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Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Windreiter
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davon und probierte. Sie seufzte. Der Eintopf war heiß und würde sie sättigen, aber sie
vermisste Brandarks geschicktes Händchen am Kochfeuer, und allein bei dem Gedanken an Talas Kochkünste traten ihr Tränen des
Bedauerns in die Augen.
    Kaeritha verzog das Gesicht und hockte sich unter die schützende
Plane, die sie mit der Übung aus vielen harten Erfahrungen gespannt hatte. Die Plane und die Anhöhe warfen die Wärme des Feuers in das notdürftige Zelt zurück, ohne dabei viel Rauch zu verursachen. Angesichts der Nässe auf der Ebene des Windes hatte es
sich Kaeritha so gemütlich und so trocken wie möglich eingerichtet.
Was nicht viel besagen wollte.
    Sie stand auf und stapelte Feuerholz unter der Plane, wo es vor
dem Regen geschützt war und das Kochfeuer es ein wenig trocknen
konnte. Sie war gerade damit fertig, als Wölkchen plötzlich den
Kopf hob. Die Stute spitzte die Ohren und wandte den Schädel in
Richtung Straße.
    Kaeritha griff unter ihren Poncho und löste die Riemen über den
Parierstangen ihres Schwertes, während sie sich ebenfalls gelassen
zur Straße umwandte.
    Wölkchen hörte weit besser als Kaeritha, das wusste sie, aber wie
die Stute überhaupt etwas in dem unaufhörlichen Prasseln des Regens wahrnehmen konnte, das überstieg ihren Horizont. Einen Augenblick lang glaubte sie schon, Wölkchen hätte vielleicht gar nichts
gehört, doch dann sah sie einen Reiter wie einen Geist aus dem regnerischen Dunst auftauchen. Also hatte sich die Stute das keineswegs eingebildet.
    Kaeritha stand lautlos auf und beobachtete den Neuankömmling
abwartend. Die Menschen im Königreich der Sothôii verhielten sich
im Großen und Ganzen friedlich und gesetzestreu… jedenfalls mittlerweile. Das war nicht immer der Fall gewesen und man stieß auch
immer wieder auf Briganten und Strauchdiebe, trotz der harten Strafen, mit denen Adlige wie Tellian diejenigen belegten, die sie erwischten. Für solch hart gesottene Räuber stellte ein einsamer Reisender sicherlich eine leichte Beute dar, vor allem, wenn sie wussten,
dass dieser Reisende eine Frau war… und wenn sie keine Ahnung
hatten, dass ihr Opfer ein Paladin des Tomanâk war. Soweit Kaeritha sehen konnte, handelte es sich jedoch nur um einen einzelnen
Reiter. Ihm konnten aber andere folgen. Wachsam beobachtete sie,
wie sich der Fremde dem Feuer näherte.
    Als Kaeritha den Gang des Pferdes besser erkennen konnte, wurde
ihr jedoch schnell klar, dass dieser späte Gast kein Straßenräuber
war. Es war zwar zu dunkel und zu verregnet, um Einzelheiten zu
erkennen, doch an der Art, wie sich das Pferd bewegte, erkannte der
Paladin, dass es ein fast ebenso edles Ross war wie Wölkchen. Kein
Brigant würde es riskieren, ein so gut zu erkennendes und auffälliges Pferd für sich zu stehlen – was immerhin vermuten ließ, dass
dieser Bursche kein Strauchdieb war. Allerdings wusste Kaeritha
immer noch nicht, was der Gast so spät am Abend hier zu suchen
hatte.
    »Hallo, Feuer!« Kaeritha schloss die Augen, als sie den melodischen Sopran hörte.
»Warum ich?«, murmelte sie. »Warum trifft es nur immer mich?«
Die Nacht hüllte sich in Schweigen. Kaeritha seufzte und schlug
die Augen wieder auf.
»Hallo, Leeana!«, rief sie. »Es ist wohl besser, wenn Ihr herkommt
und es Euch gemütlich macht.«
    Das Gesicht von Lady Leeana Glorana Syliveste Bogenmeister, Erbin von Balthar, dem WestGeläuf und mindestens einem Dutzend
weiterer größerer und kleinerer Lehen, war vollkommen mit
Schlamm verschmiert. Ihr rotblonder Zopf hing wie eine dicke, nasse Schlange schlaff auf ihrem Rücken, und jeder Muskel ihres Körpers verriet ihre Erschöpfung, als sie jetzt mit gekreuzten Beinen
Kaeritha gegenüber am Feuer saß und die letzten Brocken des Eintopfs mit einem Stück Brot auftupfte. Sie stopfte es in ihren Mund,
kaute und schluckte den Bissen dann zufrieden herunter.
    »Ihr müsst wirklich hungrig gewesen sein«, bemerkte Kaeritha.
Leeana sah sie fragend an, und der weibliche Paladin zuckte die
Achseln. »Ich bin oft genug in den zweifelhaften Genuss meiner eigenen Kochkünste gekommen, um mir noch irgendwelche Illusionen über mein Geschick im Umgang mit dem Kochlöffel zu machen,
Leeana.«
    »Dafür fand ich es eigentlich ziemlich gut, Dame Kaeritha«, widersprach Leeana höflich, was ihr ein verächtliches Schnauben einbrachte.
    »Es wird Euch nicht helfen, der Köchin zu schmeicheln,
Mädchen!«, antwortete Kaeritha. »Da Ihr mehr wie eine fast verhungerte, beinah

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