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Weck mich am Arsch!

Weck mich am Arsch!

Titel: Weck mich am Arsch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Prestenbach
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die entsprechende Taste gedrückt, wird einem das gewünschte Programm als Tonbandansage aufs Ohr gedrückt. Ob man bei den hohen Kosten aber tatsächlich schnell einschläft oder nicht eher dauernd an seine nächste Telefonrechnung denkt, bleibt dahingestellt. Auf jeden Fall funktioniert diese Methode genauso gut oder schlecht wie eine wesentlich preiswertere Hypnose- CD .
    Ebenfalls preiswert, um nicht zu sagen kostenlos, ist eine ausgiebige Runde Sport. Genau wie ein Tag an der frischen Luft sorgt eine Extraportion Sport dafür, dass man abends müde und zufrieden ins Bett fällt und schnell einschläft. Allerdings gibt es bei dieser Methode einen Gewöhnungsfaktor, der zu immer größeren Joggingrunden oder immer längeren Fahrradtouren zwingt. Wer es bequemer mag, kann sich auch mithilfe einer Schlaftablette ins Reich der Träume katapultieren. Zu oft sollte man zu dieser Methode jedoch nicht greifen, denn Schlafmittel haben bekanntermaßen ein ziemlich hohes Suchtpotenzial.
    So weit die Theorie, kommen wir nun zur Praxis: Egal, wie intensiv sich ein notorischer Langschläfer auf ein frühes Zubettgehen vorbereitet, es bleibt in den meisten Fällen beim guten Vorsatz. Auch wenn er sich am nächsten Morgen dafür hassen wird: Ein Langschläfer kann einfach nicht früh zu Bett gehen. So sehr er es auch versucht, irgendeine Beschäftigung findet sich am Abend immer, und sei es nur das Zappen durch das öde, aber seltsam faszinierende Fernsehprogramm. Das lässt sich auch nicht ändern: Eine Umerziehung zum Frühaufsteher ist selbst über einen kurzen Zeitraum nicht möglich, ja noch nicht einmal für einen einzigen Tag. Ein Langschläfer bleibt eben immer ein Langschläfer.
    Wie also soll ein Langschläfer das frühe Aufstehen überleben? Ganz ehrlich: Das geht nur unter Qualen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Wenn der frühe Morgen eine Ausnahme bleibt, sind die Folgen überschaubar. Wird er aber zur Gewohnheit, sind die Konsequenzen weitreichend, wie ich im Kapitel »Von Eulen und Lerchen – das Langschläfer-Gen« bereits ausführlich beschrieben habe.
    Während man gegen das miese Gefühl am frühen Morgen nichts machen kann, gibt es einige kleine Tricks, um wenigstens den gesundheitlichen Folgen des zu früh begonnenen Tages entgegenzuwirken. Die wichtigste Maßnahme besteht darin, fehlenden Schlaf nachzuholen, wann immer es irgendwie möglich scheint. Selbst wenn man gerade erst in der Schule, in der Uni oder auf der Arbeit angekommen ist – sobald die Müdigkeit einen überwältigt, muss man ihr geben, was sie verlangt, sonst lässt sie einen den ganzen Tag nicht mehr in Ruhe. Fast noch wichtiger ist es in diesem Zusammenhang jedoch, an freien Tagen konsequent auszuschlafen.
    Lassen Sie sich von nichts und niemandem davon abbringen und lassen Sie sich auch nicht einreden, an Ihrem Verhalten wäre irgendetwas anormal. Es gibt keinen Grund, sich zu schämen, nur weil man gern lange schläft. Man schämt sich ja auch nicht, weil man nackt unter der Dusche steht. Nehmen Sie sich so viel Schlaf, wie Sie brauchen, und lassen Sie die anderen reden. Sollte tatsächlich jemand den Versuch wagen, Sie zu wecken, dann werden Sie massiv. Weder Ihre Eltern, Ihr Chef, Ihre Kinder, Ihr Lebenspartner, Verwandte, Freunde, Bekannte oder sonst irgendjemand haben das Recht, Sie aus dem Schlaf zu reißen. Sagen Sie ihnen das laut und deutlich. Es geht um Ihre Gesundheit! Als ersten Schritt empfehle ich, die folgenden Verhaltensregeln im Freundes- und Verwandtenkreis publik zu machen. Dann kann keiner mehr behaupten, man hätte ihn nicht gewarnt.
    Fünf goldene Regeln für den Umgang mit einem Langschläfer
    â€¢ Regel Nummer eins: Niemals wecken! »Niemals« bedeutet in diesem Zusammenhang so viel wie »nie«, »auf gar keinen Fall«, »gar nicht«, »nein, nein, nein«!
    â€¢ Regel Nummer zwei: Nicht ansprechen! Jeder zu früh aufgestandene Langschläfer möchte in erster Linie seine Ruhe. Die sprichwörtlich schlechte Laune eines Langschläfers am frühen Morgen stellt sich nur dann ein, wenn diese Ruhe gestört wird.
    â€¢ Regel Nummer drei: Keine Ratschläge! Sätze wie »Dann geh doch einfach früher zu Bett!« sind dumm und beweisen allein den fehlenden geistigen Horizont des Absenders.
    â€¢ Regel Nummer vier: Keine Witze!

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