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Wechselspiel der Liebe

Titel: Wechselspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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sich lachend im Gras. Nie zuvor hatte sie gewußt, wie wundervoll das Leben sein konnte. Sie liebte Jarrett. Und er liebte sie! Dieses Glück erschien ihr so vollkommen, daß es fast schmerzte. Sie wagte nicht, ihrem Mann allzu deutlich zu zeigen, was sie empfand. »Schuft!« schimpfte sie.
    »Wilde Hexe!« Ein fordernder Kuß verschloß ihr den Mund, und sie liebten sich mitten auf der Wiese. Danach zupfte sich Tara lachend die Grashalme aus dem Kleid.
    Sie ritten weiter, und wenig später ragte Cimarron vor ihnen auf. Endlich daheim, dachte sie erleichtert.

20
    Es war schöner denn je, heimzukehren. Peter übernahm die Pferde, und Jeeves verkündete, im Schlafzimmer würde ein Bad auf Mrs. McKenzie warten. Dankbar lächelte sie ihm zu, eilte nach oben und schlüpfte rasch aus ihren schmutzigen, zerrissenen Kleidern.
    Während sie in der Wanne saß, kam Cota zu ihr und berichtete, in Taras Abwesenheit habe sie einige der schönen, von ihrer Herrin zugeschnittenen Modelle fertiggenäht.
    »Oh, vielen Dank.« Wohlig versank Tara im warmen Wasser. Wie sie dieses Haus und seine Dienerschaft liebte, die Sonne und den Fluß, die Kohlpalmen und Zypressen, die Blumen, die das ganze Jahr über blühten ... Sie liebte ihre indianischen Verwandten, sogar die Alligatoren und Schlangen. Und vor allem liebte sie Jarrett.
    Cota zeigte ihr, wo sie die neuen Sachen verwahrt hatte, in der Truhe am Fußende des Betts und im Schrank. Dann trat sie ans Fenster und schnappte hörbar nach Luft.
    »Was ist denn los?« fragte Tara.
    »Ein Schiff!«
    Gequält schloß Tara die Augen. Was wollte Tyler Argosy jetzt schon wieder? Aber vielleicht würde er nur berichten, was Osceola trieb. Sie konnte einfach nicht glauben, daß der Captain ihren Mann erneut wegschicken würde. Seufzend stieg sie aus der Wanne, wickelte sich in das große Badetuch und lief zu Cota, die immer noch am Fenster stand. Inzwischen hatte das Schiff angelegt: eine Kriegsschaluppe aus Tampa.
    Wie immer ging Argosy als erster von Bord. Und dann ... Taras Atem stockte. O nein! Er konnte ihr unmöglich nach Cimarron gefolgt sein! Aber es gab keinen Zweifel. Wie dumm von ihr zu glauben, hier wäre sie in Sicherheit! Offenbar hatte Clive sie in New Orleans gesucht und herausgefunden, daß sie mit Jarrett McKenzie verheiratet war. Aber warum tauchte er erst jetzt auf? Natürlich, er mußte vorsichtig taktieren, denn er hatte sicher herausgefunden, daß Jarrett ein reicher, mächtiger Mann war. Deshalb würde er abgewartet haben, bis er die richtigen Waffen besaß, um wirksam gegen McKenzie und dessen Frau vorzugehen.
    Und nun verließ er hinter Tyler die Schaluppe — Clive Carter, blond und hochgewachsen, in einem eleganten karmesinroten Jackett, der perfekte Gentleman, gefolgt von seinem kleinen, pockennarbigen Helfershelfer, Jenson Jones. Gewiß, ohne seinen Zeugen, einen Friedensrichter aus Massachusetts, konnte Clive nicht das Haus eines Gentlemans in Florida betreten, um Tara zu holen und dem Henker auszuliefern — falls sie nicht um Gnade flehte und seine Forderungen erfüllte.
    Sie zitterte am ganzen Körper. Eher würde sie in den Fluß springen, statt sich von diesem Schurken anfassen zu lassen.
    Jetzt führte Rutger die Besucher über den Rasen herauf. Jarrett ging ihnen entgegen. Neben dem Hausherren, der eine graue Hose und ein schlichtes weißes Hemd mit schwarzer Weste trug, wirkte Clive — in Samt und Brokat gehüllt — wie ein Pfau an der Seite eines stolzen Adlers ...
    Tara wagte nicht, noch länger am Fenster zu stehen, und öffnete ihre Truhe, in der die neuen Kleider lagen. Sie nahm ein dunkelrosa Reitkostüm heraus, zerrte Unterwäsche aus einer Schublade und zog sich an. Dann eilte sie hastig zu der jungen Italienerin, die sie verwundert beobachtete. »Cota, ich brauche Hilfe. Bitte, laufen Sie zu Peter und sagen sie ihm, er soll ein frisches Pferd für mich satteln. Niemand darf davon erfahren, auch nicht Master Jarrett. Sonst gerate ich in ernsthafte Schwierigkeiten. Gehen Sie jetzt, ich flehe Sie an!«
    Bestürzt runzelte Cota die Stirn. Aber Tara ließ ihr keine Zeit, Fragen zu stellen oder zu protestieren, und schob sie in den Flur hinaus.
    Tara schlüpfte in ihre Reitstiefel und verließ das Zimmer. Angespannt lauschte sie, doch sie vernahm keine Stimmen. Die Männer waren noch nicht im Haus eingetroffen. Jeden Augenblick würden sie durch die Hintertür hereinkommen.
    So leise wie möglich schlich sie die Treppe hinab und durch den Vordereingang

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