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Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Windreiter
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die Tür öffnete und Kaeritha eintrat.
    »Ich wünschte wirklich, Ihr würdet damit aufhören«, beschwerte
er sich.
»Womit denn?«, erkundigte sich Bahzell freundlich.
»Das wisst Ihr ganz genau.« Tellian deutete mit dem schwarzen
Bauern, den er Bahzell gerade abgeluchst hatte, auf Kaeritha, die in
der offenen Tür stand und die beiden anlächelte. »Das da!« Er
schnaubte gereizt. »Ihr könntet wenigstens so tun, als würdet Ihr
darauf warten, bis der andere klopft wie normale Menschen!«
»Mit Verlaub, Milord.« Brandark saß unmittelbar am Fenster, um
das graue Licht des Nachmittags zu nutzen. Er redete, ohne von
dem Buch aufzusehen, das er auf dem Schoß hielt. »Ich glaube nicht,
dass irgendjemand ernsthaft behaupten würde, irgendetwas an diesen beiden da wäre normal.«
»Trotzdem könnten sie es wenigstens versuchen«, widersprach
Tellian. »Verdammt, es ist gruselig und es macht meinen Männern
Angst! Bei Phrobus, es bereitet selbst mir manchmal Unbehagen!«
»Ich bitte Euch um Verzeihung, Milord«, sagte Kaeritha mit einem
schwachen Lächeln. »Es ist nicht so, dass wir das absichtlich tun,
müsst Ihr wissen. Es… passiert einfach.«
»Stimmt.« Bahzell schenkte dem Baron ein Lächeln, das erheblich
strahlender war als das von Kaeritha. »Und außerdem habe ich noch
nie gehört, dass die Paladine von Tomanâk ›gruselig‹ sein sollen.«
»Trotzdem sind sie es.« Brandark klang ernsthafter, als er jetzt von
seinem Buch hochsah und seine fuchsartigen Ohren spitzte. »Gruselig, meine ich. Aber, Milord«, fuhr er an Tellian gewandt fort, der
ihn ansah, »es ist so ungewöhnlich, zwei Paladine des Tomanâk zur
gleichen Zeit als Hausgäste zu unterhalten, dass bisher nur sehr wenig Menschen Gelegenheit hatten, ihnen dabei zuzusehen, wie gruselig sie wirklich sind.«
Tellian dachte kurz darüber nach und nickte.
»Da habt Ihr Recht«, gab er zu. »Andererseits ist so ziemlich alles
an dieser Lage ein bisschen… gruselig, stimmt’s?«
»Das stimmt«, pflichtete ihm Bahzell brummend bei und lehnte
sich auf seinem Stuhl zurück. Tellians bester Schreiner hatte ihn eigens für Bahzells Gewicht und Größe gefertigt. Er schaute über die
Schachfiguren hinweg auf seinen menschlichen Gastgeber, der eigentlich sein Gefangener war. »Ich hoffe, Ihr versteht mich nicht
falsch, Baron, aber mich beschleicht das Gefühl, dass die Angehörigen Eures Volkes, die meinen Kopf am liebsten auf einer Lanze sehen würden, mittlerweile ein bisschen… ausdrücklicher darüber reden.«
»Ihr spielt auf diese beiden Idioten an, denen Dame Kaeritha neulich am Tempel eine Abreibung verpasst hat?«
»Auf die und auf andere, die jedoch ein bisschen ›diskreter‹ vorgehen, wie Ihr das ausdrücken würdet.« Seine Stimme klang eine Spur
grimmiger. »Zudem beschäftigen mich ständig die Probleme, die
Lord Festian zu schaffen machen.« Tellian hob fragend die Brauen
und Bahzell zuckte die Achseln. »Selbstverständlich gibt es auch so
schon genug politische Machtkämpfe unter Euch Sothôii. Bei allen
anderen Adligen, von denen ich gehört habe, sind solche Intrigen jedenfalls an der Tagesordnung. Aber ich glaube, dass hinter den Unruhen wegen Eurer Vorliebe für gewisse Hausgäste mehr als nur ein
paar dümmliche Drahtzieher stecken.«
»Natürlich«, stimmte Tellian ihm zu. »Ihr habt doch nichts anderes
erwartet, oder?«
»Nein, selbstverständlich nicht«, erklärte Bahzell. »Was die ganze
Sache jedoch nicht erfreulicher macht. Es juckt mich jedes Mal zwischen den Schultern, wenn ein Dolch in der Nähe ist.«
»Andererseits«, warf Kaeritha leise ein, »niemand hat jemals behauptet, die Rolle eines Paladins des Tomanâk wäre eine Vergnügungsreise. Jedenfalls nicht mir gegenüber.«
»Mir gegenüber auch nicht«, räumte Bahzell ein. Seine Ohren
zuckten amüsiert, als er sich an das Gespräch erinnerte, in dem der
Kriegsgott einen gewissen Bahzell Bahnakson als ersten Hradani-Paladin der Götter des Lichts seit mehr als zwölf Jahrhunderten erkoren hatte. Das Wort »Vergnügungsreise« war Tomanâk jedenfalls
nicht über die Lippen gekommen.
»Das glaube ich gern.« Tellian schüttelte den Kopf. »Es ist schon
schwierig genug, ein einfacher Baron zu sein, auch ohne dass mir
die ganze Zeit ein Gott über die Schulter sieht.«
»Das mag sein«, erwiderte Bahzell, »aber so ›einfach‹ war es für
Euch sicherlich auch nicht, jedenfalls damals nicht, als wir beide uns
im Graben das erste Mal begegnet sind.«
»Das würde ich gar

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