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Wechselspiel der Liebe

Titel: Wechselspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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zurückkehrte, seine nasse Kleidung ablegte und seine schlafende Frau betrachtete. Statt des blauen Hemds, das die Schiffsbesatzung für die Brautnacht gekauft hatte, trug sie eins aus dickem weißem Flanell. Offensichtlich entstammte es der Truhe. Er entsann sich nicht, Lisa jemals darin gesehen zu haben. Spitzenborten säumten den hochgeschlossenen Kragen. Sehr züchtig ... Aber Tara mußte verrückt sein, wenn sie glaubte, in diesem Hemd würde sie weniger begehrenswert wirken. Splitternackt kroch er ins Bett, zog den Saum des Flanellhemds nach oben und streichelte ihre nackten Schenkel. Irgendwie fand er sogar ein Stückchen Haut über dem hohen Kragen und begann es zu küssen. Nur langsam kehrte sie aus dem Reich der Träume zurück. Nach den anstrengenden letzten Stunden war er nicht in der Stimmung, den Streit fortzusetzen, der am Abend begonnen hatte. Wortlos glitt er auf Taras Körper, schob ihre Beine auseinander und drang in sie ein. Wie ihr leises Stöhnen verriet, war sie inzwischen vollends erwacht.
    Doch sie protestierte nicht, und als er seinen Höhepunkt erreichte, spürte er, wie auch sie erschauerte. Allmählich verebbte die Leidenschaft und die Nachtluft kühlte sein Fleisch. Tara schwieg, und er überlegte unbehaglich, ob er sich für seinen Temperamentsausbruch entschuldigen sollte. Doch er fühlte sich viel zu müde. Die Augen fielen ihm zu, und innerhalb weniger Sekunden schlummerte er ein.
    Am späten Morgen erwachte er. Seltsamerweise wurde er von perlendem Gelächter aus dem Schlaf gerissen. Eine Zeitlang blieb er verwirrt im Bett liegen und lauschte, bis das Lachen verklang. Dann stand er auf, von plötzlicher Panik erfaßt. Nur mit seiner Hose bekleidet rannte er an Deck. Die Besatzung hatte den Anker geworfen. An der Steuerbordseite saßen Ted und Nathan, Angelschnüre hingen ins Wasser. Jarrett runzelte die Stirn und starrte die beiden an. Als er an der Backbordseite ein Plätschern hörte, eilte er hinüber. Robert beugte sich über die Reling und spähte nach unten.
    »Was gibt's da zu sehen?« fragte Jarrett.
    »Tara ist ...«
    »Über Bord?« Erschrocken stürmte Jarrett zu seinem Freund, bereit, ins Meer zu springen. In seiner Erregung bemerkte er die hinabgelassene Strickleiter nicht.
    »Nein, sie schwimmt«, entgegnete Robert. »Sie meinte, das Wasser würde so einladend aussehen.«
    »Und das hast du ihr erlaubt?«
    »Wie sollte ich sie denn zurückhalten?«
    Das Schiff ankerte nahe der Küste Floridas . Kein Wölkchen hing am Himmel, das Meer schimmerte azurblau. Und zwischen den glitzernden Wellen sah Jarrett den goldblonden Kopf seiner Frau.
    Erbost fragte er sich, ob sie nackt badete. Doch dann drehte sie sich auf den Rücken, schwamm anmutig dahin, und er erkannte die enge Kniehose wieder, die Lisa für die gemeinsamen Exkursionen ins Landesinnere genäht hatte. Dazu trug Tara eines seiner Hemden, das ihr viel zu groß war. Ein Wunder, daß sie sich darin so mühelos bewegen konnte ...
    »Offensichtlich fühlt sie sich im Meer zu Hause«, bemerkte Robert.
    Statt zu antworten, stürzte sich Jarrett kopfüber ins Wasser. Die Eiseskälte traf ihn wie ein Keulenschlag. Im Winter kühlte sogar das Meer an der tropischen Florida-Küste stark ab. Doch das schien Tara nicht zu stören. Als er keuchend und zitternd auftauchte, sah er sie lächelnd vorbeischwimmen. Offenbar bemerkte sie gar nicht, daß er ihr ins Wasser gefolgt war. Er beschloß, die Kälte zu ignorieren — oder wenigstens nicht zu zeigen, wie erbärmlich er fror.
    Die Zähne fest zusammengebissen, schwamm er zu ihr und berührte sie. Zu seiner Genugtuung zuckte sie verblüfft zusammen, ging unter und tauchte prustend wieder empor. »Oh, du hast mich fast zu Tode erschreckt!« schimpfte sie. »Ich dachte, du wärst ein Fisch.«
    »Und was glaubst du, wie mir zumute war, als ich dich im Wasser entdeckte? Was weißt du schon von diesem Meer? Ich könnte tatsächlich ein Fisch sein. Ein Hai! Warum zum Teufel mußt du dich mutwillig in Gefahr bringen?«
    Ihre tiefblauen Augen spiegelten den strahlenden Sonnenschein wider. »Was soll mir schon passieren? Ich kann schwimmen.«
    »Ach ja, richtig! Das erwähntest du bereits, als ich dich davon abhielt, in den schlammigen Mississippi zu springen. Hör mal, ich habe mir Sorgen gemacht! Und in Zukunft wirst du nichts tun, ohne mich vorher zu fragen!«
    »Du hast geschlafen.«
    »Dann hättest du eben gewartet, bis ich aufgewacht
    wäre.«
    »Wie sollte ich denn wissen, daß

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