnen ge
genüber war jedoch noch erheblich abfälliger. Trotz aller Ehrungen,
mit denen sie bei offiziellen Anlässen Kriegsbräute überschütteten,
galten diese unter den Sothôii, bei Frauen und Männern gleicherma
ßen, als Geächtete. Die Sothôii betrachteten diese Kriegerinnen nicht
als richtige Frauen, denn jede dieser Kriegsbräute hatte ihren Blutsund Familienbanden abschwören müssen, um überhaupt Kriegerin
werden zu können. Keine sittsame Frau hätte das getan. Die Tatsa
che, dass die Windreiter diese Kriegsbräute als unschätzbare Bun
desgenossen und ihre eigentlichen wahren Standesgenossen achte
ten, änderte wenig an den tief sitzenden Vorurteilen der übrigen So
thôii. Ein weiblicher Ritter des Tomanâk war bei ihnen ebenso we
nig willkommen wie eine Invasionsarmee der Pferdediebe. Ganz zu
schweigen von der Tatsache, dass Bahzells Vater ebenfalls wenig be
geistert von der Aussicht sein könnte, dass einer der Gefährten sei
nes Sohnes umherspazierte und möglicherweise mit den unerbitt
lichsten Feinden der Pferdediebe Freundschaften schloss.
Als Bahzell jedoch in die blauen Augen von Dame Kaeritha
Seldanstochter blickte, erkannte er, dass es ihr vollkommen ernst
war, todernst sogar. Bahzell fröstelte es unwillkürlich bei diesem
Gedanken.
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    Herr Yorhus weilte nicht mehr in ihrer kleinen Truppe, als sie Beil
hain zwei Tage später verließen. Zu Bahzells Überraschung, der sich
immer noch nicht an die Macht gewöhnt hatte, über die ein Paladin
verfügte, hatte Herr Terrian die Entscheidung des Pferdediebes,
Yorhus nach Süden zu schicken, kommentarlos hingenommen. Der
Rittergeneral schien von Bahzells Idee sogar irgendwie erleichtert
gewesen zu sein.
    »Wenn Ihr glaubt, dass Euer Freund Tothas Yorhus' Dickschädel
durchdringen kann, sollten wir den Ritterkommandeur auf jeden
Fall zu ihm senden«, hatte Terrian verkündet.
    »Obwohl die Speermänner den Axtmännern nicht gerade freund
lich gesonnen sind?« fragte Bahzell skeptisch.
»Zunächst einmal beruht die Abneigung der Speermänner den
Axtmännern gegenüber eher auf Tradition denn auf glühendem
Hass, was übrigens auch für den umgekehrten Fall gilt«, antwortete
Terrian. »Es ist nicht dasselbe Gefühl wie das, was die Roten Lords
uns gegenüber hegen. Zudem ist der Orden im Reich des Speeres
sehr stark vertreten. Unser Hauptquartier mag in Beilhain liegen
und unser Orden einst von Kormak I. begründet sein, unsere Loyali
tät jedoch gehört ausschließlich Tomanâk. Der, wie Ihr Euch sicher
erinnert, auch der ›Richter der Prinzen‹ ist. Was bedeutet, dass un
ser Orden keine Partei ergreift, solange keine Seite eindeutig gegen
den Kodex des Tomanâk verstößt.« Er lächelte schwach. »Da dies
die meisten Völker wissen, nehmen die Einsichtigen unter ihren
Herrschern beträchtliche Mühen auf sich, jede offene Verletzung
dieses Kodex zu vermeiden. Das Wichtigste ist jedoch, dass uns die
Speermänner weder für einen Orden der Axtmänner halten noch
unsere Ritter für Spione des Königkaisers.«
»Hm.« Bahzell lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, rieb sich das
Kinn und legte die Ohren an. Terrian hatte vermutlich Recht. Die
feindselige Haltung, die das Reich des Speeres Axtmännern gegen
über zeigte, entsprang vor allem der Tatsache, dass das Reich der
Axt eine unüberwindliche Barriere gegen die unverhüllten Expansi
onsgelüste der Speermänner darstellte. Es gefiel ihnen gar nicht,
dass die militärische Überlegenheit der Axtmänner ihre Bemühun
gen abschmetterte, die eigenen Grenzen nach Norden auszudehnen.
Sie wussten außerdem, dass der Königkaiser Pakte geschlossen hat
te, die die Souveränität der Frontreiche schützten. Dafür hatten die
Axtmänner nichts dagegen, wenn das Reich des

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