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Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Windreiter
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und darüber hinaus auch noch strohdumm ist.«
Er zuckte die Achseln und wackelte kurz mit den Ohren. Sie lachte
entzückt. Es war ein wundervolles Lachen, das entfernt wie kristallklare Musik klang, die vom Wind angeweht wurde.
»Ich verstehe sehr gut, warum das ein Fehler wäre«, meinte sie.
»Vor allem, da Ihr soeben wunderbar vorgeführt habt, wie geschickt
Ihr einer Antwort selbst auf eine einfache Frage auszuweichen versteht.«
»Tatsächlich, Milady?«, fragte er unschuldig. »Was für eine Frage
soll das denn gewesen sein?«
»Die nach Vaters Geheimnissen«, antwortete sie geduldig.
»Ah, diese Frage!« Er nickte. »Wisst Ihr, Milady, es steht mir wirklich nicht zu, die vertraulichen Mitteilungen des Barons zu verraten.« Sie wollte widersprechen, doch er hob einen Finger. »Ich war
dabei, als er Euch dazu herausgefordert hat«, meinte er. »Aber er
sagte meines Wissens nach, Ihr solltet Eure üblichen Quellen benutzen, und nicht, dass Ihr neue anzapfen möchtet.«
»Das stimmt wohl«, räumte sie nach kurzem Nachdenken ein.
»Andererseits war jede ›übliche‹ Quelle auch schon einmal eine
neue.« Sie zuckte zierlich die Achseln. »Irgendwann musste ich sie
ja schließlich anzapfen.«
Bahzell lachte schallend und sie sah ihn schelmisch an.
»Ihr erinnert mich an meine gerissene Schwester Marglyth«, erklärte er. »Mit einem Schuss von Sharkahs Feuer gewürzt, vielleicht.
Ihr drei habt keinerlei Skrupel.«
»Ich habe durchaus Skrupel!«, widersprach sie, hob die Nase und
zog hoheitsvoll die Luft ein. »Nur lasse ich nicht zu, dass sie mir bei
Geschäften in die Quere kommen.«
»Geschäften, hm?« Bahzell betrachtete sie nachdenklich. »Ich hoffe, Ihr versteht mich nicht falsch, Milady, aber seid Ihr wirklich sicher, dass Ihr diese Art von ›Geschäft‹ tatsächlich erlernen wollt?«
»Es ist das Einzige, das ich erlernen kann.« Alle Heiterkeit war aus
ihrer Stimme verschwunden. Sie sah ihn immer noch an, aber ihre
großen, grünen Augen wirkten ernst, fast nüchtern. »Das heißt
nicht, dass mich jemand zum Ritter erziehen würde, selbst wenn ich
das wollte. Was ich übrigens nicht will. Ich bin schließlich nur eine
Tochter. Die Aufgabe der meisten Töchter besteht darin, irgendjemandes Eheweib zu werden und Kinder zu bekommen. Möglichst
männliche.«
Ihr Ton klang bitter. Bahzell konnte nachfühlen, wie es ihr ging.
»Wenigstens behandeln mich Vater und Mutter nicht wie viele andere Eltern ihre Kinder«, fuhr sie fort. Sie klang so, als müsste sie
sich ernsthaft dazu zwingen, die gute Seite zu sehen. »Viele anderen
Mädchen meines Alters, ja, die meisten anderen Töchter unserer Adligen, denke ich manchmal, scheinen nur gelernt zu haben, sich Ehemänner zu fangen und Nachkommen zu werfen, als wären dies die
einzigen Beschäftigungen, die wirklich zählen. Und die Mehrheit
dieser Edelfräulein scheint überdies zu fürchten, dass, wenn sie zugeben, klug zu sein, möglicherweise sogar klüger als die Männer um
sie herum, was Lillinara verhüten möge! – dies der sicherste Weg
wäre, niemals einen Ehemann zu bekommen!«
Sie verdrehte die Augen und Bahzell nickte bedächtig.
»Das habe ich selbst oft genug erlebt, und nicht nur bei den Töchtern Eures Hochadels, Milady. Ich war immer der Meinung, jedes
Mädchen, das dumm genug ist, sich so zu verhalten, verdiene letztlich auch den Ehemann, den es sich angelt. Ich will nicht bestreiten,
dass oft genug die jungen Böcke nicht gerade auf Geist achten, wenn
sie sich ein Mädchen suchen. Andererseits habe ich den Eindruck,
dass diese jungen Kerle selbst nicht gerade mit Klugheit gesegnet
sind. Also dürfte sich jedes Mädchen, das sich im richtigen Augenblick hirnlos genug aufführt, wohl irgendeinen Ehemann einfangen.
Allerdings bezweifle ich sehr, dass dies der Mann sein wird, mit
dem sie auf lange Sicht glücklich ist.«
»Wirklich?« Sie sah ihn aufmerksam an.
»Sicher.« Bahzell riss seinen Blick von diesen höchst faszinierenden grünen Augen los und blickte wieder auf die sichere grüne
Steppe unter ihnen. »Wenn ein Mädchen einen würdigen Ehemann
sucht, sollte es meiner Meinung nach alles tun, um die Dummen abzuschrecken. Jeder Mann, der bei Verstand ist, sollte wissen, dass
eine kluge Frau mindestens genauso viel wert ist wie eine volle
Schatzkammer. Es ist viel besser, jemanden an der Seite zu haben,
der einem helfen kann, wenn das Leben einem Knüppel zwischen
die Beine wirft, als eine Person, die nur die Hände ringt und

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