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Weck mich am Arsch!

Weck mich am Arsch!

Titel: Weck mich am Arsch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Prestenbach
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in übergroßen Buchstaben auf die Folgen des Rauchens hingewiesen. Und auf jedem Medikamenten-Beipackzettel führt man Nebenwirkungen auf, selbst wenn sie bei nur einem von tausend Patienten auftreten. Von den Nebenwirkungen des frühen Aufstehens ist flächendeckend über die Hälfte aller Menschen betroffen und trotzdem wird nirgends davor gewarnt. Dieser Missstand muss behoben werden! Bei Arbeitsbeginn vor 10 Uhr morgens sollte man in jedem Arbeitsvertrag nicht im Kleingedruckten, sondern ähnlich wie auf Zigarettenschachteln in großen Lettern lesen können:
    FRÜHES AUFSTEHEN RUINIERT IHRE GESUNDHEIT!
    FRÜHAUFSTEHER STERBEN FRÜHER!
    FRÜHAUFSTEHEN LÄSST IHRE HAUT ALTERN!
    FRÜHAUFSTEHEN KANN DIE SPERMATOZOEN
SCHÄDIGEN UND SCHRÄNKT
DIE FRUCHTBARKEIT EIN!
    FRÜHES AUFSTEHEN FÜGT IHNEN UND
DEN MENSCHEN IN IHRER UMGEBUNG
ERHEBLICHEN SCHADEN ZU!
    Der eine oder andere wird jetzt wahrscheinlich denken: »Das ist aber ganz schön überzogen. Früher hat das doch auch niemandem geschadet, schließlich sind unsere Vorfahren mit den Hühnern ins Bett und mit dem Hahn wieder raus aus den Federn!« Mag sein, aber das ist verdammt lange her und zu dieser Zeit gab es noch kein elektrisches Licht, keine Fernseher, keine Compu ter, keine Playstation, keine Diskotheken, kurz gesagt: Nach So nnenuntergang war es grottenlangweilig, also verkrümelte man sich lieber ins Bett. So kam man in der kürzesten Nacht zur Sommersonnenwende immerhin noch auf sieben Stunden Schlaf, zur Wintersonnenwende hingegen auf fast 17 Stunden.
    Heutzutage bedeutet der Sonnenuntergang, Thomas Alva Edison sei Dank, keine Einschränkungen mehr. Unsere Möglichkeiten sind bei Nacht genauso vielfältig wie während des Tages und daher macht es auch keinerlei Sinn, unsere heutigen Schlafgewohnheiten mit denen von Menschen zu vergleichen, die vor hundert oder mehr Jahren diesen Planeten bevölkerten. Denn damals lebte man in einer Gesellschaft, in der die Natur vorgab, wie der tägliche Rhythmus auszusehen hatte. Bei der Nutzviehhaltung gaben die tierischen Frühaufsteher den Ton an, ergo musste auch der Mensch früh raus. Aber heute? Warum öffnet ein Supermarkt bereits um 8 Uhr? Müssen die dort ihre Hühner füttern? Oder die Banken – verweigert der Goldesel seinen Dienst, wenn man ihm nicht frühmorgens den Stall ausmistet? Nein, es gibt tatsächlich keinen rationalen Grund, warum unsere Gesellschaft jeden Morgen aufs Neue ihre Aktivitäten gesundheitsschädlich früh aufnimmt.
    Es gäbe aber jeden Morgen genügend Gründe auszuschlafen, das weiß jeder, der sich nach einer guten Portion Schlaf aus dem Bett erhebt. Man fühlt sich erfrischt und gestärkt und kann entspannt dem Tag entgegensehen. Und trotzdem ist sich die Wissenschaft bis heute nicht einig darüber, warum Mensch und Tier überhaupt schlafen. Man möchte den Forschern am liebsten zurufen: »Versucht es doch einmal selbst und ihr werdet merken, wie gut Schlaf euch bekommt!«
    Stattdessen wird gemessen und getestet und eine gelehrte Abhandlung nach der anderen verfasst. Am Ende bleibt Einigkeit über den Nutzen, aber Uneinigkeit über die Gründe des nächtlichen Schlummers. So weiß man mittlerweile zwar um den regenerativen Aspekt des Schlafs, wundert sich aber, warum das Bewusstsein dabei abgeschaltet wird, da die gleichen Effekte wohl auch bei einfachem Ruhen erzielt werden könnten. Man geht daher davon aus, dass das Schlafen weit mehr bewirkt, als auf den ersten Blick ersichtlich ist. Ein Beispiel hierfür ist die psychische Verarbeitung von Erlebnissen. Das Gehirn wird bei diesem Prozess von unwichtigen Informationen »gereinigt«, neue Erfahrungen werden eingeordnet und positive wie negative Erlebnisse in Form von Träumen verarbeitet. Eine Weisheit, die wahrscheinlich so alt ist wie die Menschheit selbst: Manche Dinge muss man erst einmal überschlafen, um sich ein klares Urteil bilden zu können.
    Auch die folgenden positiven Effekte kennt jeder ausgeschlafene Mensch aus eigener Anschauung. Für die Frühaufsteher und Schlafverneiner unter uns hat die Wissenschaft aber noch einmal eindeutig nachgewiesen: Schlaf unterstützt das Immunsystem, Schlaf fördert die Wundheilung, Schlaf erhöht den Stoffwechsel, Schlaf ist ein Jungbrunnen und wer sich ausreichend Schlaf gönnt, bleibt auch im hohen Alter fit und agil. Warum

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