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Weg da das ist mein Fettnapfchen

Weg da das ist mein Fettnapfchen

Titel: Weg da das ist mein Fettnapfchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Notaro Laurie
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gute Idee hält, einen Dollar zu sparen, indem er das Zeug einem Kerl mit Zahnlücken und Aknepickeln auf einem finsteren Parkplatz abkauft, der verdient es nicht anders, als in einer vollgeschissenen Windel zu landen und die gesparten sechs Dollar plus Wechselgeld abgeknöpft zu bekommen.
    4 2005 erschien in den USA eine Dokumentation über Wal-Mart, in der nicht nur der Umgang mit den Mitarbeitern, sondern auch die drastischen Methoden bei der Kundengewinnung angeprangert wurden. (Anm. d. Übers.)
    Und dann bombardierte sie mich mit einer weiteren Mailsalve, die wie ein Meteoritenschauer auf mich herunterprasselte:
    1.) FWD: FWD: FWD: FWD: Wichtige Information zum *77-Notruf! (Ich glaube, diese Mail stammte aus der Ära, als sich die Affen gerade von den Hominiden abspalteten, denn ich brauchte geschlagene zwei Minuten, bis ich zum Ende all der Forwards gescrollt hatte):
    »Eines Tages fuhr Lauren gegen ein Uhr nachmittags eine Freundin besuchen. Eine Zivilstreife fuhr hinter ihr her und setzte das Blaulicht aufs Dach, um sie zum Anhalten zu bewegen. Laurens Eltern hatten sie gewarnt, niemals auf freier Strecke stehen zu bleiben, sondern immer bis zur nächsten Tankstelle zu fahren. Also rief sie die *77, um der Notrufzentrale mitzuteilen, dass sie noch ein Stück bis zur nächsten Tankstelle weiterfahren würde. Es stellte sich heraus, dass kein Zivilfahrzeug auf der Strecke im Einsatz war. Daraufhin wurde ein Streifenwagen auf das Zivilfahrzeug angesetzt. Die Polizisten zerrten den Kerl aus dem Wagen und nahmen ihn fest. Der Mann hatte wegen Vergewaltigung und mehrerer anderer Verbrechen im Gefängnis gesessen, darunter auch Amtsmissbrauch, weil er sich als Polizist ausgegeben hatte.«
    2.) FWD: FWD: FWD: FWD: Niemals die Tür öffnen, wenn ein Baby draußen schreit:
    »Jemand hat mir erzählt, ihre Freundin hätte nachts auf ihrer Veranda ein Baby schreien hören und die Polizei gerufen, weil es schon so spät war und ihr das Ganze komisch vorkam. Die Polizei meinte nur: ›Machen Sie auf keinen Fall die Tür auf!‹ Die Frau sagte darauf, es höre sich so an, als sei das Baby zum Fenster gerobbt, und sie hätte Angst, dass es auf die Straße krabble und überfahren werde. Der Polizist meinte, es bestehe der Verdacht, dass ein Serienkiller das Weinen eines Babys auf Band aufgenommen habe und versuchte, damit Frauen aus dem Haus zu locken, weil sie glauben, jemand hätte ihnen ein Baby vor die Tür gelegt.«
    3.) FWD : Unbedingt lesen – wichtig!
    »DIE TRAGÖDIE EINER JUNGEN FRAU, DIE ENTFÜHRT UND SCHLIESSLICH GETÖTET WURDE, NACHDEM SIE DEM ENTFÜHRER WIEDERHOLT EINE FALSCHE PIN-NUMMER GENANNT HATTE. HÄTTE MAN SIE RECHTZEITIG INFORMIERT, KÖNNTE SIE MÖGLICHERWEISE NOCH AM LEBEN SEIN. DESHALB IST ES GANZ WICHTIG, DIESE MAIL AN ALLE WEITERZULEITEN, DIE SIE KENNEN.
    SOLLTEN SIE JEMALS VON EINEM RÄUBER GEZWUNGEN WERDEN, GELD AM AUTOMATEN ABZUHEBEN, KÖNNEN SIE DIE POLIZEI RUFEN, INDEM SIE IHRE PIN-NUMMER RÜCKWÄRTS EINGEBEN. LAUTET IHRE PIN-NUMMER BEISPIELSWEISE 1234, GEBEN SIE EINFACH 4321 EIN. DIESE INFORMATION WURDE KÜRZLICH AUCH AUF FOX VERÖFFENTLICHT.
    4.)FWD: FWD: FWD: FWD: FWD: HAT NICHTS MIT DER TEA-PARTY-BEWEGUNG ZU TUN (dieser Titel ist keine Erfindung von mir, ich schwöre): »Das Erste, worauf Männer bei ihren potenziellen Opfern achten, ist die Frisur. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie eine Frau mit Pferdeschwanz, Zöpfen oder sonst einer anderen Frisur verfolgen, bei der sich die Haare leicht packen lassen, ist ziemlich hoch. Auch Frauen mit langem Haar sind eher gefährdet. Frauen mit kurzem Haar werden hingegen weniger häufig angegriffen. Die bevorzugte Tatzeit von Dieben und Vergewaltigern sind die frühen Morgenstunden zwischen fünf und acht Uhr dreißig. Frauen mit Schirmen werden weniger häufig vergewaltigt.«
    Der Zeitpunkt war gekommen. Obwohl ich meiner Mutter nach jeder dieser Weltuntergangsmails zurückgeschrieben hatte, dass sie allesamt reine Fantasieprodukte waren, bombardierte sie mich weiter damit. Unaufhörlich, bis mir nichts anderes übrig blieb, als sie anzurufen.
    »Mom«, sagte ich, »danke, dass du mir all die Mails schickst und dafür sorgst, dass ich nie vergesse, auf welch schreckliche Art und Weise man ums Leben kommen könnte.«
    »Kein Problem«, meinte sie. »Das ist doch meine Aufgabe als Mutter.«
    »Na ja«, fuhr ich zögernd fort, »ich finde es zwar toll, dass wir jetzt alle wissen, wie wir bei einem Auto vom Kofferraum aus die Rücklichter eintreten, die

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