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Wechsel-Wind

Titel: Wechsel-Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Tür. Es dauerte nicht lange, dann öffnete Dad. »Was ist denn los, Sean?«
    »Die Tiere haben mir folgendes gesagt, Dad: die Imps bekommen ihr Zeug nicht rechtzeitig fortgeschafft, vielleicht deswegen, weil wir sie aufgehalten haben. Möglich, daß wir ihnen helfen können…«
    »Ich frage nach«, beschloß Dad. Er kam aus dem Zimmer, verließ die Suite und ging, von Sean und den Tieren gefolgt, die Treppe hinunter.
    Unten war niemand. »Sie sind draußen und arbeiten«, vermutete Sean. »Und sie haben ihren Zeitdruck mit keinem Wort erwähnt.«
    »Wir werden sie schon finden«, sagte Dad. Sie verließen das Hotel, und Dad nahm die magische Laterne an sich. »Ich glaube, wir sollten zunächst angepaßt bleiben«, sagte er.
    Sie hatten kaum den Pfad abgeschritten, als Stilla vor ihnen auftauchte. Ihre Schürze war fleckig und ihr Haar in Unordnung, als hätte sie wirklich hektisch gearbeitet. »Oh, es tut mir so leid!« rief sie ihnen entgegen. »Ich habe euch vernachlässigt! Was kann ich für euch tun?«
    »Wir machen uns Sorgen, daß wir euch aufgehalten haben, obwohl die Zeit so knapp ist«, antwortete Dad. »Können wir euch nicht irgendwie helfen, bevor wir weiterfahren?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das ist sehr freundlich von euch. Aber obwohl wir eure Hilfe gebrauchen könnten, wäre der Preis einfach zu hoch. Ihr habt gerade genug Zeit, um Xanth verlassen zu können, bevor sich der Staub verdichtet, wenn ihr bei Morgengrauen aufbrecht und nicht mehr anhaltet. Ich habe über den Spiegel mit dem Guten Magier gesprochen, und der hat immer recht. Ihr könnt euch keine weitere Verzögerung leisten. Wenn ihr hier bliebet, um uns zu helfen, würde der Sturm euch einholen. Dann könntet ihr hier lange Zeit festsitzen, und für euch wäre es eine schlimme Zeit. Wir wären sehr schlechte Gastgeber, wenn wir das zuließen.«
    »Vielleicht können wir euch jetzt, bei Nacht helfen, vor Sonnenaufgang«, schlug Sean vor.
    »Nein. Ich möchte euer Hilfsangebot nicht herabsetzen, aber ihr seid Mundanier. Ihr würdet unsicher in der Dunkelheit herumtappen und wäret uns keine Hilfe. Nur bei Tageslicht wäret ihr von Nutzen, und da müßtet ihr bereits aufgebrochen sein.«
    Dad sah Sean an. »Es gefällt mir zwar gar nicht, aber ich glaube, wir fahren lieber pünktlich los.«
    »Glaube ich auch«, gab Sean widerwillig seinem Vater recht. »Das einzige, was wir für diese Leute tun können, ist, ihnen nicht noch pieps im Weg herumzustehen.«
    Dad sprach zu Stilla: »Uns tut es sehr leid, daß wir euch aufgehalten haben. Wir werden bei ersten Tageslicht abreisen. Bitte macht euch keine Sorge wegen unseres Frühstücks oder anderer Dinge; wir kommen allein zurecht und brechen allein auf.«
    »Ich danke euch«, antwortete Stilla. »Aber es gibt Essen, das ihr mitnehmen könnt. Woofer weiß, wo es zu finden ist. Ich wünsche euch Glück auf der Reise.« Sie wandte sich ab und ging weg.
    »Ich komme mir vor wie ein Schuft«, brummte Sean.
    »Ja, ich auch«, sagte Dad. »Aber mehr können wir offenbar nicht tun.« Sie kehrten ins Hotel zurück.
    Sean legte sich wieder auf die Couch, und die Tiere ließen sich rings um ihn nieder. Er schloß die Augen und stellte sich Chlorine in einem hauchdünnen Nachthemd vor. Wenn sie nur neben ihm schlafen würde…
     
    Schon vor Einbruch der Morgendämmerung waren die Eltern aufgestanden und klopften an die Zimmertüren. Sean wußte nicht, wie sie es schafften, aber wenn es sein mußte, wurden sie immer rechtzeitig wach. Chlorine war verschlafen und dennoch wunderschön, und Nimby sah aus wie immer: unbeteiligt. Während die Kinder sich lärmend wuschen und anzogen, begann Dad das Wohnmobil zu beladen, und Mom ging mit Woofer in die Küche, um die Lebensmittel zu holen, die von den Imps dort für sie deponiert worden waren. Sean ging von Zimmer zu Zimmer und sammelte die benutzte Bettwäsche ein, um Stilla wenigstens diese Arbeit abzunehmen. Noch immer plagte ihn das Schuldgefühl.
    Danach führte er die Tiere zu einem kurzen Spaziergang vor die Tür, damit sie draußen ihr Geschäft verrichten konnten. Aus dem Unterbringungszauber herauszugehen war eine seltsame Erfahrung: Plötzlich waren sie alle Riesen und standen neben einem Hotel im Puppenhausformat. Sean brachte die Tiere unverzüglich zum Wohnmobil; er wußte, daß sie keine Zeit verschwenden durften.
    Kurz vor Sonnenaufgang saßen sie alle reisefertig im Fahrzeug. Dad ließ den Motor an. Rings um sie wimmelten die Imps und

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