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Weddingplanerin mit Herz (German Edition)

Weddingplanerin mit Herz (German Edition)

Titel: Weddingplanerin mit Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Hanauer
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nicht, weil ich es nichtvorher wissen will, falls es eine der unangenehmen Varianten ist.
    Meine düsteren Gedanken nehmen mich so sehr in Anspruch, dass ich kaum auf die Route achte. Erst als Madame direkt vor ihrem Ziel anhält, fallen mir die Schuppen von den Augen.
    – Die besondere Braut –
    Das Geschäft von gestern. Ach du Schande!
    Mit beherztem Griff öffnet sie die Tür und tritt ein. Die Verkäuferin, heute mit metallic-blauen Augendeckeln, eilt auf meine Chefin zu – bis sie mich entdeckt und ihr die eingemeißelte Diensteifrigkeit aus dem Gesicht plumpst. »Oh …«
    » Bonjour «, entgegnet Madame kalt und erledigt damit die notwendige Begrüßung gleich zusammen mit der Vorstellung ihrer Firma, was die einfältige Verkaufsmaus erwartungsgemäß nicht kapiert.
    »Mein Chef hat diese …«, sie deutet auf mich und will vermutlich die Quintessenz unseres gestrigen Zusammentreffens ausführen. Doch so weit lässt Madame es nicht kommen.
    »Rischtig, Ihr Chef fehlt noch! Wären Sie so freundlisch …?«
    Sie schnippt die Verkäuferin in Richtung Wandtür. Man kann fast bildlich die Rotation in deren Kopf beobachten, aber sie gehorcht gut dressiert.
    Ich versuche, mich ein wenig hinter Madame zu ducken, um ihm nicht gleich ins Visier zu geraten.
    Das grimmige Stirnrunzeln, mit dem der Bullterrieraus seinem Kabuff kommt, weicht augenblicklich einem goldzahnigen Strahlen.
    »Madame Sandrine, eine große Ehre!«
    »Monsieur Kalit, leider ist der Anlass weniger erfreulisch, als er sein sollte.«
    Sie tritt ein Stück zur Seite. »Meine neue Mitarbeiterin Julia kennen Sie ja bereits.«
    Und wieder kippt die Stimmung.
    »Das ist Ihre Mit-a-rbeiterin?«, krächzt Kalit.
    »Oui, und isch nutze ihr – wie sagt man – unbekanntes Gesischt, um herauszufinden, ob sisch Boutiquen für eine Zusammenarbeit empfehlen.«
    Kalit senkt die Lider. Das Ergebnis meiner Inkognito-Ermittlung will er wohl gar nicht hören. Doch Madame schreitet lediglich hocherhobenen Hauptes auf die Kleiderstangen zu. Sie zupft ein Kleid halb heraus und betrachtet es, geht ein Stück weiter und befühlt das nächste Kleid. Ehrfurchtsvolles Schweigen begleitet sie.
    »Für welsches Alter sind diese Kleider gedacht?«
    Kalit verwandelt sich in ein Fragezeichen. »Geheiratet wird in beinahe jedem Alter. Die Kleiderwahl ist hauptsächlich eine Frage des Geschmacks und der Konfektionsgröße. Ich bin zuversichtlich, dass wir für jede Braut das Richtige finden.«
    »Welsche Größen führen Sie?«
    »Von 34 sogar bis 52«, erklärt Kalit sichtlich stolz. »Und Extramodelle für schwangere Bräute.«
    »Aber bei 36 und 38 gibt es nach wie vor die größte Auswahl, n’est-ce pas?«
    Kalit nickt eifrig und Madame greift nach dem nächsten Kleid.
    Unweigerlich halte ich die Luft an. Das ist mein Kleid! Absicht? Nein, das kann nicht sein. Ich habe das Kleid nur vage beschrieben. In der Masse an Kleidern ist es Madame bestimmt nur zufällig in die Hände gefallen.
    »Dieses Kleid zum Beispiel, könnte das auch ein sehr junges Mädschen mit Größe 36 tragen?«
    Im Gegensatz zu mir scheint Kalit das Kleid nicht wiederzuerkennen. Seine Verkäuferin tritt zwar von einem Bein auf das andere, wagt aber nicht zu mucksen. Bei diesem Schauspiel sind wir beide nur Statisten. Dafür ist das Selbstbewusstsein des Chefs zurück und er will Madame beweisen, wie kompetent er ist.
    »Ah, eine gute Wahl von einem geschulten Auge! Dieses Kleid eignet sich sogar besonders gut, es unterstreicht die Jugend der Braut und erdrückt ihre frische Ausstrahlung nicht durch zu viel Pomp. Wie gemacht für eine zarte Figur!«
    »Dann verstehe isch nischt, wieso Sie es einer jungen Frau nischt verkaufen wollten.« Sie wendet sich an mich. »Das ist doch besagtes Kleid, oder?«
    »Ja«, gebe ich zu.
    »Aber sie …«, versucht Kalit sich zu verteidigen.
    »… sie wurde von Anfang an als Kundin nischt ernst genommen! Und dann auch noch Gebühren für Zurücklegen und Beratung!«, donnert Madame los.
    »Das verlangen wir für Empfehlungen Ihrer Agentur selbstverständlich nicht«, schmeichelt Kalit.
    »Und wenn eine Braut ohne meine Begleitung kommt? Soll isch sie dann mit einem Stempel markieren, damit Sie Bescheid wissen? No, no! Sie haben sehr schöne Kleider, aber diese Praktik ist für meine Klientel inakzeptabel!«
    »Ich bin untröstlich, Madame«, wimmert Kalit. »Was kann ich tun, um Sie umzustimmen?«
    »Schulen Sie Ihr Personal, dann sehen wir nächste oder

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