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Wechselspiel der Liebe

Titel: Wechselspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Über das Schicksal des indianischen Liebespaares bin ich nicht informiert. Aber es ist eine schöne Geschichte, nicht wahr?«
    Amüsiert nickte Tara. »Woher wissen Sie das alles?«
    »Aus Büchern. Ich liebe Bücher. Und ich kenne jedes Wort, das Mr. William Shakespeare je geschrieben hat. Tara, Sie müssen mich unbedingt einmal besuchen. Das ewige Leben kann ich Ihnen nicht versprechen, aber ich werde Ihnen als unerschöpfliche Informationsquelle dienen.«
    »Vielen Dank. Für alles.«
    Robert sprang vom Schreibtisch. »Jetzt muß ich gehen, sonst ziehe ich mir womöglich den Zorn des Captains zu. Bis später.«
    Rasch verließ er die Kabine, und sie schaute ihm belustigt nach. Was für ein netter junger Mann ... Sogar wenn er die gräßlichsten Dinge schilderte, konnte er sie zum Lachen bringen. Aber es würde ihm niemals gelingen, sie mit einem einzigen Wort oder einer leichten Berührung erzittern zu lassen, so wie Jarrett McKenzie.
    Doch was würde geschehen, wenn ihr Gemahl jemals die Wahrheit erfuhr? Die Wahrheit — die Clive Carter erfunden hatte ...
    Eine Zeitlang hielt Jarrett den Kurs. Dann kehrte Robert mit einem Teller Langusteneintopf an Deck zurück und übernahm das Ruder, während sein Freund aß. Dunkle Wolken ballten sich am Horizont und kündigten einen Sturm an.
    Als der Wind auffrischte, wurden alle Besatzungsmitglieder an Deck gerufen und trimmten die Segel.
    Jarrett stand wieder am Ruder und stemmte sich dem Sturm entgegen. Plötzlich spürte er, daß jemand hinter ihn trat, und drehte sich um. »Geh unter Deck!« schrie er Tara an.
    »Aber ich kann dir helfen ...«, begann sie.
    »Geh hinunter!«
    »Ich bin eine gute Seglerin, und bei diesem Wetter bleibe ich nicht gern in der Kabine. Da fühle ich mich so beengt ...«
    »Verdammt!« fluchte er. Mit aller Kraft umklammerte er das Ruder. »Willst du unbedingt über Bord gespült werden?«
    »Ich sagte doch — ich verstehe was von der Schiffsfahrt ...«
    »Leo! Ans Ruder!« überschrie er den heulenden Sturm und die rauschenden Wellen. Sobald er abgelöst worden war, packte er Taras Arm und zerrte sie die Kajüttreppe hinab.
    Inzwischen war einiges in der Kabine verändert worden. Man hatte die Badewanne und die Tabletts entfernt. Und in der Ecke stand eine Truhe.
    Eine vertraute Truhe. Sofort vergaß Jarrett das Gewitter, die Zukunft — und sekundenlang sogar seine junge Ehefrau. Diese Truhe hatte Lisa gehört ...
    Er starrte sie an, dann wandte er sich zu Tara, die unsicher zurückwich. »Robert hat mir diese Truhe gebracht«, erklärte sie hastig. »Wie du weißt, besitze ich nur, was ich am Leib trage. Und er sagte, ich könnte diese Sachen benutzen.«
    »Aber das hast du nicht getan.« Sein Blick streifte ihr Kleid.
    »Nun, ich wollte erst einmal die Frau um Erlaubnis bitten, der das alles gehört.«
    Die heftigen Gefühle, die ihn erfaßten, verstand er selber nicht.
    Hohe Wogen schleuderten das Schiff hin und her. Das schien Tara nichts auszumachen. Mühelos hielt sie ihr Gleichgewicht. In diesem Moment haßte er sie beinahe. Und er haßte seine Begierde, ihre Vollkommenheit, ihre Schönheit, den goldenen Glanz ihrer Haare, ihre sanfte Stimme ...
    Aber vor allem haßte er sie, weil sie ihn das Gesicht der
    Frau vergessen lassen konnte, die er über ein Jahrzehnt lang geliebt hatte.
    »Sie ist tot!« stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Nimm dir, was immer du brauchst. Und bleib in dieser verdammten Kabine, bis der Sturm vorbei ist!«
    »Glaub mir, ich bin eine gute Seefahrerin ...«
    »Ich würde es vorziehen, du wärst eine gehorsame Ehefrau.« Mit langen Schritten eilte er hinaus und warf die Tür hinter sich zu.
    Als er an Deck zurückkehrte, kämpften seine Männer immer noch mit den Segeln. Es war ein typischer Florida-Sturm. Warme Luft traf die kältere, die aus Norden heranwehte. Solche Gewitter schienen den Himmel zu zerreißen. Unentwegt zuckten Blitze zwischen den dunklen Wolken, gefolgt von ohrenbetäubenden Donnerschlägen. Mit aller Kraft hielt Jarrett das Ruder fest, um das Schiff einigermaßen durch die aufgewühlte See zu steuern.
    Kurz vor Mitternacht erlosch der letzte Blitz, der Donner verhallte. Der strömende Regen ging in ein leichtes Nieseln über, das Meer glättete sich.
    Nathan kochte Kaffee, den er mit Whiskey würzte, und Jarrett beschloß, für die restliche Nacht am Ruder zu stehen. Bei Tagesanbruch sollte Robert ihn ablösen.
    Der Himmel färbte sich rosa, als Jarrett in die Kabine

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