Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wechselspiel der Liebe

Titel: Wechselspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
war herabgebrannt, als sie endlich eng umschlungen einschliefen.
    Am nächsten Morgen verabschiedete sich Tara schweren Herzens von ihrer neuen Familie. Sie würde nach Hause reiten, in die sichere Festung Cimarron.
    Aber Naomi, Mary, James, die Kinder und alle anderen Dorfbewohner blickten einer ungewissen, bedrohlichen Zukunft entgegen. Bedrückt beobachtete Tara, wie der lange Treck aufbrach, Pferde, Schafe, Rinder, vollgepackte Traggestelle. Trotz ihres Kummers versuchte sie ermutigend zu lächeln. Als sich die Prozession in Bewegung gesetzt hatte, kehrte James noch einmal zu seinem Bruder und seiner Schwägerin zurück.
    Zuerst reichte er Jarrett die Hand. »Du wirst immer wissen, wo du mich finden kannst.«
    »Und ich werde immer für dich dasein«, gelobte Jarrett.
    Lächelnd nickte James und lenkte seinen Hengst zu dem Pferd, das Tara ritt. Er neigte sich herüber, küßte sie auf beide Wangen. »Meine kleine Schwägerin, wir werden für immer in deiner Schuld stehen.«
    »O James, was ich tat, war selbstverständlich ...«
    »Wir lieben dich, Weiße Tigerin.«
    »Also hat Osceola mir einen Namen gegeben«, flüsterte sie, und das Blut stieg ihr in die Wangen.
    »O ja«, bestätigte er und drückte ihre Hand. »Und eins mußt du wissen. So schrecklich dieser Krieg auch toben mag — wir vergessen nie, wem wir Dank schulden und wen wir lieben. Wann immer du uns brauchst, wir sind für dich da.«
    »Ich liebe dich und deine Familie, das weißt du.«
    »Natürlich, kleine Schwägerin«, erwiderte er und galoppierte davon, um seine Seminolen-Schar tief in die Wildnis hineinzuführen.
    Ein letztes Mal ließ Tara ihren Blick über die Hütten wandern. Das Lagerfeuer in der Dorfmitte war erloschen. Rasch wandte sie sich ab und spornte ihre Stute an. Jarrett folgte ihr. »Wir alle werden diese schweren Zeiten überleben«, versicherte er und lenkte Charlemagne an Taras Seite.
    »Und wenn der Krieg eine halbe Ewigkeit dauert?«
    »Auch dann werden wir ihn überstehen.«
    Da lächelte sie, froh über seine unerschütterliche Zuversicht. Aber ein harter, steiniger Weg lag vor ihnen. Nun kannte sie beide Seiten und wußte, daß viele Weiße nur aus Angst kämpften, ebenso wie die Seminolen. Die Weißen strebten nach neuem Land und Fortschritt, die Indianer wollten einfach nur ihr Zuhause retten und am Leben bleiben.
    »Tara, die Situation spitzt sich zu«, fuhr Jarrett nach einer kleinen Pause fort. »Im Süden besitze ich ein Sumpfgebiet am Miami River. Dort lebten ein paar weiße Siedler. Die meisten haben ihre Häuser verlassen. Vor kurzem wurde der Leuchtturm von Key Biscayne niedergebrannt. Bei diesem grausamen Angriff starb der schwarze Gehilfe des Leuchtturmwärters, den die Indianer für tot hielten und einfach liegenließen. Aber er überlebte und konnte berichten, was geschehen war. Vielleicht solltest du in den Norden übersiedeln ...«
    »Nein!«
    Er holte tief Atem. »Wahrscheinlich muß ich dich noch oft allein lassen. Dein Pessimismus war berechtigt. Diesmal ist bei meinen Verhandlungen mit Osceola nichts herausgekommen. Also muß ich es noch einmal versuchen.«
    Verzweifelt wich sie seinem Blick aus. »Oh, ich hasse das alles!«
    »Ich auch. Wenn ich dich nach Atlanta bringe ...«
    »Nein!«
    »Oder nach Charleston ...«
    »Nein!«
    »Vielleicht Boston ...« »Großer Gott, nein!« Unwillkürlich erschauerte sie, und er hob die Brauen.
    »Warst du schon einmal in Boston?«
    »Jarrett, ich verspreche dir, ich werde nie mehr protestieren — wenn du weggehst. Aber laß mich bitte auf Cimarron bleiben!«
    »Einverstanden«, antwortete er lächelnd. »Die Trennung von dir hätte ich ohnehin nicht ertragen.«
    »Aber warum ...«
    »Oh, ich wollte nur das Versprechen hören, du würdest dich in Zukunft ordentlich benehmen.«
    Tara warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Sei froh, daß ich keine Blumenvase zur Hand habe! Sonst würde ich sie auf deinem Kopf zerschmettern.«
    »Dann würde ich mich grausam rächen.«
    »Dazu hättest du keine Chance.«
    »Oh, ich bin schnell wie der Blitz.«
    »Und ich noch viel schneller!«
    »Das wollen wir mal sehen!«
    Seine ebenholzschwarzen Augen funkelten, und sie erriet sofort, was er plante — ein Wettrennen. Entschlossen grub sie die Fersen in die Hanken ihrer Stute. Im wildem Galopp folgte sie dem Waldweg, und Charlemagne sprengte hinter ihr her.
    Auf einer sonnigen Lichtung holte Jarrett sie ein, riß sie aus dem Sattel, sprang von seinem Pferd, und sie wälzten

Weitere Kostenlose Bücher