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Weg damit

Titel: Weg damit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Pohle
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konnte darauf hoffen, dass sie es nicht erfuhr, und den Kopf in den Sand stecken. Sollte sie es aber dennoch merken, wäre es noch peinlicher geworden. Und bei jedem Telefonklingeln wäre ich zusammengezuckt. Ich hatte aber auch die Wahl, in die Offensive zu gehen, mich zu outen und zu entschuldigen.
    Ich wählte diesen Weg. Es kostete mich große Überwindung, zum Hörer zu greifen und zu gestehen, dass ich einen Fehler gemacht hatte. Ich sprach es aus, doch entgegen meiner Erwartung nahm sie es gelassen auf und machte keine große Sache daraus. Ich bin heute noch überzeugt, dass das die beste aller Handlungsmöglichkeiten war. Und ich habe gelernt, dass es oft gar nicht so schlimm kommt, wie man immer annimmt! Unsere Befürchtungen übersteigen oft die tatsächlichen Reaktionen. Schon Sokrates soll gesagt haben, als er den Becher mit Gift trinken musste: »Versuche das, was sein muss, leicht zu tragen.«
Fehler akzeptieren
    Nur wer nichts tut, kann sicher sein, keinen Fehler zu machen! Wer Angst vor möglichen Fehlern hat, der ist im Alltag wie gelähmt. Fehler sind menschlich, und sie sind erlaubt! Die meisten Fehler entstehen durch selbst gemachte Hektik und Schlamperei oder durch fehlendes Vertrauen in die eigene Intuition. Der menschliche Verstand ist begrenzt, aber die menschliche Intuition öffnet das Unbewusste, und daraus empfängt der Mensch seine wahren Impulse.
Die Angst vor falschen Entscheidungen
    Ob jemand Angst vor der falschen Entscheidung hat, zeigt sich oft in seiner häuslichen Umgebung: Er umgibt sich mit vielen Dingen, vielleicht auch mit Gerümpel. Die Räume zeichnen sich nicht gerade durch Leere aus, und die Person kann sich schlecht von Altem lösen: Horter und Sammler, die nichts weggeben und sich nur ganz schwer von den Dingen trennen können, haben im Leben oft ein Problem, sich zu entscheiden. Da kann es beim Kleiderkauf eine Ewigkeit dauern, ehe man zwischen dem hellgrauen und dem dunkelgrauen Jackett gewählt hat. Im Restaurant
kann eine Bestellung zum Abenteuer werden: Die Karte ist schließlich so umfangreich, dass man die Qual der Wahl hat! Hat sich der Unentschlossene dann endlich zu etwas durchgerungen, so wird er oft das Gefühl nicht los, sich falsch entschieden zu haben, und bestellt noch einmal um!
    Egal, was er tut, egal, in welchem Kino er sitzt, der Unentschiedene hat meistens das Gefühl, falsch gewählt zu haben. Die Entscheidung für das eine ist immer auch eine Entscheidung gegen das andere, und damit kommt nicht jeder klar. Ja, manche werden davon innerlich regelrecht zerrissen!
Sich für die Entscheidung entscheiden
    Wer sich nicht entscheiden kann, spart Geld! Im Zweifelsfall gibt es eben gar nichts. Sie fragt: »In welchen Film gehen wir?« Er antwortet: »Ich weiß nicht, entscheide du!« Dann entscheidet sie sich garantiert für den Film, von dem sie denkt, dass er ihn gern sehen würde. Und gegen den, den sie eigentlich gern gesehen hätte! Falls Sie also im Auftrag eines solch Entscheidungsunfähigen handeln, dann handeln Sie zu Ihrem Vorteil. Sie können nur für sich, aber nicht für andere entscheiden, es sei denn, Sie sind hellsichtig!
    Menschen, die sich nicht entscheiden können, tun sich auch schwer mit dem Wegwerfen. Gerümpel in einzelnen Schränken, zu viel Papier auf dem Schreibtisch und fehlender Durchblick auf den Fensterbänken kann der äußere Ausdruck von Entscheidungsunfähigkeit sein. Auch hier kann das Entrümpeln des Büros oder der Wohnung buchstäblich »entscheidende« Impulse setzen! Diejenigen, die das Gefühl haben, sich immer falsch zu entscheiden, sollten im Prozess der Entscheidung ganz bei sich sein und sich Zeit nehmen. Entlastend ist das Wissen, dass alle Entscheidungen unvollkommen sind. Denn, wie gesagt: Sobald ich mich für etwas entscheide, entscheide ich mich gleichzeitig auch gegen etwas anderes. Dann geht es darum, die eigene Intuition zu befragen. Zählen Sie langsam bis vier, immer und immer wieder, und werden Sie dabei allmählich innerlich leer. Sie können dabei auch jeweils vier Schritte machen. Sie werden sehen: Nach einigen »Durchläufen« werden Sie sich entscheiden können.
Und überhaupt: Eine Entscheidung, selbst wenn sie falsch ist, ist immer noch besser als keine!
    Sollten Sie sich wirklich nicht entscheiden können, dann entscheiden Sie sich doch einfach, sich heute mal nicht zu entscheiden. Auch das ist eine Entscheidung!
Weg mit den unnötigen Problemen!
    Kennen Sie jemanden ohne Probleme? Wohl kaum!

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