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Wechsel-Wind

Titel: Wechsel-Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
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würde ihm Spaß machen? Wieso das? Aber Nimby gab nur ein geheimnisvolles Lächeln zur Antwort. Manchmal konnte der Kerl ganz schön frustrierend sein. Trotzdem war Davids Interesse wieder geweckt. Wie sollte es ihm Spaß machen, die blöde Jacke anzuziehen und zu versuchen, den dämlichen Wind umzuleiten? Was sollte daran schon cool sein?
    Das Wohnmobil ging gleich neben dem großen Kissen am Anfang der Trollstraße zu Boden, wo Chlorine und Nimby gelandet waren. Damit war der Kreis geschlossen, und sie hatten auf der Reise einiges zu Gesicht bekommen. Aber was kam jetzt?
    Nimby hatte Chlorine etwas aufgeschrieben. Nun las sie es vor. »›Keaira und David müssen Happy Bottom nach Norden treiben. David trägt die Windjacke, und Keaira hält das Wetter ruhig, so daß sie nicht vom Himmel gefegt werden.‹«
    »Vom Himmel gefegt?« fragte Mom, und ihre Stimme gab die Falten wieder, in die sie, wie David ohne hinzusehen wußte, ihre Stirn gelegt hatte.
    ›»Sie reiten auf den geflügelten Zentaurinnen. Gerte fliegt mit ihnen, um ihnen den Weg zu zeigen.‹«
    Da dämmerte es David. Er würde auf einer barbusigen Zentaurin reiten! Hoch oben am Himmel, ganz mit ihr allein, und er könnte sie so lange anstarren, wie er wollte! Das war wirklich cool.
    »Aber David kann doch nicht ganz alleine dort hinauf!« protestierte Mom – war ja auch nicht anders zu erwarten gewesen. »Was, wenn er herunterfällt?«
    Hm – gute Frage. Aus dem Wohnmobil hinauszufallen war nicht möglich. Aber sosehr ihm die Idee, auf einer barbusigen Zentaurin zu reiten, auch gefiel, seine Reiterfahrung war natürlich sehr gering. Er konnte tatsächlich fallen, und wenn das geschah, während sie hoch am Himmel flogen, dann wäre es aus mit ihm.
    ›»Er wird nicht herunterfallen, denn er bleibt leicht‹«, las Chlorine vor. Anscheinend hatte Nimby die Fragen vorhergesehen. ›»Sollte er von der Zentaurin fallen, dann wird er einfach nur zu Boden sinken. Die Zentaurin hätte genügend Zeit, ihn wieder zu fangen, bevor er den Boden erreicht.‹«
    Oho! Wie würde die Zentaurin ihn wohl fangen? Indem sie die Arme um ihn schlang und ihn an ihren Busen drückte? Er war bereit, dieses Risiko auf sich zu nehmen. Und was das Schweben anging – er hatte vergessen, wie leicht sie alle waren. Ihm konnte gar nichts passieren.
    Dad hatte einen sinnvolleren Einwand zu machen. »Wenn Keaira mit David geht, was wird dann mit dem Wetter rings um das Wohnmobil? In dem Augenblick, in dem wir ihren Schutz verlieren, werden wir vom Sturm davongeweht.«
    »Ich könnte die lokale Realität des fahrenden Hauses auf den Normalwert zurücksetzen«, schlug Modem vor. »Dann wird es vielleicht nicht fortgeblasen.« Allzu sicher wirkte er allerdings nicht, denn wie sie alle hatte auch er den wildwütenden, stauberfüllten Wind außerhalb der geschützten Zone gesehen. An ihren Randbezirken bildeten sich mittlerweile sogar Trugbilder, die mit grotesken Gesten drohten, was sie alles mit den Insassen des Wohnmobils anstellen würden, wenn sie nur nahe genug herankommen könnten. Selbstverständlich handelte es sich dabei lediglich um Illusionen – solange die Türen und Fenster des Wohnmobils geschlossen blieben. Aber auch Illusionen konnten Menschen zusetzen.
    Nimby reichte Chlorine einen Zettel mit der Antwort. »›Die gegenwärtige lokale Realität muß bleiben, wie sie ist, denn schon bald muß das Haus weiterfahren. Niemand darf es verlassen. Die Zentaurinnen werden nicht mehr hier sein und können es daher auch nicht wieder leichter machen. Modems lokale Realität stellt die Hauptkraft dar, durch die der Zauberstaub zurückgehalten wird.‹«
    David konnte deutlich sehen, daß die Nachricht Chlorine selbst erstaunte. »Du meinst, Modem tut mehr, als nur den Auftrieb aufrechtzuerhalten und das Innere groß zu halten?« Dann las sie die nächste Antwort, die bereits auf dem Zettel stand. ›»Ja. Seine magische Realität kommt der böswilligen Zauberkraft des Staubs zuvor.‹«
    »Ach, ehrlich?« fragte Modem überrascht.
    »Ich schätze, deine Magie ist stärker, als du glaubst«, sagte Dad mit typischem Dadlächeln.
    »›Genauso ist es‹«, las Chlorine vor. »›Denn auch Modems magisches Talent wird durch den Zauberstaub verstärkt. Aus diesem Grund bewirkt der Wahnsinn ironischerweise seine eigene Aufhebung – innerhalb eines geringen Umkreises.‹«
    »Wow«, machte Modem zufrieden.
    David besaß selbstverständlich einen viel zu guten Charakter, um angesichts

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