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Weck mich am Arsch!

Weck mich am Arsch!

Titel: Weck mich am Arsch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Prestenbach
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einen Flug buchen, bei dem man doch einmal dem frühen Morgen in den angeblich güldenen Rachen schauen muss. Nun gibt es zwei Strategien, diese Aufgabe zu bewältigen. Erstere ist simpel. Man nutzt die Gunst der Stunde, verlegt alle Urlaubsvorbereitungen in die Nacht vor dem frühmorgendlichen Abflug und macht durch. Hierbei gibt es nicht allzu viel zu beachten, schließlich kann sich der Körper im anstehenden Urlaub von dieser Strapaze wieder schnell erholen. Oder man wählt Strategie zwei, die darin besteht, am Vorabend früher ins Bett zu gehen. Dies klingt im ersten Moment zwar einfach, ist jedoch für jeden notorischen Langschläfer eine große Herausforderung.
    Wie wir mittlerweile wissen, ist Schlafmangel äußerst ungesund. Eine Schlafdauer unter sieben Stunden ist aus medizinischer Sicht Körperverletzung und sollte unter allen Umständen vermieden werden. Also muss man, wenn man beispielsweise bereits um menschenunwürdigen 6 Uhr morgens aufstehen »will«, bis 23 Uhr eingeschlafen sein. Aber wie soll das gehen? 23 Uhr ist eine Uhrzeit, die Langschläfer üblicherweise als »frühen Abend«, wenn nicht sogar als »Nachmittag« bezeichnen. Wenn sich Otto Normal-Langschläfer um 22 Uhr ins Bett legt, dann wartet er und wartet und wartet … bis er irgendwann eingeschlafen ist oder der Wecker ihn endlich von der Warterei erlöst.
    Natürlich gilt beim Thema »Schlafmangel« wie bei den meisten Dingen im Leben: Die Dosis macht das Gift. Bleibt das frühe Aufstehen, wie in unserem Urlaubsbeispiel, absolute Ausnahme, muss man sich über eventuelle gesundheitliche Folgen nur wenig Gedanken machen. Kritisch wird es, wenn der frühe Morgen zur Gewohnheit wird. Dann ist es an der Zeit, sich intensiv mit dem Thema »Einschlafhilfen« zu beschäftigen.
    Schauen wir uns also genauer an, welche Hilfsmittel dazu taugen, den Schlaf anzulocken. Hierfür lohnt es sich, zwei in Deutschland weitverbreitete Phänomene von »Spontanschlaf« unter die Lupe zu nehmen: den populären Büroschlaf und den gemeinen Vortragsschlaf. Schließt man bei den Betroffenen dieser beiden Schlafarten subjektive Faktoren wie etwa Sauerstoffmangel oder Übernächtigung aus, bleibt letztendlich als einzige schlaffördernde Gemeinsamkeit: die Eintönigkeit.
    Genau diese Eintönigkeit kann man sich zunutze machen. Das althergebrachte Schäfchenzählen funktioniert zum Beispiel nach diesem Prinzip. Dabei ist es vollkommen egal, ob man Schäfchen, Wölkchen, Gummibärchen, Autos, Waschmaschi nen oder irgendetwas anderes zählt, solange man dazu immer das gleiche Modell nimmt. Denn wenn man sich das erste Schaf weiß, das zweite schwarz, das dritte pink und das vierte mit Irokesenschnitt vorstellt, findet der ersehnte Schlaf das Ganze viel zu aufregend und mag sich sicher nicht einstellen. Aber auch das Zählen immer gleicher Schafe, Schlösser oder Schlittschuhe ist heutzutage unter Forschern umstritten. Denn je mehr Schafe, Schiffe oder Schultüten man gezählt hat, desto öfter stellt man sich selbst die Frage: »Und – funktioniert es schon?«. Spätestens dann ist man wieder hellwach.
    Eine bessere, aber ebenfalls auf dem Prinzip Eintönigkeit be ruhende Einschlafmethode ist das Anschauen uralter, schon x Mal gesehener Filme. Am besten eignen sich solche, bei denen man die Dialoge schon mitsprechen kann. Beim Schauen schaltet sich, ähnlich wie bei einem buddhistischen Mandala, das gelangweilte Großhirn ab und der Mensch fällt in den ersehnten Schlaf. Auch das immerwährende Plätschern eines Baches oder das ewige Rauschen der Meeresbrandung kann helfen. Menschen mit schwacher Blase sowie Menschen mit Inkontinenz sei von dieser Methode jedoch aus naheliegenden Gründen abgeraten.
    Was garantiert nicht zum Einschlafen beiträgt, sind Gedanken wie »Jetzt muss ich aber dringend schlafen!« – das weiß wohl jeder aus eigener Erfahrung. Der Schlaf ist eine eitle Mimose. Je mehr man versucht, ihn zu zwingen, desto mehr verweigert er sich. Am besten, man ignoriert ihn vollkommen, das kann er nämlich gar nicht leiden. So ist der unbedingte Vorsatz, ein Buch zu Ende lesen zu wollen, manchmal die beste Einschlafhilfe. Man muss den Schlaf also überlisten. Das ist vor allem dann wichtig, wenn man eigentlich keinen Grund hat, schon schlafen zu wollen, außer jenem einen, dass man am

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