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Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Windreiter
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beschränken sie sich auf schlichte Beschimpfungen, auch
wenn ich nicht abstreiten kann, dass ich einige der übleren Beleidigungen nicht geschluckt hätte, ohne sie mit Blut abzuwaschen,
wenn es nur um mich gegangen wäre. Aber ich musste daran denken, dass ein paar dieser Kerle vermutlich hofften, unsere Männer
mit ihren wüsten Beleidigungen so weit zu reizen, dass sie der
Blutrunst nachzugeben hätten.«
»Das wäre allerdings eine etwas harte Erwiderung einer einfachen
Beleidigung«, bemerkte Brandark. Seine sanfte Stimme täuschte jedoch niemanden.
»Wohl wahr«, erklärte Kaeritha. »Aber Hurthang hat Recht. Außerdem ist mir aufgefallen, dass sich immer eine große Menschenmenge zusammengerottet hat, wenn sich diese Provokateure am
ausfallendsten aufführen.« Bahzell spitzte die Ohren, doch Kaeritha
zuckte nur mit den Schultern. »Sie hoffen vielleicht, dass ein Dutzend Freunde ausreichen, um sie vor der Blutrunst eines Hradani zu
schützen.«
»Vielleicht hoffen das einige«, erwiderte Bahzell ungläubig, »aber
die Sothôii kennen die Hradani besser als die meisten anderen Völker. Ich denke, ein Sothôii, der einen solch tödlichen Fehler macht,
muss schon besonders dumm sein.«
»Aha, und du willst sagen, dass die blindesten und engstirnigsten
Fanatiker keine Dummköpfe sind?«
»Sie sind vor allem leicht zu lenken«, warf Brandark ein, und Bahzell nickte bedauernd.
»Das ist wahr«, stimmte er zu. »Ich wollte, es wäre anders, aber
ein frommer Wunsch allein bewirkt das leider nicht.« Er schüttelte
den Kopf. »Ich habe das unangenehme Gefühl, dass mehr als ein
Provokateur bei dieser Sache mitmischt.«
»Sehr wahrscheinlich. Außerdem bezweifle ich«, fuhr Kaeritha
fort, »dass sich die Lage rasch entspannen wird.«
»Wenigstens müssen wir uns um Gharnal keine Sorgen machen.«
Hurthan verzog das Gesicht.
»Da du gerade von ihm sprichst…« Bahzell machte eine viel sagende Pause. Hurthang sah ihn scharf an.
»Ja?«, setzte er drohend nach, als Bahzell weiterhin schwieg.
»Ich habe eine Nachricht von Vaijon mitbekommen«, räumte Bahzell schließlich ein, und Hurthangs misstrauischer Blick wurde noch
argwöhnischer. »Sie ist für dich.«
Sir Vaijon von Almerhas war der junge Ritter, der beim Kapitel
vom Orden des Tomanâk in Belhadan diente, als Bahzell dort eintraf. Seine Vorurteile den Hradani gegenüber waren von der Vorstellung, ein Hradani sollte Paladin des Tomanâk sein, derartig aufgeheizt worden, dass er sich hatte hinreißen lassen, Bahzell zu einem Duell herauszufordern. Er war überheblich und siegessicher in
diesen Zweikampf gegangen, am Ende jedoch staunte er, dass er ihn
überhaupt überlebt hatte. Am Ende wurde dieser Jüngling jedoch
nicht nur ebenfalls Paladin des Tomanâk, sondern war sogar der
Schwertbruder, den Bahzell in Hurgrum zurückgelassen hatte, um
dort das Hradani-Kapitel des Ordens zu organisieren.
»Und was genau lässt Vaijon mir ausrichten?«, wollte Hurthang
wissen.
»Das meiste betrifft nur gewöhnliche Fragen der Organisation«,
erwiderte Bahzell beruhigend. »Er sagt, dass Vater dem Orden ein
weiteres Kapitelhaus in Tharkhul, am Hangnysti gespendet hat.
Und er macht gute Fortschritte darin, die Bewerber der Blutklingen
unter uns widerliche Pferdediebe einzugliedern. Außerdem…«
»Geht es um Gharnal, richtig?«, knurrte Hurthang finster.
»Ja, richtig.« Bahzell grinste. »Er lässt dir auch etwas wegen Gharnal ausrichten.«
»Dann solltest du es vielleicht ausspucken, solange ich noch berücksichtige, dass du ein Paladin bist, und dir keine Kopfnuss gebe,
damit du endlich damit herausrückst«, drohte ihm Hurthang.
»Es gibt keinen Grund, sich aufzuregen«, meinte Bahzell beschwichtigend. »Es geht nur um eine… Versetzung, könnte man sagen.«
»Bahzell!« Kaerithas Augen funkelten. »Du willst doch wohl nicht
sagen, dass Vaijon ausgerechnet Gharnal Hurthangs Ordenskapitel
zugewiesen hat?«
»Doch, genau das.« Bahzells Miene war jetzt die verkörperte Unschuld. »Warum denn auch nicht?«
»Gharnal?« Hurthang starrte ihn an und schüttelte den Kopf.
Gharnal, Bahzells Pflegebruder, besaß zweifellos viele gute Eigenschaften, jedoch…
»Bahzell«, half Kaeritha dem sprachlosen Hurthang aus. »Gharnal
ist nicht gerade… wie soll ich es ausdrücken? Er ist nicht gerade das
taktvollste Mitglied des Ordens. Genau genommen ist er sogar die
einzige Person, die ich kenne, neben der du und Hurthang wie verweichlichte, geschniegelte Diplomaten wirkt. Was um alles in

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