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Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Windreiter
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Milord, dass Paladine
häufig mit Problemen zu tun bekommen, die sich bis dahin sehr erfolgreich den aufmerksamen Blicken der örtlichen Behörden entzogen haben. Oft mit Hilfe von Sharnâ oder aus einem seiner Sippschaft.«
»Ihr glaubt, dass Eure Aufgabe etwas so Ernstes sein könnte?« Tellian hatte sich auf seinem Stuhl aufgerichtet und sah sie jetzt eindringlich an. »Dass einer der Dunklen Götter hier auf der Ebene des
Windes am Werke sein könnte?«
»Das habe ich nicht gesagt, Milord. Allerdings sind Bahzell und
ich Paladine eines Gottes des Lichts. Ich will keine Ängste schüren,
aber Tomanâk verfügt nicht über so viele von uns, deshalb werden
wir für gewöhnlich nicht für einfachere Aufgaben verschwendet.«
Sie verzog ihr Gesicht so ironisch, dass Tellian unwillkürlich lachen
musste. »Natürlich betreffen viele unserer Aufgaben auch die Probleme der einfachen Sterblichen, aber wir bekommen doch mehr
von den Dunklen Göttern und ihren Machenschaften zu sehen als
die meisten anderen Menschen. Diese Dunklen Götter verstehen es
bedauerlicherweise zumeist außerordentlich geschickt, ihre Anwesenheit und ihren Einfluss zu verbergen.«
»Wie Sharnâ in Navahk zum Beispiel«, stimmte Bahzell ihr düster
zu.
»Schon, aber…« Tellian hielt inne. Seine drei Gäste sahen ihn ausdruckslos an. Und er errötete.
»Verzeiht mir. Ich wollte sagen, dass dies auf dem Territorium der
Hradani geschah, nicht der Sothôii. Aber ich nehme an, diese Redewendung ›So etwas kann doch uns nicht passieren‹ sorgt sehr häufig dafür, dass sich solche Dinge erst recht ereignen.«
»Jedenfalls trägt sie nicht wenig dazu bei«, bestätigte Kaeritha.
»Aber die Verseuchungen durch das Dunkle sind nur schwer zu erkennen, bevor sie sich im hellen Tageslicht zeigen.« Sie zuckte
gleichmütig mit den Schultern. »Eine der Aufgaben eines Paladins
ist es, diese Dinge ans Licht zu zerren und die Wunde zu säubern,
bevor sie so schlimm wird, dass man das Gliedmaß nur noch amputieren kann, Milord.«
»Ein sehr einnehmendes Gleichnis.« Tellian verzog angewidert das
Gesicht, aber das täuschte nicht darüber hinweg, dass er scharf
nachdachte. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und trommelte
mit den Fingern der Rechten auf der Lehne. Während er grübelte,
rollte weit entfernter Donner über den Himmel.
»Ich kann mir immer noch nichts vorstellen, was auch nur halbwegs ernst genug scheint, dass seine Lösung einen Paladin erforderte«, meinte er schließlich. »Aber wie Ihr und Bahzell und Brandark
soeben klar gemacht haben, muss das ja nicht notwendigerweise bedeuten, es gäbe kein Problem, auch wenn mir das lieb wäre. Ich versuche gerade, mich an Schwierigkeiten zu erinnern, die mir weniger
bedeutsam erscheinen, als sie vielleicht tatsächlich sein könnten.
Falls Ihr Eure Abreise noch ein oder zwei Tage aufschieben würdet,
Kaeritha, könnte ich in dieser Zeit die Berichte meiner örtlichen
Lords und Verwalter durchsehen. Vielleicht habe ich ja bei der ersten Lektüre etwas übersehen. Aus dem Stegreif könnte ich nur ein
einziges eher geringeres Problem benennen, und zwar die Lage in
Kalatha.«
»Kalatha?«, fragte Kaeritha.
»Die Stadt liegt etwa einen Sieben-Tage-Ritt östlich von hier«, erklärte Tellian. »Ihr sagtet doch, dass Euer Ziel ›ein paar Tage‹ von
hier entfernt sei. Ihr könntet es auch in fünf Tagen schaffen, wenn
Ihr auf einem guten Pferd stramm reitet, also würde das in Frage
kommen.«
»Warum gibt es da ein Problem?«
»Warum sollte es keines geben?« Der Baron lachte bissig und fing
Kaerithas verwirrten Blick auf. »Kalatha ist nicht irgendeine Stadt,
Milady. Ihr wurde von der Krone ein besonderes Stadtrecht verliehen, das ihre Unabhängigkeit von den ansässigen Lords garantiert.
Einigen von denen ist das gar nicht recht. Nicht nur, weil Kalatha ihnen deshalb keine Steuern zahlen muss.« Er lächelte spöttisch. »Der
Grund, warum es eine freie Reichsstadt ist, liegt darin, dass Lord
Kellos Schwertschmied, einer meiner Ur-Ur-Großväter mütterlicherseits, Kalatha vor über zweihundert Jahren den Kriegsbräuten geschenkt hat, und zwar mit ›entschiedener‹ Unterstützung der Krone.«
Kaeritha kniff die Augen zusammen, was Tellian mit einem Nicken quittierte.
»Die Kriegsbräute sind hier nicht sonderlich beliebt.« Seinen Zuhörern war klar, dass dies eine maßlose Untertreibung war. »Ich
vermute, wir Sothôii sind einfach zu konservativ, um anders mit ihnen umzugehen. Aber insgesamt werden sie

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