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Weg da, das ist mein Handtuch

Weg da, das ist mein Handtuch

Titel: Weg da, das ist mein Handtuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Spörrle
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trank. Außerdem: Ohne Alk war es billiger.
    »Danke nein«, sagte sie, »ich muss weiter!«
    »Du musst zum Tennis?«, rief er hinter ihr her. »Wie wär’s, wenn ich dich bewundere und dich einfach einlade, wenn du fertig bist? Jessica?«
    Sie drehte sich nicht mehr um, sie hatte schon wieder ihr Handy am Ohr. Oh, er kannte diese Art Frauen: Gaben sich beschäftigt, in Wirklichkeit waren sie einfach nur völlig untervögelt.
    JESSICA
    Sie wählte die Nummer von Sara, Julians Assistentin.
    »Hi«, sagte sie, »ich habe eine ganz große Bitte.«
    »Was kann ich für dich tun?« Früher hatte sie diesen Spruch hochprofessionell gefunden, jetzt kam er ihr furchtbar aufgesetzt vor.
    »Hör mal, es kann sein, dass ein Kunde aus Versehen eine Mail an Julians Mailadresse statt an meine geschickt ha t …«
    »Aus Versehen?«
    »Ja, richtig«, sagte Jessica, »und einerseits ist es dringend, andererseits möchte ich Julian keine unnötige Arbeit machen. Wenn du mir kurz das Passwort gibst, kann ich schnell nachsehen, ob die Mail da ist und kan n …«
    »Sein Passwort? Julians Passwort? Nein, das geht nicht. Aber ich kann schnell reingucken. Wie heißt der Kunde? Welchen Betreff hat die Mail?«
    »Hör mal«, sagte Jessica schnell, »das ist furchtbar nett von dir, aber das geht auch nicht. Es ist eine Top-Secret-Sache, nur Julian und Connie wissen davon, und ich natürlich. Strengster Geheimhaltungskreis. Schwarze Akte ohne Durchschlag, ich habe alle Originalunterlagen bei mir. Wenn irgendwas rauskommt, rollen auf höchster Ebene die Köpfe. Sorry, aber du darfst nicht, keiner darf.«
    »Doch. Ich darf. Also: Wie heißt der geheimnisvolle Absender?«
    »Nein«, schrie Jessica, »nein, das darfst du NICHT!«
    Sie kappte die Verbindung.
    Konnte es sein, dass sie ihre Kollegin gerade wirklich angeschrien hatte? Wie daneben. »Emotions out!«, predigte Julian immer fürs Business.
    Jessica musste ihn selber sprechen. Sie musste ihn schnell anrufen. Noch bevor ihm Sara erzählte, dass sie an seinen Postkasten wollte.
    MORITZ
    Kaum war er im Hotel, rief Ilka zurück.
    Sie hatte zwei Anfragen von Regisseuren und eine Anfrage von Haribo.
    »Hast du dich um den Ausweis gekümmert?«, fragte Moritz.
    »Ja, nein, das ist schwer. Ich weiß auch nicht, warum die auf einmal so etwas sehen wollen. Wir können doch keinen Passfälscher beauftragen!«
    »Kennst du einen?«, fragte Moritz. Ilka kannte fast jeden.
    »Ich denke nach«, sagte sie, und er hörte ihre Computertastatur klackern. »Mir fällt schon etwas ein. Zuerst rede ich mit dem Hotel. Sonst noch einen unmöglichen Wunsch?«
    »Ich brauche schnell eine Frau«, sagte Moritz.
    »Eine Frau?«, fragte Ilka mit erhobener Stimme.
    »Der Makler«, sagte Moritz. »Er will mir kein Haus verkaufen, es sei denn, ich habe eine Frau dabei.«
    »Ach so?« Ilka klang süffisant. »Ich hoffe, er will nicht tauschen. Haus gegen Frau?«
    »Nein, das war die Kurzfassung«, sagte Moritz ungeduldig.
    Ilka überlegte. »Ich kann dir eine Anwältin schicken, die kann gleich den Preis verhandeln. Oder eine Immobiliengutachterin.«
    »Sieht eine von beiden gut aus?«, fragte Moritz. »Dunkle Locken? Tolle Augen? Große Brüste?«
    »Ach sooo!«, sagte Ilka. »Wahrscheinlich soll sie auch noch unbefleckt sein? Nein, sorry, das ist doch zu schwer. Aber reicht es, wenn sie Deutsch mit Akzent spricht und beim Kaugummikauen den Mund offen lässt? Das erhöht deine Chancen, wenn ich die Escortservices durchtelefoniere.«
    »Hör auf damit«, sagte Moritz, »dieser Fernandez nimmt mich einfach nicht für voll, wenn ich ohne Begleiterin komme. Und im Grunde gibt es schon eine Frau, die er dabeihaben will.«
    »ER?«
    »Ja, er denkt nämlich, das sei meine Frau«, sagte Moritz. »Sie wohnt hier im Hotel.«
    Ilka schwieg kurz. »Na, ist doch toll! Glückwunsch! Hat euch schon jemand zusammen fotografiert, der nicht an Stefan Schmidt glaubt?«
    »Natürlich nicht«, sagte Moritz. »Ich kenne sie gar nicht.«
    »Verstehe. Wieder so eine Stalkerin. Ich schicke jemanden von der Detektei.«
    »Nein, nicht nötig.«
    »Was tut sie? Verfolgt sie dich?«
    »Ja. Nein. Eigentlich nicht.«
    »Sie ist aber nicht handgreiflich geworden?«
    »Wahrscheinlich nur aus Versehen.«
    »Sie hat dich angegriffen?« Ilkas Stimme war plötzlich wie Stahl.
    »Halb so wild! Sie hat mich auch geküss t …«
    »Oh«, sagte Ilka leicht aus der Fassung. »Egal: Du musst zum Arzt. Du hast vertragliche Verpflichtungen. In sechs Woche n

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