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Wechselspiel der Liebe

Titel: Wechselspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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siebzehnten Jahrhundert, ein anderes im Tudor-Stil mit einem wuchtigen Bett, über dem sich ein dunkler hölzerner Baldachin wölbte. Die Bibliothek und das Büro hatte Jarrett sparsam ausgestattet, mit Möbeln aus New England.
    Während der ausgedehnten Besichtigungstouren, die Tara mit Jeeves unternahm, beunruhigte sie nur eine einzige Entdeckung:
    Eines Nachmittags führte er sie in die kleine Bibliothek im ersten Stock. Zwischen den beiden Fenstern hing ein großes Gemälde. Es zeigte eine Frau in sonnenblumengelbem Kleid mit tiefem Ausschnitt und pittoresker Schleppe. Vom Betrachter halb abgewandt, stand sie in königlicher Haltung neben einem Blumentischchen. Sie hatte braune Mandelaugen und mahagonifarbenes Haar, das zu einem kunstvollen Knoten hochgesteckt war, der den schönen Nacken betonte. Ein rätselhaftes Lächeln umspielte ihre Lippen.
    Schweren Herzens betrachtete Tara das Bild. Dies mußte die wahre Herrin von Cimarron sein — Lisa. Wenn man dem Porträt glauben durfte, war sie außergewöhnlich schön gewesen — lebhaft und sanftmütig zugleich, eine perfekte Ehefrau für Jarrett, die das Haus gemeinsam mit ihm gestaltet hatte.
    Aber jetzt ist sie tot, erinnerte sich Tara und schämte sich ihrer Eifersucht. Aber wie soll ich solche Gefühle unterdrücken, fragte sie sich, wo ich doch weiß, daß Lisa soviel mit Jarrett geteilt hat — seine Gedanken, sein Herz, seine Seele? Viel mehr als ich ...
    Sie versuchte sich von dem Gemälde fernzuhalten, ging aber fast täglich in die kleine Bibliothek, wie von einer fremden Macht getrieben, und studierte das Porträt.
    Während sie sich im Haushalt beschäftigte, überlegte sie, ob Lisa dies oder jenes auch so gemacht hatte. Wieviel Seife und wie viele Kerzen waren damals hergestellt, wieviel Fleisch gepökelt oder geräuchert worden?
    Niemand wollte Taras Fragen beantworten. Als sie sich bei Jeeves erkundigte, wie Lisa gestorben sei, seufzte er tief auf und erwiderte, sicher wolle Master Jarrett ihr das selbst erzählen. Cota wußte nichts, und Hattie verdrehte die Augen und erklärte, Mr. McKenzie würde sie skalpieren, wenn sie auch nur ein Sterbenswörtchen verrate.
    Eines Abends ließ Tara den Aufseher Rutger zu sich rufen, unter dem Vorwand, sie würde sich für etwaige Neuigkeiten interessieren. Er aß mit ihr im Speisezimmer und berichtete, ein Kaufmann habe seine Reise auf Cimarron unterbrochen und ihm mitgeteilt, Tampa sei nicht angegriffen worden — noch nicht. Von Lisa wußte er nichts, oder er war ein guter Schauspieler. Während Tara ihn diskret auszuhorchen versuchte, wich er allen Fragen aus.
    Und dann stillte Jeeves wenigstens einen Teil ihrer Neugier. Eines Nachmittags traf er sie in der kleinen Bibliothek an, wo sie vor dem Porträt stand, und schlug ihr vor, Lisas Grab zu besuchen. Obwohl sie sich etwas makaber vorkam, stimmte sie sofort zu. Er führte sie am letzten Nebengebäude vorbei, in ein Wäldchen, wo ein kunstvoller schmiedeeiserner Zaun einen Friedhof umgab.
    Über einem der Gräber, einem schön gemeißelten steinernen Sarkophag, erhob sich eine Engelsstatue mit ausgebreiteten Schwingen. >Hier ruhen die sterblichen Überreste von Lisa Marie McKenzie<, lautete die Inschrift, >geboren 1806 in St. Augustine, Florida, am 18. Januar 1833 aus ihrem irdischen Paradies von den Engeln in den Himmel geholt. Jarrett McKenzies geliebte Ehefrau und Herrin von Cimarron, von allen betrauert, wird stets in unseren Herzen weiterleben<.
    Diese Worte verrieten nicht viel. Tara drehte sich um, wollte Jeeves befragen, doch er war lautlos verschwunden. Langsam wanderte sie an den anderen Gräbern vorbei und studierte die Inschriften. Auf einem Grabstein stand einfach nur: >Ein Flüchtling.< Daneben hatte eine >Mary Lyde< ihre letzte Ruhestätte gefunden, >geboren 1811 in Dublin, Irland, gestorben 1831 auf der Plantage Cimarron, Florida, ebenso wie ihr totgeborener Sohn. Asche zu Asche, Staub zu Staub. Gott wird seine Kinder segnen<.
    Arme Mary Lyde, dachte Tara. Und arme Lisa. Beide waren so jung gestorben.
    Plötzlich wehte ein kalter Wind durch den Friedhof. Da war nur mehr ein Grab, das sie noch nicht betrachtet hatte. Es lag hinter Lisas Ruhestätte, von dem steinernen Engel überschattet. Eine schöne Skulptur, die den kleinen Sarkophag schmückte, stellte die Jungfrau Maria dar, das Jesuskind im Arm. Die Inschrift bestand aus zwei Wörtern. >Kleine Tochter<.
    Verwirrt runzelte Tara die Stirn. Lisas und Jarretts Tochter?
    Der Wind frischte

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