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Weck mich am Arsch!

Weck mich am Arsch!

Titel: Weck mich am Arsch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Prestenbach
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empfehle ich die Benutzung nachfolgenden Fragebogens, auch wenn die Methode auf den ersten Blick etwas befremdlich erscheint. Wer sich dabei wirklich schämen sollte, der kann ja auch eine kleine Notlüge vorschieben, etwas im Stile von: »Mei n /-e Schwester/Bruder / Tochter/Soh n/ Neffe studiert Biologie. Im Augenblick sind sie gerade bei den Chronogenen und ich soll ih m /ihr bei einer Umfrage helfen. Füllst du mir auch so einen Bogen aus?« Eine solche Notlüge ist mehr als verzeihlich, schließlich sind im Krieg und in der Liebe alle Mittel erlaubt!
    Elf Fragen, eine Antwort – der Chronotest für Anfänger
    Treffen folgende Aussagen auf Sie zu? Bitte antworten Sie ausschließlich mit »Ja« oder »Nein«.
    â€¢ Ich werde morgens schon vor dem Wecker wach.
    â€¢ Am frühen Morgen bin ich am leistungsfähigsten.
    â€¢ Ich bin abends immer sehr müde.
    â€¢ Morgens fühle ich mich in der Regel fit und ausgeschlafen.
    â€¢ Für ein öffentliches Nahverkehrssystem nach Mitternacht sehe ich keine Notwendigkeit.
    â€¢ Sechs Stunden Schlaf finde ich ausreichend.
    â€¢ Nach sieben Stunden Schlaf bin ich hellwach.
    â€¢ Nach 24 Uhr schlafe ich meistens schon.
    â€¢ Ich liebe es, morgens Frühstücksfernsehen zu schauen.
    â€¢ Ich fange gern Würmer.
    â€¢ Goldzähne finde ich attraktiv.
    Die Auswertung dieses Chronotests ist relativ einfach:
    Wer mehr als fünfmal mit »Ja« geantwortet hat, ist raus, und zwar ohne Wenn und Aber. Denn egal, welche Vorzüge dieser Mensch sonst auch aufweisen kann, er ist ein echter Frühaufsteher und wird es immer bleiben.
    Hat er mehr als drei positive Antworten, kommt der Kandidat noch einmal in den Recall. Mit der augenzwinkernden Einleitung »Mein/-e Schwester/Bruder/Tochter/Sohn/Neffe hat da noch einige Fragen …« geht es dann ans Eingemachte. Nun wird es Zeit für konkrete Fragen wie »Wann gehst du am Wochenende ins Bett?«, »Was bedeutet für dich ›ausschlafen‹?«, »Wie lange brauchst du morgens, um fit zu werden?« etc.
    Bei zweimal »Ja« kann man nur hoffen, dass der künftige Partner etwas schwer von Begriff ist und sich diese »Jas« auf die letzten beiden Aussagen bezogen haben. Mit verminderter Auffassungsgabe, komischen Hobbys und einem schlechten Geschmack lässt sich auf jeden Fall noch besser leben als mit zu wenig Schlaf.
    Bei einem »Ja« hat der Proband wohl etwas falsch verstanden.
    Bei keinem einzigen »Ja« kann man besten Gewissens schon einmal das Aufgebot bestellen: Dieser Mensch ist mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit ein Langschläfer.
    So viel zu den Vorsichtsmaßnahmen bei der Partnersuche. Doch was macht man, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, wenn der Weg zum Standesamt kürzer war als der Weg zur Erkenntnis, dass der Partner ein unverbesserlicher Frühaufsteher ist?
    Nun, dann hat man ein Problem. Und zwar ein ziemlich großes. Eine Scheidung ist nämlich umständlich und meistens auch teuer. Doch noch größer ist das Problem, wenn man als gläubiger Mensch sein Eheversprechen bei einer kirchlichen Trauung gegeben hat. »Bis dass der Tod euch scheidet …« bedeutet übersetzt ja nicht einfach nur »lebenslänglich«, also eine Strafe, aus der man bei guter Führung in der Regel bereits nach 15 Jahren entlassen wird. Dieses Versprechen ist eher gleichzusetzen mit »lebenslänglich plus anschließender Sicherheitsverwahrung«. Und das alles an der Seite eines Schlaftyrannen? Welch ein Hor ror! Verständlich, wenn der eine oder andere in einer solchen Si tuation auf mordlüsterne Gedanken kommt.
    Doch Mord ist auch keine Lösung. Die Aufklärungsrate bei Mord liegt in Deutschland schon seit Jahren deutlich über 90 Prozent. Und ist man erst einmal geschnappt, kommt man quasi vom Regen in die Traufe, denn der Alltag im Gefängnis ist alles andere als langschläferfreundlich. In den meisten deutschen Justizvollzugsanstalten beginnt der Tag zwischen 6 und 7 Uhr morgens mit einer allgemeinen Durchsage, die die Insassen über Wochentag und Datum informiert. Und selbst, wenn man mit einem so guten Schlaf gesegnet ist, dass man diese Durchsage noch überhört, die anschließend erfolgende »Lebendkontrolle« wird einen definitiv wecken: Die Vollzugsbeamten geben nämlich nicht eher Ruhe, bis man mit einer Geste oder Antwort

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