Weck mich am Arsch!
eindringlich davor gewarnt, dem Partner heimlich irgendetwas ins Essen zu mischen. Für einen Langschläfer mag es ja Notwehr sein, der Partner oder im schlimmsten Fall das Gericht werden dieser Argumentation sehr wahrscheinlich nicht folgen können.
Doch die gute Nachricht zum Schluss: Mit Liebe, gegenseitigem Verständnis und Rücksichtnahme können auch Langschläfer und Frühaufsteher auf Dauer eine harmonische Partnerschaft führen. Den extremen Vertretern beider Fraktionen sei allerdings empfohlen, sich das Aussehen des Partners sehr gut einzuprägen. Sie werden ihn im Laufe ihres Lebens nicht allzu oft zu Gesicht bekommen.
Reif für die Insel â Urlaub für Langschläfer
»Geld allein macht nicht glücklich«, bemerkte Johnny Depp einmal treffend in einem Interview, »aber mit Geld kann man sich ein Schiff kaufen, das einen zur eigenen Insel bringt, auf der man dann glücklich wird.«
Glücklicher Johnny. Wer sich den Luxus einer eigenen Insel leisten kann, lebt vermutlich schon längst nach dem eige nen Schlafrhythmus. Otto Normal-Langschläfer hingegen quält sich Tag für Tag zu einer Uhrzeit aus dem Bett, zu der sein gesamter Körper noch aufs Schlafen eingestellt ist. Hat er dann endlich einmal Urlaub, verbringt er ihn zusammengepfercht mit anderen Leidensgenossen in Hotelanlagen, die schon allein wegen ihrer Frühstückszeiten keinen einzigen Stern verdient hätten. Masochismus? Eher nicht genug nachgedacht! Denn genauso wenig, wie man in einer Billigwurst echtes Muskelfleisch findet, findet man in einem All-inclusive-Urlaub wirkliche Erholung. Fast scheint es, als ob der Preis den meisten Menschen wichtiger wäre als der Urlaub selbst. Hauptsache, man hat ein Schnäppchen gemacht, einen Megarabatt bekommen oder gleich zum halben Preis gebucht. Und am Ende wundert man sich über die schlechte Unterbringung, das furchtbare Essen und den penetranten Baustellenlärm. Echter Urlaub geht anders: Wer sich wirklich erholen möchte, sollte falschen Versprechungen der Tourismusindustrie keine Beachtung schenken. Mit einem vernünftigen Bett, einem sanften Kissen, einer warmen Decke, Ohrenstöpseln, eventuell einer Augenbinde und vielleicht noch ein bisschen Kreativität bezüglich der eigenen Freizeitgestaltung lässt sich ein Urlaub auch wunderbar zu Hause gestalten.
Wem das nicht genug ist, wer also unbedingt in die Ferne ziehen möchte, der sollte sich über sein Reiseziel gründlich informieren. Am einfachsten geht das mithilfe des Internets. Aber kann man sich auf diese Informationen tatsächlich verlassen? Ich bin da misstrauisch. Bewertungsportale, auf denen Kunden ihre Erfahrungen mit Hotels, Pensionen oder Reiseveranstaltern zum Besten geben, sind für mich reine Marketinginstrumente. Oder wann haben Sie das letzte Mal eine solche Bewertung abgegeben? Ich wette, noch nie, oder? Normale Menschen machen das nämlich nicht.
So paradox es auch klingen mag: Wirklich brauchbare Informationen findet man nur in der Werbung. Wer es versteht, in Imagebroschüren und Anzeigen zwischen den Zeilen zu lesen, bekommt eine ziemlich gute Vorstellung von dem, was ihn am Urlaubsort erwartet. Die gängigsten Versprechungen und was sie für Langschläfer bedeuten, möchte ich Ihnen einmal kurz vorstellen:
Langschläfer-Frühstück
Lassen wir uns nicht täuschen: Das »Langschläfer-Frühstück« ist ein Begriff aus der Trickkiste des Marketings. Er bedeutet lediglich, dass das Büfett um 11 Uhr, statt wie branchenüblich um 10 Uhr abgeräumt wird. Einem Langschläfer hilft das genauso viel wie einem Verhungernden ein Krümel Brot. Wer testen möchte, wie langschläferunfreundlich ein solches Angebot in Wirklichkeit ist, der sollte einmal um fünf vor elf am Büfett erscheinen und seinen Teller mit alldem vollhäufen, was er zu einem ausgedehnten Frühstück benötigt. Selbst ein sattes Trinkgeld würde die bösen Blicke des Servicepersonals in diesem Augenblick nicht verhindern. In solchen Momenten freue ich mich auf den Tag, an dem ich mich im eigenen Restaurant für diese Unverschämtheit revanchieren werde. Mein Plan ist eine spezielle Cocktail-Happy-Hour nur für Hotelmitarbeiter â von 18 bis 20 Uhr. Und wer von diesen Herrschaften dann um Punkt acht noch nicht ausgetrunken hat, der kann sich aber mächtig auf was gefasst
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