Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weg da, das ist mein Handtuch

Weg da, das ist mein Handtuch

Titel: Weg da, das ist mein Handtuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Spörrle
Vom Netzwerk:
Blümchen.
    »Es reicht!«, schnaufte sie. »Es reicht endgültig! Ich will dieses Zeug nie wieder hören. Und die ganze Zeit dieses falsche Törööö! Elefanten machen nicht Törööö! Ich habe noch nie einen Elefanten gehört, der Törööö gemacht hat! Und wo warst du die ganze Zeit?«
    »Wie gesagt: beim Hoteldirektor«, sagte Oliver. »Wegen unserer Zimmer. Reg dich doch wegen dieser dummen CD nicht auf. Ich habe eine Idee: Wollen wir nachher noch mal an den Strand gehen und Boule spielen?«
    »Boule spielen?«, rief Anna fassungslos. »Wie wäre es, wenn du dich auch mal um die Kinder kümmerst? Wie wäre es, wenn wenigstens DU mal im Urlaub deiner Verantwortung als Vater nachkommen würdest, statt ständig wohin auch immer zu verschwinden?«
    »Ja, natürlich«, sagte Oliver und dachte an Verenas Augen.
    JESSICA
    Sie musste cool bleiben. Ganz cool. Zuerst zwang sie sich, ruhig zu atmen, bis ihr Puls zumindest wieder auf Laufniveau war. Dann sah sie in sämtlichen Maileingängen nach, ob Julian auf die Mail, die für Kolja gewesen war, schon geantwortet hatte. Noch nicht. Sie hatte auch keine Nachricht von ihm per SMS oder auf ihrer Mailbox.
    Julian war im Urlaub, wobei sie ihm nicht abnahm, dass er wirklich Urlaub machte. Jedenfalls war er irgendwo auf einer Yacht unterwegs, und wo Yachten herumfuhren, waren die Funknetze dünn. Er hatte auch noch nicht auf die Präsentation geantwortet, die sie gestern früh losgeschickt hatte. Das gab es sonst bei Julian nicht. Mit viel Glück hatte er die Mail also noch gar nicht gelesen.
    Sie rief den EDV-Mann von in verba veritas an, diesen teigigen Werner, der nie erreichbar war. Der amtierende M r Servicewüste, der immer über seinem Rechner hing und hektisch zu klicken begann, wenn man reinkam. Mit Sicherheit hatte er mehrere Pornoabos am Laufen.
    Klar. Er war nicht erreichbar.
    Zehn Minuten später immer noch nicht.
    Nach einer halben Stunde immer noch nicht. »Memo an Johanna: Kamera auf dem Herrenklo installieren lassen«, zischte Jessica in ihr Smartphone.
    Endlich! Er rief zurück.
    Sie musste ihm dreimal sagen, dass versehentlich eine Mail von ihrem privaten Account zu früh an einen Kunden rausgegangen sei und ob man sie zurückrufen könne, bis er kapierte.
    »Nö«, sagte er, »dit jeht nich’, dit kannste vajess’n!«
    »Und«, fragte sie, »un d … was kann man da machen?«
    »Nix!« Werner lachte. »Da musste den Typi wohl enfach ma janz analog anrufen, wa! Allet senkrecht bei dia?«
    »Jaja, senkrecht«, sagte sie angewidert.
    Bevor sie für einen solch peinlichen, unprofessionellen Akt bei Julian zu Kreuze kroch, gab es sicher noch eine andere Möglichkeit.
    Sie würde ein paar Schritte gehen, zum Meer und zurück, da war das Telefonieren leichter.
    MARIO
    Sein Körper hatte sich schnell auf den Urlaub eingestellt: Obwohl er am Mittagsbüfett abgeräumt hatte, was gin g – Zwischenstand 367,4 5 – und Bier ja auch satt machte, knurrte ihm schon wieder der Magen. Zum Glück gab der Barmann an der Poolbar ein Glas Erdnüsse aus, wenn man besonders viel trank. Mit dem zweiten Erdnussgla s –365,4 5 Eur o – kamen allerdings auch die Blähungen. Und was für welche! Mario strengte sich gerade scheiße an, so vorsichtig zu furzen, dass das Wasser hinter ihm nicht sprudelte.
    Da kam Jessica. Sie ging mit großen Schritten am Pool vorbei.
    Mario hastete aus dem Wasser.
    Jessica tat beschäftigt, sie hielt ihr Handy in der Hand. Wahrscheinlich hatte sie die Karte gelesen, und es war ihr peinlich, dass sie insgeheim dasselbe wollte wie Mario.
    »Hey, Jessica!«, sagte Mario. »War schön gestern Abend! Wie geht’s dir? Du tanzt super!«
    »Ja, danke«, lächelte sie. »Bis später.«
    Mario war nicht ganz sicher: War das schon das Antwortlächeln gewesen, das »JA!, heute Abend kannst du mich aufbocken « – oder nur ein höflicher Reflex?
    Sie wollte um ihn rumgehen.
    »Hey«, sagte er. »Wie wär’s, wenn ich dich zu einem Drink einlade? Cool, was?«
    Er hatte sich das vorher in Ruhe durchgerechnet: Wenn er ihr einen der Drinks stiftete, die Weiber gerne tranken, schlug das zwar mit vielleicht sieben oder acht Euro zu Buche. Aber andererseits sparte er sich den ganzen üblichen teuren Anbahnungsschnickschnack: Telefonate, Kino, Blumen, Taxi, schlimmstenfalls eine Essenseinladung.
    »Danke, nein, ich kann nicht«, sagte sie.
    »Hey, kein Thema: Das kann auch ein alkoholfreier Drink sein!« Sie sollte ruhig wissen, dass er respektierte, was sie

Weitere Kostenlose Bücher