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Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Windreiter
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nicht einmal sagen.« Tellian lehnte sich auf
seinem Stuhl zurück und lächelte. »Immerhin habe ich damit zumindest dafür gesorgt, dass ich in die Geschichte eingehe. Wie viele
Oberbefehlshaber haben mit ihrer haushoch überlegenen Streitmacht schon vor einem Fähnlein von Feinden kapituliert?«
»Ich glaube, dass Ihr wegen ganz anderer Entscheidungen in die
Geschichte eingehen werdet, Milord«, erklärte Kaeritha.
»Aber in einem Punkt hat Bahzell Recht, wisst Ihr. Diese Großmäuler, die versucht haben, Thalgahr in die Blutrunst zu treiben, die
wussten genau, was sie taten. Und sie sind bestimmt nicht ganz allein und aus heiterem Himmel auf diese Idee gekommen. Dafür waren sie nicht schlau genug! Was nahe legt, dass jemand diesen Zwischenfall sehr sorgfältig geplant hat. Könnte es sein, dass Ihr tatsächlich doch irgendwo noch einen Feind habt, Milord?« Sie klang betont unschuldig.
»Alles ist möglich«, erwiderte Tellian ironisch. »Ihr meint also, ich
sollte der Angelegenheit nachgehen?«
»Nur, falls Ihr zufällig nichts Besseres zu tun habt«, meinte sie.
»Für mich dagegen wird es allerhöchste Zeit, auf eine dieser ›Vergnügungsreisen‹ zu gehen, die Bahzell und mir niemals versprochen
wurden.«
Bahzell legte den Kopfschief. »Hat Er Höchstselbst wieder einmal
zu dir gesprochen, Kerry?«
»Nicht direkt.« Sie schüttelte den Kopf. »Andererseits spricht Er
auch nicht so häufig mit mir, wie Er es mit dir zu tun scheint.«
»Vielleicht liegt das daran«, warf Brandark honigsüß ein, »dass es
keines so, sagen wir, unverblümten Vorgehens bedarf, um zu dir
durchzudringen.«
»Dazu möchte ich lieber nichts sagen«, erwiderte Kaeritha geziert,
und ihre blauen Augen funkelten, als Bahzell seinem Freund unmissverständlich zeigte, was er von seinen Worten hielt. »Aber Er
verfügt über Seine eigene Art, mir Seine Nachrichten zu übermitteln. Und danach zu urteilen sitze ich schon zu lange untätig in Eurem Haus herum, Milord.«
»Mein Haus wird doch von Eurer Anwesenheit geehrt, Dame Kaeritha.« Tellians Stimme klang jetzt vollkommen ernst. »Ich wäre
höchst erfreut, wenn Ihr Euch so lange hier aufhalten würdet, wie es
Euch gefällt. Auch wenn ich weiß, dass Eure Pflichten als Paladin
alle anderen Erwägungen überwiegen, so könntet Ihr ja vielleicht
trotzdem warten, bis der Regen aufgehört hat.«
»Hört es denn auf der Ebene des Windes jemals auf zu regnen,
Milord?«, erkundigte sich Kaeritha spöttisch.
»Nicht im Frühling«, kam Bahzell dem Baron zuvor. »Aber er legt
vielleicht hier und da mal eine Pause ein.«
»Bahzell hat bedauerlicherweise Recht«, gestand Tellian. »Im Winter ist das Wetter hier natürlich noch schlimmer. Man sagt, Chemalka bedient sich gern der Ebene des Windes, um Ihr schlechtes Wetter auszuprobieren, bevor Sie es irgendwo anders hinschickt. Ich jedenfalls glaube fest daran. Der Frühling ist die regnerischste Jahreszeit. Obwohl ich gerechterweise zugeben muss, dass dieser besondere Frühling regnerischer ist als die meisten, die wir bisher erlebt haben.«
»Was zweifellos gesegnete Auswirkungen auf das Gras und das
Getreide haben wird, falls die Samen nicht vorher weggespült werden. Aber dadurch wirst du zweifellos nicht trockener bleiben, Kerry«, bemerkte Bahzell.
»Ich bin schon früher nass geworden«, erwiderte Kaeritha unbeeindruckt. »Und bis jetzt bin ich dabei weder geschmolzen noch geschrumpft, und das wird diesmal sicher auch nicht passieren.«
»Wie ich sehe, meint Ihr es ernst mit Eurer Abreise«, erklärte Tellian, und sie nickte. »Ich werde mich hüten, mich in die Angelegenheiten eines Paladins des Tomanâk zu mischen, Milady. Aber wenn
Er schon darauf besteht, Euch in einem solchen Wetter loszuschicken, gibt es doch sicher etwas, womit ich Euch auf Eurer Reise helfen kann?«
»Es würde mir weiterhelfen, wenn Ihr mir sagen könntet, wohin
ich gehen muss«, erwiderte Kaeritha etwas wehmütig.
»Wie bitte?« Tellian sah sie an, als hätte sie versucht, ihn auf den
Arm zu nehmen.
»Eine der nicht so erfreulichen Konsequenzen Seiner Eigenheit,
nicht so offen mit mir zu reden wie mit Bahzell«, erläuterte Kaeritha,
»ist die, dass ich häufig nicht so genau weiß, wohin ich mich wenden soll.«
»Bahzell benötigt in diesem Punkt tatsächlich so viel Klarheit, um
nicht zu sagen, Schlichtheit wie möglich«, warf Brandark boshaft
ein.
»Mach nur so weiter, Kleiner«, riet ihm Bahzell. »Ich bin sicher, es
wird eine beeindruckende Fontäne geben, wenn

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