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Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Windreiter
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war ein wenig unsicher, was diese Kleidungsstücke betraf. Gewiss waren sie praktisch, aber trotzdem… Die beiden Kriegsbräute gingen außerdem
barfuß, trotz der kühlen Frühlingsluft und dem schlammigen Boden, während Leeana noch ihre Reitstiefel trug, was ihren Eindruck,
übertrieben gekleidet zu sein, nicht gerade milderte.
    »Garlahna, das ist Leeana Hanathafressa«, fuhr Erlis ruhig fort.
Leeana verkrampfte sich unwillkürlich.
Jeder Gedanke an so etwas Unbedeutendes wie angemessene Kleidung verpuffte und fast hätte sie ihren Kopf zu Erlis herumgerissen.
Sie konnte das zwar noch rechtzeitig verhindern, aber es fiel ihr
schwer. Es war das erste Mal, dass jemand sie so genannt hatte, und
der Verlust des Namens ihres Vaters traf sie wie ein Schlag, obwohl
sie es erwartet hatte. Jede Kriegsbraut war nur unter dem Namen ihrer Mutter bekannt, nicht unter dem Namen, den sie getragen hatte,
bevor sie eine Kriegsbraut geworden war. Leeana hatte keine Wahl,
selbst wenn sie ihre Mutter nicht geliebt und es gehasst hätte, als
Hanathas Tochter angesprochen zu werden. Aber als Erlis ihren
Mutternamen aussprach, hatte Leeana das Gefühl, als hätte sie ihren
Vater verraten. Das schmerzte. Vielleicht sogar umso mehr, als sie in
einem kleinen Winkel ihres Herzens nach wie vor glaubte, genau
das getan zu haben.
Trotzdem zwang sich Leeana, Erlis weder überrascht noch traurig
anzusehen. Und schon gar nicht wütend. Sie vermutete, dass ihre
Reaktion auf den ersten, unvermittelten Gebrauch ihres neuen Namens zu der Ausbildung gehörte, die sie jetzt beginnen würde.
»Freut mich, dich kennen zu lernen«, sagte Garlahna nach einem
Augenblick. Ihre Stimme klang tiefer als Leeanas und hatte einen
kehligen, melodischen Unterton. »Ich hoffe, ich kann dir helfen, dich
hier einigermaßen angenehm einzufinden.«
Diesmal warf Leeana Erlis einen Blick aus den Augenwinkeln zu.
Die Hundert nickte.
»Danke… Garlahna«, erwiderte Leeana. »Ich hoffe, dass ich mich
schnell einfinde, aber…«, sie lächelte fast unmerklich, »ich frage
mich, ob sich irgendeine neue Kriegsbraut jemals wirklich angenehm eingewöhnt hat.«
Sie hörte so etwas wie ein unterdrücktes Schnauben aus Erlis’
Richtung. Garlahna grinste. Doch sie unterdrückte diese Geste und
nickte mit angemessenem Ernst.
»Für die meisten von uns ist es ein Schock, ganz gleich, was wir
zuvor erwartet haben«, gestand sie.
»Aber die meisten von uns haben es überlebt«, warf Erlis ungerührt ein, und Leeana sah sie wieder an.
»Du bekommst gleich morgen früh Gelegenheit, mit dem Überleben zu beginnen, Leeana«, fuhr die Hundert brüsk fort. »Du wirst
uns im Morgengrauen bei der Leibesertüchtigung Gesellschaft leisten. Sobald du dich aufgewärmt hast, werde ich den Stand deiner
allgemeinen körperlichen Fähigkeiten überprüfen. Nach dem Frühstück hast du die erste Sitzung mit Ravlahn, Ravlahn Thregafressa,
meiner Stellvertretenden Waffenmeisterin, und mir. Wir werden
herausfinden, wo du stehst, was Selbstverteidigung und Geschicklichkeit im Umgang mit Waffen angeht. Nach dem Essen«, fuhr Erlis
fort, ohne auf Leeanas Reaktion zu achten, ȟbernimmt dich Lanitha
Sarthayafressa für einige Stunden. Sie ist unsere Archivarin und die
Direktorin unserer Schule in Kalatha. Sie wird deine grundlegenden
Kenntnisse in Literatur, Mathemathik und auch dein Allgemeinwissen überprüfen. Das sollte dich bis etwa eine Stunde vor dem
Abendessen beschäftigen. Dafür wirst du einem unserer Speisesäle
zugeteilt. Ich weiß nicht, welche Köchin in der Küche Dienst tut,
aber Garlahna übernimmt die Verantwortung dafür, das herauszufinden und dafür zu sorgen, dass du dich zum rechten Zeitpunkt am
rechten Ort meldest.«
Sie hielt inne und lächelte Leeana an. Es war schwer zu entscheiden, aber möglicherweise schwang sogar eine Spur Mitgefühl in diesem Lächeln mit.
»Noch Fragen?«, erkundigte sie sich.
»Nein… Hundert Erlis«, antwortete Leeana, nachdem sie eine ganze Weile die Dutzenden von Fragen unterdrückt hatte, die sie gern
gestellt hätte.
»Gut.« Leeana glaubte einen Hauch von Anerkennung in Erlis’
Blick bemerkt zu haben, der Stimme und der Miene der Hundert
war jedoch nichts dergleichen anzumerken. »Ich überlasse dich jetzt
der Obhut Garlahnas.«
Sie nickte einmal knapp, drehte sich auf dem Absatz herum,
schritt davon und ließ die beiden jungen Frauen allein zurück.
    Leeana stand da und starrte Garlahna an, während in ihrem Bauch
eine Schar von Schmetterlingen

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