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Wechsel-Wind

Titel: Wechsel-Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
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bis in die fernste Ferne aufzutürmen. »Mann, ist das eine große Pieps !« rief David beeindruckt. Er wußte, daß Happy Bottom sich mittlerweile zu einem ausgewachsenen Hurrikan aufgerührt hatte, auch wenn sie beim Eintritt in das magische Land Xanth nur ein Tropensturm gewesen war – dieses enorme Anwachsen verdankte sie dem Zauberstaub. »Kann denn eine kleine Windjacke so etwas überhaupt bewegen?« fragte er.
    »Das Zentrum ist erheblich kleiner«, antwortete Chena, »und viel ruhiger, sagt Nimby.«
    »Aha. Na, dann ist es hoffentlich leichter, als es aussieht.« Sicher war er sich dessen allerdings nicht.
    Gerte kam zurückgeflogen. »In der Wolkenmauer ist ein Loch!« rief sie aufgeregt. »Vielleicht kommen wir da durch!«
    »Kann Keaira denn das Wetter nicht ruhig machen, ganz egal, wo wir gerade sind?« fragte David. »Dann brauchen wir doch gar nicht nach Löchern Ausschau zu halten.«
    »Vielleicht«, antwortete Gerte, »aber es ist besser, in den Sturm einzudringen, ohne die Wolkenbänke durcheinanderzubringen. Dann bemerkt Happy Bottom uns nämlich vielleicht nicht. Denn in dem Moment, in dem wir ihr auffallen, wird sie damit beginnen, uns zu bekämpfen.«
    »Aber sie ist doch nur ein Sturm!« protestierte David.
    »Fracto ist auch nur ein Sturm«, erinnerte Chena ihn.
    »Ach ja.« Hier in Xanth besaßen nun einmal selbst unbelebte Dinge ein Bewußtsein. Und deshalb war es wirklich besser, wenn Happy Bottom nichts von ihnen erfuhr.
    David erinnerte sich an etwas, was er über Hurrikane gehört hatte, denn in Miami durfte er sich ihren Aufbau einmal auf dem Radar ansehen. Bei dieser Führung hatte er erfahren, daß in einem Hurrikan Wolkenschichten sich mit Luftschichten abwechseln, und daß in den Wolkenschichten das meiste los ist. Zum Zentrum hin wurden sie kleiner und ungestümer. »Wenn wir immer genau hindurchgehen«, sagte er, »dann kommen wir am Ende im Zentrum an. Woanders kann es nicht sein.«
    »Das will ich hoffen«, antwortete Chena zweifelnd, »denn es ist ganz schön schwierig, sich in undurchsichtigem Nebel und Regen zu orientieren.«
    Soviel stand fest! Schon bald öffnete sich vor ihnen ein neues Loch, und sie stürzten hindurch. Bevor sie es jedoch geschafft hatten, schloß es sich wieder, und plötzlich fanden sie sich gänzlich in Grau eingeschlossen. Keairas Wetterkontrolle hielt ihnen die Böen vom Leib, aber von oben prasselte Regen herab und durchnäßte sie alle bis auf die Haut. David hörte, wie der Regen auf die Flügel der Zentaurin klatschte, bis sie sich selbst mit dem Schweif schlug und wieder geradeaus fliegen konnte. Happy Bottom war einfach zu groß – Keaira gelang es nicht, eine Passage ins Sonnenlicht zu bahnen.
    »O-oh«, sagte Chena. »Ich glaube, sie hat uns bemerkt.«
    David befürchtete dasselbe. Vielleicht konnte der Sturm sie nicht direkt berühren, aber ganz bestimmt konnte er alles mögliche vor ihnen verschleiern. Angenommen, sie fanden nicht den Weg hinaus aus dieser Wolkenbank?
    Aber dann stießen sie in klare Luft vor. Sie hatten es geschafft – diesmal hatten sie es geschafft. »Beim nächsten Mal sollten wir lieber eine größere Lücke nehmen«, meinte David.
    »Wenn Gerte eine finden kann«, entgegnete Chena.
    Gerte suchte sehr sorgfältig und wäre dabei fast zu nah an den Rand der Schönwetterzone gekommen. David sah, wie sie sich in der Luft überschlug, als sie mit einem Flügel zu weit vorstieß.
    Ja, dieser Sturm besaß sehr viel Kraft, und wenn sie ungeschützt in ihn hineingerieten, würde er sie aus Xanth hinausblasen.
    »Vielleicht sollte ich ihr ein wenig helfen«, schlug David vor. »Und zwar mit der Windjacke. Ich brauche sie nur öffnen.« Auf irgendeinem von Nimbys Zetteln hatte etwas in der Art gestanden. Solange die Windjacke geschlossen war, verhielt sie sich passiv; erst wenn man sie öffnete, wurde ihre Magie wirksam.
    »Ich glaube, damit warten wir besser, bis wir im Auge des Sturms sind«, widersprach Chena. »Happy Bottom weiß bereits von unserer Anwesenheit, sie muß aber nicht auch noch erfahren, über welche Macht wir verfügen. Soll sie uns doch für Plagegeister halten, aber nur nicht für bedrohlich. Uns wäre nicht geholfen, wenn sich das änderte!«
    Und damit hatte sie recht. Also jagte die kleine Gruppe am Rand der Wolkenbank entlang und suchte nach einer weiteren Passage. Und Happy Bottoms Winde wurden stärker und immer stärker.
    Nach kurzer Zeit erschien ein weiteres Durchgangsloch. Diesmal waren die Fünf

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