Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wechselspiel der Liebe

Titel: Wechselspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
aneinander, und ihr Verlangen wuchs ebenso wie seines. Nicht einmal ihr Zorn konnte das verhindern.
    Einmal hatte Mary ihr erklärt, der Groll einer Ehefrau dürfe sie nachts nicht von ihrem Mann fernhalten. Und sie gab ihrer Schwiegermutter recht. Deshalb war sie ja auch zurückgekommen.
    Voller Leidenschaft liebten sie sich, völlig eins in Leib und Seele.
    Alles andere war vergessen. Erst später, als sie müde und glücklich nebeneinander lagen, dachte Naomi wieder an Tara. »Sie hat sich so gefürchtet.«
    »Mein Bruder ist kein Ungeheuer.«
    »Vor dir hatte sie Angst. Wenn du ihre Augen gesehen hättest, als sie diesen Kopf mit den schwarzen Haaren anstarrte ...«
    »Sie hat Jarrett mit mir verwechselt? Aber sie konnte sich doch denken, daß ich verheiratet bin.«
    »Vielleicht glaubte sie, du würdest dir eine zweite Frau nehmen, so wie viele Seminolen.«
    »Das käme mir niemals in den Sinn. Mit einer Frau habe ich schon genug Ärger.«
    Spielerisch schlug sie mit ihrer Faust auf seine Schulter, und er lachte.
    »Außerdem brauche ich keine zweite Frau, weil in meinem Herzen nur Platz für eine einzige ist.«
    Lächelnd legte sie ihren Kopf auf seine Brust. »Trotzdem bin ich dir böse — nach allem, was heute geschehen ist.«
    James strich zärtlich über ihr Haar. »Versteh doch, ich mußte sie hierherbringen. Wenn ich auch bezweifle, daß Osceola ihr etwas angetan hätte — ich konnte nicht sicher sein. In einem Krieg ist alles möglich. Und Jarretts Frau mußte eine Lektion lernen. Nun weiß sie, wie gefährlich es ist, Cimarron zu verlassen.«
    »Aber du hättest sie nicht so grausam behandeln müssen.«
    »Ich war nicht grausam, nur streng. Und ich möchte, daß meine Schwägerin den Krieg überlebt.«
    »War es denn wirklich nötig, ihr solche Angst einzujagen? Wenn sie nur die Hälfte der Lügen gehört hat, die über Lisas Tod verbreitet wurden ...«
    »Bald wird sie die Wahrheit erfahren. Und jetzt wollen wir nicht mehr streiten, Naomi«, fügte James ungeduldig hinzu. »Es ist spät geworden, und wir brauchen unseren Schlaf.«
    Sie wußte, daß es sinnlos war, ihm zu widersprechen. Nicht zuletzt wegen seines starken Willens liebte sie ihn. Sie schloß die Augen und genoß die Nähe seines warmen Körpers.
    Irgendwo heulte ein Wolf, ohne die Nachtruhe des kleinen Dorfs zu stören.

15
    Wie Tara am nächsten Morgen herausfand, sprach James McKenzie tatsächlich ein perfektes Englisch. Und er besaß ein gewinnendes Lächeln. Während das Ehepaar noch unter den Pelzdecken lag, betrat er die Hütte, eine Kaffeekanne in der Hand.
    »Die habe ich in Dougalls Handelsposten gekauft«, erklärte er, »südlich von Apopka.« Er füllte zwei irdene Becher mit dem heißen, duftenden Gebräu, dann wandte er sich zu Jarrett. »Mittlerweile weiß sie doch hoffentlich, wer ich bin?«
    »Ja.«
    James zwinkerte seiner Schwägerin zu, und sie konnte kaum glauben, daß dies der >Wilde< war, der sie am Vortag halb zu Tode erschreckt hatte. Offenbar waren beide Brüder zu der Überzeugung gelangt, sie müßte ihre Lektion lernen, damit sie sich nie wieder allein ins Indianergebiet wagte.
    »Hoffentlich verzeihst du mir die Rolle, die ich in diesem Spiel übernehmen mußte, Tara«, seufzte James. »Es war notwendig, sonst hätte Osceola dich in sein Lager gebracht — wenn auch nur, um dich zu schützen. Du hättest nicht allein in den Wald reiten dürfen. Immerhin befinden wir uns im Kriegszustand. Überall laufen Renegaten herum. Und wenn eine blonde Frau an einem Ort auftaucht, wo sie nicht sein sollte, könnte sie für Freiwild gehalten werden.«
    »Du hättest mir sagen müssen, wer du bist.«
    »Dann wäre die Lektion nicht so wirkungsvoll gewesen.«
    »Sicher nicht«, stimmte Jarrett zu und starrte Tara mit schmalen Augen an.
    »Reden wir nicht mehr darüber«, bat James. »Ihr müßt Mary besuchen. Natürlich kann sie es kaum erwarten, deine Frau kennenzulernen, Jarrett. Du wirst Mary mögen, Tara — obwohl auch in ihren Adern Indianerblut fließt.«
    Vor Empörung wollte sie aufspringen, aber ihr fiel gerade noch rechtzeitig ein, daß sie nackt war. »Ich bin dir nicht böse, weil du ein Indianer bist, sondern weil du mich getäuscht hast, James. Das würde mich auch ärgern, wenn du weiß oder schwarz wärst — oder gestreift wie ein Zebra!«
    »Dann bitte ich dich, meine aufrichtig gemeinte Entschuldigung anzunehmen«, entgegnete er grienend, bevor er die Hütte verließ.
    Ein Bärenfell an ihre Brust

Weitere Kostenlose Bücher