Weg damit
Sie wissen alles besser und erklären uns die Welt. Sie machen sich breit - in der U-Bahn, im Bett und anderswo. Sie können sich nicht benehmen und kratzen sich an den unmöglichsten Stellen. Sie wissen nicht mal, wie man das Wort Kompliment schreibt, und können Fremdworte wie »Entschuldigung« oder »ich liebe dich« nicht aussprechen. Sie haben eine Allergie gegen Schnittblumen. Sie leiden nicht nur an Legasthenie (Statistiken zeigen: Sie schreiben nur ungern und lassen lesen), sondern auch an Dyskalkulie (Rechenschwäche, verkalkulieren sich im Zentimeterbereich). Sie vergessen die unwichtigen privaten Daten, aber niemals PS und Hubraumgrößen, ROM oder die Fußballergebnisse. Dabei sind sich Männer wie Frauen in einem Punkt meist einig: Eigentlich passen sie gar nicht zusammen. Diese beiden Spezies sind so wenig kompatibel wie Schokoladeneis mit sauren Gurken. Und dennoch verbringen sie ihr Leben miteinander. Fakt ist: Sie können nicht mit und noch viel weniger ohne einander! Aber wo liegt das Problem?
Wenn Männer zu sehr nerven
Die meisten Frauen sind unzufrieden, genervt und enttäuscht. So haben sie sich das gemeinsame Leben nicht vorgestellt! Ist die Phase der Verliebtheit und vor allem der Werbung abgeschlossen, macht sich Ernüchterung breit. Ungelöste Konflikte erzeugen Spannungen, und die Kleinigkeiten des Alltags sind oft die zündenden Funken, die das Pulverfass zur Explosion bringen können. Ich habe übers Internet eine Umfrage mit folgenden Fragen gestartet: »Was nervt dich an deinem Partner/ deiner Partnerin? Was liebst du an deinem Partner/deiner Partnerin?« Unzählige Frauen und genau vier Männer haben mir geantwortet.
An erster Stelle stehen die unterschiedlichen Auffassungen zum Thema Hausarbeit: »Den Alltag im Haushalt finde ich am nervenaufreibendsten, er arbeitet, also bin ich allein für Kinder und Haus zuständig. Dass er sich nicht mal selber’nen Tee machen kann, geschweige denn weiß, wo die Teekanne steht …« Auch mit der Ordnung scheinen es viele Männer nicht so genau zu nehmen: »Er sammelt und sammelt und räumt nichts weg, und mich nervt ganz besonders, dass er ständig sein Zeug überall herumliegen lässt.« Viele Frauen beklagen die männliche Selbstüberschätzung und ihre Unfähigkeit, sich zu entschuldigen: »Männer kommen sich wichtiger und gescheiter vor, als sie wirklich sind, und als Gesprächspartner wollen sie unbedingt besser sein und können es dann nicht zugeben, wenn dem einmal nicht so ist.«
»Sie sind manchmal schrecklich rechthaberisch und dominant und wollen Frau die Welt erklären.« Oder: »Meiner ist ein nörgelnder Kritiker, der überall und in jeder Suppe ein Haar findet. Spitzfindig weiß er alles besser, korrigiert jedes Wort, präzisiert wie ein Lehrer die Worte seiner Gesprächspartner und stülpt generell über jede Meinung seine. Dabei ist er langweilig und bringt keine interessanten oder bereichernden Inhalte.« Das klingt in der Tat hart! Und es geht noch weiter: »Sie hören nicht zu, denn sie glauben schon von vornherein zu wissen, was man sagen möchte.« Es ist nicht so, dass Männer keine Gefühle zeigen, aber oft »reduzieren sich diese Gefühle auf Selbstmitleid und Launenhaftigkeit. Da sie Angst vor Aussprachen auf der
Gefühlsebene haben, lenken sie ab oder gehen gleich ganz weg.« Für Frauen völlig unverständlich ist die Unfähigkeit der Männer, sich zu entschuldigen und »wenn sie sich nach einer Enttäuschung ganz zurückziehen und nichts mehr von sich hören lassen, weil sie glauben, sie würden sonst ihr Gesicht verlieren«. Ebenso unerklärlich finden Frauen den männlichen Ehrgeiz »immer Erster und der Beste sein zu müssen«. Und damit sind wir bei der Behauptung, dass »Männer generell meistens schweifgesteuert sind«. Bis auf die, die »Sex nach Verordnung, das heißt, heute will ich lesen, wir verschieben das auf morgen Abend …« praktizieren. Beklagt wird »schlechter Sex« oder »seine absolute Fantasielosigkeit in Sachen Erotik«. Alternativ steht dann »das Gezappe am Fernseher« auf dem Programm. Das Ganze findet dann, wenn auch kein lautloses Ende, »wenn er vor dem Kasten einschläft und dabei auch noch schnarcht!«. Die Bandbreite ist groß: »Mal sind sie zum Knuddeln, mal zum auf den Mond schießen.« Ziemlich abgebrüht ist die Auffassung von Maya, 49 Jahre: »Männer sind nur zu einem da: zum Vergnügen. Und wenn sie das nicht erfüllen, die Bilanz nicht mehr stimmt, mehr Ärger da ist als
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