Weg damit
und verletzt. Er zieht sich zurück, bis er denkt, dass sie sich wieder gefangen hat. Denn er kann sich sowieso nicht mehr daran erinnern, wieso, weshalb, warum es dazu kam. Und sie schleppt ihm ihre eigene Last tagelang hinterher, nichts anderes bedeutet »Nachtragen«. Und wer leidet am meisten? Der, der die Last schleppt! Und nur der oder diejenige kann diese Last absetzen und sich entscheiden, sie nie wieder aufzuheben.
Sofort reagieren
Mit einem Hund kann man nicht beleidigt sein, er versteht das nicht. »Ich gebe dir jetzt kein Futter, weil du vor einer Stunde nicht gehorcht hast« interessiert den gar nicht. Er braucht eine sofortige Reaktion auf sein Fehlverhalten, damit ihm klar wird, dass er etwas falsch gemacht hat. Mit Männern ist es nicht anders. In dem Moment, in dem er sich so verhält, wie es Ihnen nicht gefällt, muss er es erfahren. Und zwar sofort. »Das gefällt mir nicht!« ist eine klare Ansage. Ohne Begründung, nicht wieso und warum, das interessiert nicht. Er soll nur in dem Moment, in dem er Blödsinn macht, wissen, dass Ihnen das missfällt. Nicht mehr und nicht weniger.
Zugegebenermaßen gehört etwas Training dazu. Aber versuchen Sie es beim nächsten Mal. Anstatt sich schmollend zurückzuziehen, ist es weitaus effektvoller, ein lautes »Ich bin jetzt sauer« von sich zu geben. Oder: »Ich bin wütend auf dich, lass mich in der nächsten Stunde in Ruhe.« Dann weiß er auch, woran er ist. Und versuchen Sie nicht, sich zu rechtfertigen. Sie haben das Recht, auch mal auf den Tisch zu hauen und zu äußern: »So nicht, nicht mit mir!« Was nicht heißt, dass Sie schon eine Lösung haben müssen, wie man irgendetwas ändern oder verbessern könnte. Gestehen Sie sich einfach mal das Recht zu, sauer zu sein. Ihm bekommt das weitaus besser als Ihr Rückzug in den Schmollwinkel. Definieren Sie für sich selbst, wie lange Sie gedenken, sauer zu sein. Eine Stunde ist realistisch und reicht. Vielleicht auch zwei. Oder Sie melden sich, wenn Sie wieder ansprechbar sind. »Lass mich jetzt in Ruhe, ich melde mich wieder bei dir« lässt auch eine Versöhnung offen und bedeutet nichts Endgültiges.
Das Problem in einen Pappkarton sperren
Sperren Sie das Problem oder die Person gedanklich in einen Pappkarton. Können Sie sich einen Pappkarton vorstellen? Wie groß ist er? Jetzt stellen Sie sich vor, welche Dinge Sie damit assoziieren. Diese blaue Vase ist ein Geschenk von ihm? Dann packen Sie diese auch noch, gedanklich natürlich, dazu. Fällt Ihnen noch ein Teil ein? Rein damit! Und dann verschließen Sie den Karton,
packen ihn in Papier ein. Welche Farbe hat das Papier? Ist es Packpapier? Vergessen Sie die Schnur oder das Geschenkband nicht! So, jetzt haben Sie dieses Thema fest in einem Karton verschnürt, und den stellen Sie jetzt in Ihr gedachtes Regal in einen gedachten Kellerraum. Ist Ihre Vorstellung immer noch bei Ihnen? So, und das nächste Mal, wenn Sie wieder an diese Person denken, sagen Sie sich: »Halt, Stopp! Die ist doch in diesem Karton!« Und dann holen Sie sich das Bild dieses Kartons vor Ihr inneres Auge und sagen sich: »Der steht jetzt im Keller, damit beschäftigt sich jetzt eine andere Instanz!« Das funktioniert hervorragend mit Themen genauso wie mit Personen. Eine andere Schicht Ihres Bewusstseins verarbeitet das jetzt für Sie, während Sie selbst sich darüber keine weiteren Gedanken mehr machen müssen. In meinem mentalen Keller stehen jede Menge Pakete, die im Laufe der Zeit ganz von alleine zu Staub zerfallen sind!
Schluss mit den leeren Drohungen
»Wenn du das noch einmal machst, dann ziehe ich aus!« kann eine klare Ansage sein oder nur eine leere Drohung. Mit dem Letzteren sollte man sparsam umgehen, denn man macht sich unglaubwürdig, wenn man das Versprechen dann nicht erfüllt. Drohungen werden aus einer Hilflosigkeit heraus ausgesprochen. Was kann ich jetzt noch tun? »Ich bin am Ende und völlig hilflos« ist die Botschaft dieser Drohung. Drohungen sollte man wirklich nur aussprechen, wenn man sie ehrlich meint und nicht, um zu pokern. Würden Sie wirklich ausziehen? Und wohin? Und wovon würden Sie leben? Und, und, und? Wenn Sie das in allen Konsequenzen durchdacht haben und ernst meinen, dann können Sie diese Drohung wahr machen. Und das müssen Sie dann auch, um glaubwürdig zu bleiben. Um hier weiterzukommen, sollte man seiner Hilflosigkeit Ausdruck verleihen. Etwa mit der Frage: »Ich bin am Ende mit meinem Latein! Ich bin hilflos, was uns betrifft.
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