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Weg da, das ist mein Handtuch

Weg da, das ist mein Handtuch

Titel: Weg da, das ist mein Handtuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Spörrle
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Geste des Schüsselumdrehens, zeigte zur Seite, riss hilflos die Arme hoch, das musste der Kleine doch verstehen?!
    Der Junge streckte ihm die Zunge heraus.
    Hektisch intensivierte Pete die Schließbewegungen.
    Der Junge zeigte ihm den Mittelfinger, drehte sich weg und sprang in den Pool.
    Pete begann zu schluchzen.
    SUSAN
    Es dauerte etwas, bis sie einen Platz am Strand gefunden hatte, der groß genug war für sie beide, sie und das Krokodil. Sie öffnete die Packung und breitete das Ding aus. Es war schlammgrün und ganz schön lang. 2,5 0 Meter, um genau zu sein. Sonst war nichts in der Packung. Keine Pumpe, nichts!
    Sie machte das Ventil auf, kniete sich hin und versuchte es mündlich. Nach sechs bis sieben Pustversuchen war ihr schwindelig.
    »Oh, das ist Hingabe!«, rief jemand hinter ihr. Einer von diesen gebräunten, aufgepumpten Kerlen. Er machte noch den anzüglichen Spruch, das Krokodil müsse sich doch sehr wohlfühlen, so aufgeblasen zu werden, harharhar.
    Susan hätte dem Knaben am liebsten das Gummitier über beide Ohren gehauen, aber sie tat einfach, als sei sie eine dumme Schnepfe: »Kannst du mir helfen?«, fragte sie zuckersüß lächelnd.
    Das zog. Der Muskelmann strengte sich wirklich nach Leibeskräften an, aber als er japsend auf dem Boden kauerte, war gerade mal der halbe Schwanz des Krokodils voller Luft.
    »Du brauchst eine Pumpe«, keuchte er, »eine Pumpe! Aber sag mal: Hast du heute noch was anderes vor?«
    Susan knipste ihr Dummchenlächeln aus. »War das schon alles?«
    »Wie jetzt?«, fragte er.
    »Du willst ein richtiger Kerl sein?« Susan schulterte das Krokodil.
    Im Shop gab es keine Luftpumpen, weder für Krokodile noch für andere Zwecke.
    Sie fragte die Verkäuferin, ob es in der Nähe Geschäfte gebe, in denen man Luftpumpen verkaufe.
    Die sah sie an, als habe sie nach einem Laden für Voodoo-Zauberbedarf gefragt.
    Der Aquasupermarkt, sagte der Mann an der Rezeption, sei nur ein kleines Stück die Straße runter. Sie deponierte das Krokodil bei sich im Zimmer.
    Unter dem »kleinem Stück« war sicherlich ein kleines Stück mit dem Auto des hirnlosen Rezeptionisten gemeint. Nicht das große Stück zu Fuß, vorbei an einem Hotel nach dem anderen, an einem Apartmenthaus nach dem anderen, bis sie endlich den Laden sah. Aber in den Schaufenstern gab es alles, von der Kite-Ausrüstung bis zur Sandschaufel. Hier würde es auch eine Pumpe geben.
    Als sie die Stufen zur Glastür hochging, kam ihr von drinnen ein junger Mann mit Basecap entgegen, drehte den Schlüssel im Türschloss und wandte sich ab.
    Die Tür war zu. Es war zwanzig vor drei, eine völlig irrelevante Zeit.
    Das konnte nicht wahr sein!
    Susan trat wütend gegen die Tür. Irgendwo begann eine Sirene zu schrillen.
    JESSICA
    Sie kam wieder super voran mit dem Konzept, die Journalisten gaben Ruhe, und sie überlegte gerade, ob sie eine Runde Tennis einschieben sollte, d a – ping ! – hatte sie eine urgent Mail. Nicht von Julian, nein, von Kolja. Wusste er jetzt, wann er auf der Insel war?
    Komisch. Die Mail hatte die Betreffzeile der Mail, die sie Julian geschickt hatte.
    »Lecker Essen mit Perlinger auf Kreta? Lieber Julian???«, schrieb Kolja. »Sag mal, das war doch wohl Post für deinen Chef!«
    Etwas in ihrem Kopf setzte aus. O no! Hatte sie dann auch Julian die Mail für Kolja gesendet?
    Sie hielt die Luft an. Rief über Browser ihre privaten Mails auf. Da war sie, die Mail an Kolja, die an Julian hatte gehen sollen.
    Und gleich darunter war die Mail an Julian, die an Kolja hatte gehen sollen. Betreff: »Bin verrückt nach dir und kann es kaum erwarten!«
    Als sie gestern mit Johanna telefonierte, hatte sie die zwei Mailadressen verwechselt!
    Ihr wurde kurz schwarz vor Augen.
    MORITZ
    Ganz offenkundig hatte Fernandez sich vorgenommen, Moritz heute das Gegenprogramm zu gestern zu bieten. Der Jaguar hielt vor einer mittelalterlichen Burg mit Wassergraben.
    »Das?«, fragte Moritz überrascht. »Jemand verkauft eine Burg?«
    »Eines unserer Highlights. Etwas für ganz besondere Ansprüche!« Fernandez angelte einen Transponder aus dem Handschuhfach. Vor ihnen senkte sich kettenrasselnd eine Zugbrücke.
    Fernandez warf Moritz einen kurzen Blick zu. »Ich sehe, Sie könnten begeisterter sein«, sagte er. »Das dachte ich mir.«
    »Das dachten Sie sich?«, fragte Moritz, als sie zum Jaguar zurückgingen. »Warum haben Sie mir dann das hier gezeigt?«
    »So haben wir mehr Zeit für die anderen Objekte, wenn die Señora

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