Weck mich am Arsch!
nächsten Morgen früh raus muss und dann fit sein möchte.
Von Natur aus ist der Mensch ein Gewohnheitstier, was ihn von anderen Vertretern der Gattung Säugetiere nicht im Geringsten unterscheidet. Daher lohnt sich ein Blick auf das Verhalten unserer tierischen Verwandten. Wenn man beispiels weise einer Katze bei ihren Schlafvorbereitungen zuschaut, wird man Folgendes beobachten: Zunächst stampft sie sich ihr Schlaflager, Kissen, Decke oder Ãhnliches weich, dann dreht sie sich mehrfach um die eigene Achse und wechselt dabei immer wieder die Richtung. Erst, wenn sie all diese Vorbereitungen abgeschlossen hat, legt sie sich hin und schläft nach kurzer Zeit ein. Natürlich sähe ein solches »Rumgestapfe« und »um die eigene Achse drehen« bei uns Menschen ein wenig seltsam aus. Und wahrscheinlich wäre diese ganze Prozedur auch eine Zumutung für den Partner, der auf der anderen Seite des Bettes darauf wartet, dass man endlich zur Ruhe kommt und das Licht ausmacht. Trotzdem können wir uns hier etwas abschauen: das Ritual. Es geht bei dem ganzen Gehampele der Katze nämlich gar nicht um die Bewegung selbst, sondern um die Wiederholung. Eine immer gleiche Handlung vor dem Zu-Bett-Gehen scheint dem ursprünglichsten Teil des Gehirns zu signalisieren: »Okay, fertig machen, gleich wird geschlafen«. Müde oder nicht müde spielt dann nur noch eine untergeordnete Rolle, wie man gerade bei Katzen, den Vielschläfern unter den Säugetieren, hervorragend beobachten kann. Ob man sich angewöhnt, noch eine Runde um den Block zu gehen, zwei Seiten eines (unspektakulären) Romans zu lesen oder drei Minuten Zwiesprache mit seinem Gott oder sich selbst zu halten, ist voll kommen egal. Wichtig ist nur, dass man es immer auf die gleiche Weise macht und dabei nicht schon die Schlafstellung eingenommen hat. Sobald man damit aufhört und sich dann tatsächlich auf seine bevorzugte Schlafseite legt, weià unser Körper: »Ah, jetzt, ja!«.
Noch einfacher geht Einschlafen, wenn man Handlungen ritualisiert, die für sich allein genommen schon helfen, schneller ins Reich der Träume zu gelangen. Handlungen wie das eingangs beschriebene Schäfchenzählen. Oder noch einfacher: Sex â eine der schönsten, natürlichsten und wirksamsten Einschlafhilfen überhaupt. Sex sorgt für Entspannung und ist so einfach, dass die meisten Menschen ihn sogar ohne fremde Hilfe mit sich selbst haben können. Die Hormone, die nach einem Orgasmus den Körper durchfluten, haben eine ähnliche Wirkung wie ein leichtes Schlafmittel.
Nicht ganz so schön, aber ebenfalls angenehm und ähnlich wirksam ist ein Glas Rotwein kurz vor dem Schlafengehen. Und wenn es bei dem einen Glas bleibt, ist das Ganze darüber hinaus angeblich sehr gesund. In gröÃeren Dosen wirkt Alkohol allerdings anregend und es bedarf wiederum einer ganzen Menge, bis sich eine schlaffördernde â oder sagen wir besser: narkotisierende â Wirkung einstellt. Während Rotwein beruhigt, haben Sekt oder Champagner eine eher anregende Wir kung. Gleiches, nur um ein Vielfaches verstärkt, gilt für Longdrinks und Cocktails wie etwa Cuba Libre oder Long Island Ice Tea. Und wo wir gerade beim Tee sind: Auch Tee hat, je nach Sorte, im Gegensatz zu Kaffee, eine einschläfernde Wirkung. Bei schwarzem Tee sollte man unbedingt auf die Zeit achten, die der Teebeutel im Glas verweilt. Nach einer Minute gilt schwarzer Tee als Wachmacher, nach zwei bis drei Minuten entfaltet er eine beruhigende Wirkung.
Wer abends lieber nichts mehr trinken möchte, damit er nachts nicht aufwacht und auf die Toilette muss, kann es auch mit Autosuggestion oder Selbsthypnose versuchen. Und wem das alleine zu schwierig oder anstrengend ist, der kann professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, mittlerweile sogar per Telefon. Findige Unternehmer haben eine Firma gegründet, bei der man rund um die Uhr anrufen kann und für knapp zwei Euro pro Minute in den Schlaf geplappert wird. Mit ihrem Werbespruch »Ruf an â Schlaf ein« versprechen sie groÃspurig Schlaf auf Verlangen. Und da Schlaf scheinbar nicht gleich Schlaf ist, kann man sich zwischen dem Programm »Kurzschlaf« â bewirkt laut Werbung einen kurzen Erholungsschlaf von 15 Minuten â oder dem Programm »Nachtschlaf« â sorgt angeblich für gesunden Schlaf bis zum natürlichen Aufwachen â entscheiden. Hat man
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