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Wechselspiel der Liebe

Titel: Wechselspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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aufhängen und unbarmherzig auspeitschen.«
    »Das könnte tatsächlich passieren. In dieser Wildnis ist alles möglich.«
    Als sie erschauerte, drückte er sie fester an sich. »Hier sind wir nicht in Gefahr.«
    »Das weiß ich. Aber — Osceola ist nicht der einzige Kriegerhäuptling. Also könnte sogar dir etwas zustoßen.«
    »Glaub mir, ich kann mich auch mit den Creeks und Mikasukis verständigen. Und wenn du auf mich hörst, wird dir nichts passieren.«
    »Aber ...«
    »Heute nacht wollen wir nicht mehr streiten.«
    »Jarrett ...«
    »Bitte, Tara, es war ein langer Tag.«
    »Du ahnst nicht, wie lange!«
    »Schon vor meiner Heimkehr mußte ich anstrengende Tage ertragen. Morgen werde ich alle deine Fragen beantworten.«
    Dieses Versprechen besänftigte sie. Die Wange an seine Brust gepreßt, schloß sie die Augen. Wenig später geschah etwas, das sie nie für möglich gehalten hätte — sie versank in tiefen, friedlichen Schlaf.
    James McKenzie lehnte in seiner Hütte an der Wand und beobachtete ungeduldig die tanzenden Hammen. Seufzend strich er durch sein dunkles Haar.
    Schon vor einiger Zeit hatte Naomi den >Gast< in die Hütte seines Bruders gebracht. Dann war er selber hingegangen, um das Ehepaar mit Speisen und Getränken zu versorgen. Bei der Rückkehr hatte er seine Frau und die Kinder nicht mehr angetroffen.
    Wie er wußte, war Naomi nicht allzu glücklich über die Ereignisse dieses Tages. Weil sie ihm grollte, wollte sie sein Ehebett nicht teilen, und deshalb schlief sie mit den kleinen Mädchen bei seiner Mutter.
    Er gehörte zu Naomis Familie. In der Indianergesellschaft war es üblich, daß ein Mann zu den Eltern seiner Frau zog. Aber da sich Mary McKenzies Verwandtschaft nach den Creek-Kriegen großteils zerstreut hatte, lebte jetzt auch seine Mutter mit dem Rest ihrer Angehörigen in Naomis Heimat.
    James' Erbe mütterlicherseits hatte ihn ermächtigt, die Position des Häuptlings in dem kleinen Dorf zu übernehmen — nicht zuletzt, weil die meisten von Naomis männlichen Verwandten gestorben waren.
    Müde schloß er die Augen. Das Leben war so schön gewesen. Und jetzt dieser neue Krieg ... Da er auch in der
    Welt der Weißen gelebt hatte, sah er Gefahren, die seinen Stammesbrüdern nicht bewußt wurden. Nein, die Weißen würden weder ruhen noch rasten, bevor sie alle Indianer aus Florida vertrieben hatten.
    Und er, ein halber Weißer, befand sich in einer besonders heiklen Lage. Er mußte seine Position verteidigen, und er durfte niemandem erlauben, einen Narren aus ihm zu machen. Schon gar nicht der Frau, die er über alles liebte.
    Aber ehe er seine Hütte verlassen konnte, um Naomi zu holen, öffnete sich langsam die Tür. Zögernd trat sie ein, und ihre Miene verhehlte nicht, was sie bedrückte.
    »Wo warst du?« fragte er leise.
    »Du sprichst englisch?«
    »Ja, heute nacht spreche ich englisch. Wo warst du?«
    »Bei deiner Mutter und meinen Kindern.«
    »Bei unseren Kindern«, verbesserte er sie höflich.
    »Ich dachte, du würdest schlafen.«
    »Unsinn! Du mußt doch wissen, daß ich ohne dich nicht schlafen würde. Soeben wollte ich dich holen.«
    Statt einer Antwort nickte sie nur. Natürlich hätte er sie in seine Hütte zurückbringen müssen — um sein Gesicht zu wahren.
    »Übrigens, ich bin froh, daß du meine Schwägerin zu meinem Bruder gebracht hast, statt ihr zur Flucht zu verhelfen«, bemerkte er.
    Vorwurfsvoll starrte sie ihn an. »Das war ein niederträchtiger Trick.«
    »Was meinst du?«
    »Als Tara die Hütte betrat, sah sie den nackten Rücken eines Mannes mit dichtem schwarzem Haar. Natürlich mußte sie glauben, ein grausamer Halbblut-Indianer würde sie vergewaltigen.«
    James ging zu ihr und unterdrückte ein Lächeln. »In dieser Gefahr hat sie niemals geschwebt.«
    »Aber mir droht dieses Schicksal, nicht wahr?«
    »War ich jemals grausam?«
    Sie wich zurück, aber er nahm sie lachend in die Arme. Noch immer begehrte er die Mutter seiner Kinder genauso heiß wie damals, als er das blutjunge Mädchen am Ufer eines kristallklaren Bachs zum erstenmal verführt hatte.
    »James McKenzie!« fauchte sie. »Bilde dir bloß nicht ein, ich würde dir heute nacht meine Gunst schenken — nachdem du mich gezwungen hast, dieses arme Mädchen so schrecklich zu behandeln! Hör auf ...«
    Aber sie verstummte, als er mit ihr auf das Lager aus weichen Fellen sank. Ihre Lippen fanden sich, während er ungeduldig an ihren Kleidern zerrte. Bald schmiegten sie sich nackt

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