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Weck mich am Arsch!

Weck mich am Arsch!

Titel: Weck mich am Arsch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Prestenbach
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– des Langschläfers Zubehör
    Die wichtigste Erfindung der Menschheit war sicher nicht das Rad. Denn einmal ehrlich: Was hilft es, einfach und schnell von A nach B zu kommen, wenn man unterwegs einschläft und gegen den nächsten Baum knallt? Schlaf ist wichtiger als Fort bewegung, das sollte jeder einsehen. Daher wird die Ehre der wichtigsten Erfindung seit Menschheitsgedenken einem klei nen nützlichen Utensil aus Deutschland zuteil: dem Ohropax!
    1907 kam der Potsdamer Apotheker und Drogist Maximilian Negwer endlich auf den richtigen Dreh: synthetisches Wachs erhitzen, mit Baumwolle und Vaseline vermengen und zu kleinen Kügelchen formen – fertig. Zuvor waren einige Jahre ins Land gegangen, in denen der findige Pillendreher mit allerlei Rezeptu ren versucht hatte, dem Problem seiner lang schlafenden Künstlerfreunde Herr zu werden: frühmorgendlicher Berliner Lärm. Negwer erinnerte sich an Odysseus, der die Ohren seiner Mannschaft mit Wachsklumpen verschlossen hatte, um sie vor dem betörenden Gesang der Sirenen zu schützen. Doch Wachs allein war, wie sich herausstellen sollte, nicht die Lösung: Dieses schmolz im Ohr des Schlafenden und floss einfach wieder he raus. Die Mischung, die Negwer letztendlich zu seinem Ohropax zusammenrührte, war der Grundstein für eine über hundertjährige Erfolgsgeschichte. Alsbald sorgte der Krieg für großflächige Verbreitung der kleinen Kügelchen. Mit dem Aufdruck »Gegen die Schallwirkung des Kanonendonners, für Verwundete und Kranke und Sanitätspersonal, beim Schwimmen gegen eindringendes Wasser, für Luftschiff, Flugzeug und Automobilbegleitung. Für Artillerie, Kriegsschiffe, im Biwak und Eisenbahnverkehr.« fand sich eine Dose Ohropax in jedem deutschen Marschgepäck und rettete während des Krieges so manches Trommelfell. Auch heute noch ist Ohropax der unangefochtene Marktführer unter den Ohrenstöpseln. Daneben gibt es mittlerweile eine ganze Reihe modisch-bunter Schaumstoffstöpsel, die den Gehörgang ebenso effektiv verschließen wie die Kügelchen aus Wachs, Baumwolle und Vaseline.
    Ganz egal, für welches Modell man sich entscheidet, ein Paar dieser kleinen Geräuschkiller gehört genauso zur Grundausrüstung eines Langschläfers wie Augenbinden, Nasentropfen, ein bequemes Kissen, eine warme Decke, eine gute Matratze und ein stabiles Bett. Daneben gibt es eine Reihe weiterer nützlicher Dinge, die einem Langschläfer ein artgerechtes Leben ermöglichen. Doch schauen wir einmal im Detail, worauf man bei deren Kauf und Gebrauch achten sollte.
    A) Grundausrüstung
    Ohrenstöpsel
    Wie bereits gesehen, gibt es Ohrenstöpsel in allen Farben und Formen. Doch wichtiger als die Farbe ist der sogenannte Dämmwert. Dieser zeigt an, wie viel Schall die kleinen Geräuschfresser maximal schlucken können. Darüber hinaus sollte man natürlich auf den Tragekomfort achten – denn was hilft eine geräuschlose Nacht, wenn es im Ohr juckt, ziept oder sticht? Klassische Ohropax haben einen hohen Tragekomfort, liegen bei einem Dämmwert von 27 Dezibel aber leider nur im Mittelfeld der machbaren Geräuschreduktion. Darüber hinaus sind sie laut Hersteller nur zur einmaligen Nutzung geeignet. In puncto Tragekomfort sind die Alternativen aus Schaumstoff nicht ganz so bequem wie das klassische Ohropax. Dafür sind sie trocken, öfter verwendbar und haben mitunter deutlich höhere Dämmwerte. Manche von ihnen erreichen eine Geräuschreduktion von bis zu 50 Dezibel! Alles in allem bleibt die richtige Wahl in Sachen Ohrenstöpsel also Geschmackssache. Was aber nicht heißt, dass man an ihnen lutschen sollte.
    Augenbinden
    Â»Augenbinde«, »Schlafbrille«, »Schlafmaske« – wie auch immer man diesen kleinen Lappen mit Gummiband nennen möchte, er gehört zu jeder anständigen Grundausrüstung eines Langschläfers. Viele werden jetzt sagen: »Wofür? Ich habe doch einen Rollladen!« Meine Antwort: »Aha! Nehmen Sie den auch mit in den Urlaub?« Gerade, wenn man auf Reisen geht, sollte eine Augenbinde nicht fehlen, denn man weiß nie, was einen erwartet. Schon im Flugzeug oder in der Bahn können einem diese nützlichen Helferlein gute Dienste erweisen. Und wenn das Hotelzimmer keine Jalousien hat, kann man sich ohne Augenbinde höchstens noch ein Handtuch um den Kopf wickeln, aber das ist lange nicht so

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