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Wechselspiel der Liebe

Titel: Wechselspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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des Abkommens einhielt und die ehelichen Pflichten erfüllte ... Das fiel ihr nicht schwer. Mühelos gelang es Jarrett, ihr sinnliche Freuden zu bereiten — selbst wenn sie Zorn oder Verzweiflung fühlte.
    Ja, sie würde ihm eine gute Ehefrau sein. Aber sie wollte sich nicht tyrannisieren lassen, nachdem sie so lange und so hart um ihre Unabhängigkeit gekämpft hatte.
    Er trat ein und schloß die Tür hinter sich, immer noch barfuß und mit nacktem Oberkörper. Eng umspannte die Hose seine schmalen Hüften. Die Sonne hatte seine Schultern kupferbraun gefärbt. Nachdem er ihr einen kurzen Blick zugeworfen hatte, ging er zum Schreibtisch, wo ein Tablett mit einer zugedeckten Silberschüssel, einer Scheibe Brot und einem gefüllten Weinglas bereitstand.
    Die Brauen fragend erhoben, wandte er sich zu Tara, und sie erklärte hastig: »Ich habe schon gegessen.«
    Er nickte, setzte sich und nippte an seinem Wein. »Du hast also schon gegessen — und gebadet?«
    »Ja. Hätte ich um Erlaubnis bitten müssen?«
    Lächelnd faltete er die Hände im Schoß. »Vielleicht. Bei jeder anderen Frau würde ich nein sagen. Aber du bist so unberechenbar, und deshalb will ich immer ganz genau wissen, was du vorhast. Seltsam — du fürchtest dich vor den Schlangen und Alligatoren in Florida, aber nicht vor Haien ...«
    »Im Meer fühle ich mich zu Hause.«
    »Tatsächlich?«
    Als sie nicht antwortete, begann er heißhungrig zu essen, leerte sein Glas und füllte es noch einmal. Nach der Mahlzeit lehnte er sich zurück. Das Kerzenlicht warf einen goldenen Schein auf sein dunkles Haar.
    Schließlich brach er das Schweigen. »Florida ist nicht so schlimm, wie du glaubst. Ein wundervolles Land, so groß und so abwechslungsreich ... Um von Pensacola im Westen nach St. Augustine zu segeln, braucht man fünfzehn bis zwanzig Tage. Früher hielten die Abgeordneten ihre Sitzungen einmal in der einen, dann in der anderen Stadt ab. Doch sie fanden die weiten Reisen beschwerlich. Eines Tages erlitten sie an der Spitze der Halbinsel Schiffbruch und beschlossen, sich auf einen Versammlungsort in der Mitte zu einigen. Und so avancierte Tallahassee zur Hauptstadt.«
    »Tallahassee?« wiederholte Tara leise. »Ein indianischer Name.«
    »Allerdings.« Als er sie erschauern sah, fragte er mit gepreßter Stimme: »Verachtest du die Indianer?«
    »Ich — fürchte sie«, gab sie zu.
    Da stand er auf, ging zum Bett und setzte sich neben Tara. Behutsam strich er über ihr Haar, dann zog er ihr das weiße Nachthemd aus. Seine Lippen und Hände entfachten die Flammen einer wachsenden Lust, die ihr mittlerweile vertraut war. Bald wurde sie wieder in jenes beglückende Paradies entführt, wo Sterne vom Himmel zu regnen schienen. Und danach dauerte es lange, bis sich ihre rasenden Herzschläge beruhigten. Zufrieden schlief sie in Jarretts Armen ein.

TEIL II
    Wildnis

6
    Beinahe daheim, dachte Jarrett. Er befahl seiner Besatzung, die Segel einzuholen und das Schiff nach Backbord zu drehen, damit es am Dock von Tampa anlegen konnte. Beinahe daheim. Um die Plantage zu erreichen, mußte er noch den Fluß hinauffahren. Aber an diesem Abend wollte er seine Frau mit Freunden bekannt machen, die in diesem abgeschiedenen Außenposten lebten.
    Der einstige Militärstützpunkt Fort Brooke an der Tampa Bay hatte sich zur Stadt Tampa entwickelt — keineswegs elegant, nicht einmal besonders zivilisiert und zum Großteil immer noch von Soldaten bewohnt. Manche Leute, die hierher versetzt wurden, glaubten in der Hölle zu landen. Andere liebten die weißen Strände, das azurblaue Wasser der Bucht, die milden Brisen, die auch im Winter wehten. Nur selten war es richtig kalt, selbst wenn es in Jacksonville und Pensacola gelegentlich schneite.
    Auch Frauen lebten in Tampa — die Ehefrauen der Militärs, Marketenderinnen, leichte Mädchen, die sich auf Kosten der Regierung aushalten ließen. Immer noch überragte das Fort die schlichten Holzhäuser. In einigen Straßen hatte man hölzerne Gehsteige gebaut, um die langen weiten Röcke der Damen zu schützen, in anderen mußten sie wohl oder übel nach regnerischen Tagen durch den Schlamm waten.
    Mit jedem Tag wuchs die Stadt. Barbiere, Ärzte, Zahnärzte, Apotheker und Kaufleute zogen nach Tampa. Hühner gackerten, hier und da tauchten Kühe auf, Offiziere ritten auf schönen Pferden dahin.
    »Da ist ziemlich viel los, was?« bemerkte Robert, der neben seinem Freund stand und durch ein Fernglas die Aktivitäten in Tampa

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