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Wechselspiel der Liebe

Titel: Wechselspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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ich dich wegen jeder Kleinigkeit um Erlaubnis bitten muß? Ich bin nicht dein Eigentum.«
    »Aber meine Frau!«
    »Das ist nicht dasselbe.«
    »Nun, ich gestehe dir eine eigene Meinung zu. Aber jetzt will ich dir meinen Standpunkt klarmachen. Um dich zu schützen, habe ich dich geheiratet. Und ich möchte nicht jeden Morgen mit der Angst aufwachen, du könntest ertrinken. Und ich muß es noch einmal betonen — bevor du in Zukunft irgend etwas unternimmst, wirst du mich vorher fragen.«
    »Ja, schon gut!« Blitzschnell verschwand sie in der Wassertiefe, ihre eine Ferse traf sein Kinn, so daß sein Kopf dröhnte, und als sie wieder auftauchte, hatte sie das Schiff fast erreicht.
    Wütend schwamm er ihr nach und holte sie ein, bevor sie die Strickleiter ergreifen konnte. Er packte ihren Fußknöchel, zog sie mit sich in die Wellen hinab, dann ließ er sie los, und sie schnellten gleichzeitig hoch. »Was soll das?« prustete sie. »Du hast mir befohlen, nicht zu schwimmen, und ich versuche nur, deinen Wunsch zu erfüllen!«
    »Oh, du weißt sehr genau, wofür ich mich gerächt habe.«
    »Keine Ahnung, was du meinst ...«, protestierte sie, aber ihr kurzes Zögern verriet, daß sie ihn keineswegs unabsichtlich gegen das Kinn getreten hatte.
    »Reiz mich nicht, Tara!« warnte er leise.
    Als sie sich an der Strickleiter festhielt, umarmte er sie von hinten, und sein Herz begann wie rasend zu schlagen. Heftige Gefühle erwachten in ihm. Wie eine zweite Haut klebte das Baumwollhemd an ihrem Körper, zeichnete alle Konturen nach. Und jeder Mann an Bord der Magda würde die verlockenden Rundungen sehen.
    »Darf ich?« stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und versuchte sich aus der Umarmung zu befreien, um nach oben zu klettern.
    »Natürlich«, erwiderte er tonlos und ließ sie los. Rasch und behende stieg sie hinauf. Zu seiner Erleichterung wartete Robert an der Reling mit einer Decke, die er um ihren Körper wickelte.
    Auch Jarrett erklomm die Leiter, und als er sich über die Reling schwang, war Tara bereits unter Deck verschwunden. Die kalte Luft jagte einen Schauer über seinen Rücken.
    »Möchtest du ebenfalls eine Decke haben?« fragte Robert höflich.
    »Nein, lieber heißen Kaffee.« Jarrett trat neben Nathan, der am Ruder stand, und starrte zur Küste, zum grünen Dickicht zwischen den weißen Sandstränden.
    Wenig später brachte Leo ihm eine Tasse Kaffee, der Jarrett angenehm erwärmte. Seine Haut trocknete im warmen Sonnenschein, doch die Hose blieb feucht. »Ich übernehme das Ruder«, sagte er zu Nathan.
    Während er das Schiff steuerte, würde auch die Hose trocknen — und sein Temperament abkühlen.
    Es gab kaum etwas, das er lieber tat, als übers Meer zu segeln — mit seiner tüchtigen, treuergebenen Besatzung, die ihm schon seit Jahren diente. Dreimal im Jahr führten ihn seine Geschäfte nach New Orleans, einmal nach London. Baumwolle und Zuckerrohr ließen sich gut verkaufen. Außerdem besaß er fruchtbares Weideland, wo seine Rinder prächtig gediehen. Hühner und Schweine tummelten sich zusätzlich im Hof. In seinen Stallungen standen exquisite Pferde, und er hatte schon vor einiger Zeit festgestellt, daß man mit der Zucht dieser edlen Tiere ein Vermögen machen konnte. Auch die Salzsümpfe nördlich von Jarretts Haus nährten seinen Reichtum.
    So wie sein Vater hatte er beschlossen, ein Leben in der Wildnis zu führen — nicht so sehr, um von den Schätzen des Landes zu profitieren, sondern um eine Heimat zu finden, für Lisa und sich selbst. Das Abenteuer hatte ihn gelockt, die unberührte Natur dieses Paradieses. Anfangs war es nicht leicht gewesen. Während sie das Haus bauten, schliefen sie auf dem Waldboden, und oft mußten sie bangen, ob die Ernte all die Mühe auch lohnen würde.
    Dann hatte er Lisa verloren, und nun blieb ihm nur noch das Land, das er liebte, dem er ein friedliches Miteinander zwischen Weißen und Seminolen wünschte.
    Er selbst ging mit gutem Beispiel voran. In seiner Abwesenheit führte Jeeves den Haushalt, ein hochgewachsener Mann von afrikanischer und indianischer Abstammung — schwarz wie Ebenholz, stark wie ein Ochse. Früher hatte er einem Senator in Boston gedient. Er war ein freier Mann, verdiente gutes Geld, und Jarrett behandelte ihn wie einen Freund. Würdevoll und umsichtig dirigierte Jeeves die große Schar, die im Haus und auf den Feldern arbeitete — Indianer, Afrikaner, Amerikaner, Iren, Engländer, Spanier, Haitianer und Kreolen. Stets

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