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Weg damit

Titel: Weg damit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Pohle
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diesem Fall gab es selbst bei 170 Quadratmetern Wohnfläche noch Probleme. Auch hier helfen nur Reviere: Das Esszimmer darfst du dekorieren, das Wohnzimmer ich. Es hilft auch, wenn jeder Partner eine Wand bekommt und zwei Wände leer bleiben.
    Grundsätzlich muss jeder seinen Ballast selbst aufräumen und wegwerfen. Das für den Partner zu erledigen, wenn dieser ein Sammler ist, führt zu nichts: Ganz im Gegenteil, dadurch entsteht nur Platz für neuen Krimskrams. Außerdem überschreitet man Grenzen, wenn man die Dinge wegwirft, die anderen gehören. Stört Sie etwas, das dem anderen gehört, so reden Sie zunächst mit ihm, denn er weiß es vielleicht gar nicht. Er trägt abends nach der Arbeit zu Hause seine ausgebeulten alten Jeans, die Sie am liebsten wegwerfen würden? Dann sagen Sie ihm, wie sehr Sie das stört. Im Gegenzug erfahren Sie vielleicht, was ihn schon lange an Ihnen ärgert. Auch wenn es Sie noch so reizt, lassen Sie Ihre Finger vom Müll der anderen! Sonst ergeht es Ihnen vielleicht wie in der folgenden Geschichte:
    Ein Ehepaar fuhr in den Urlaub, und eine Freundin versorgte so lange die Blumen und sah nach der Post. Als sie nach ein paar Tagen ins Haus kam, gab es kein Licht, und aus der Küche wehte ihr ein fauliger Gestank entgegen. Der Strom war ausgefallen, sodass alle Lebensmittel aus dem Gefrierfach verdorben waren, auch das Hackfleisch. Kurzerhand warf die Freundin alles in den Müll und machte die Küche sauber. Wie hätte sie auch ahnen können, dass die Hausherrin vor ihrer Abfahrt ihren wertvollen Schmuck an einem bombensicheren Ort versteckt hatte - im tiefgekühlten Rinderhack …

Die Drei-Kisten-Methode
    Und nun geht es richtig los. Stellen Sie drei Kisten oder Kartons bereit (wahrscheinlich werden Sie mehr brauchen, aber drei sind es mindestens). Diese Kisten nummerieren Sie: eins, zwei und drei. In die Kiste Nummer eins packen Sie das Gerümpel und alles, was Müll ist und wegkommt - und zwar endgültig! In Kiste Nummer zwei wird alles verstaut, was Sie selbst nicht mehr brauchen, aber noch verschenken können, etwa getragene, gut erhaltene Kleidung. Die Kiste mit der Nummer drei ist Ihre private Schatztruhe: Darin bewahren Sie Ihre ganz persönlichen Dinge auf, die nicht mehr in Ihre Wohnung gehören, Ihnen aber wirklich am Herzen liegen.
Kiste Nummer eins: Der Müll
    In den meisten Haushalten, Büros und Geschäften sammelt sich über die Jahre hinweg eine Unmenge Müll an: Verpackungsmaterial, alte Kleidung, defekte Geräte (der täglich anfallende Haushaltsmüll ist hier nicht gemeint, er ist nicht Thema dieses Buches). Gelegentlich kommt es vor, dass ich bei Kunden, die seit Jahrzehnten nichts weggeworfen haben, nicht einmal die Räume ausmessen kann, weil ich mit dem Zollstock nicht in die Ecken komme: Überall türmt sich Gerümpel. Der Kunde wünscht sich zwar ein neues, umgebautes Haus, will aber, dass der alte Kram bleibt. Er verspricht sich durch einen Umbau einen Zugewinn an Platz und ein Ende seiner Enge, ist jedoch oft nicht bereit, selbst etwas zu tun. Als sei sein Problem ein Gestaltungsproblem, das ich lösen könnte!
    In einem Fall hatte eine Kundin das kleine Haus ihrer Mutter geerbt. Jetzt wollte sie es für ihre eigenen Wohnzwecke umbauen und innen neu gestalten, sodass sie sich darin endlich wohl fühlen konnte. Neue Möbel waren geplant, neue Farben für die Wände. Jedoch wollte sie sich möglichst von keinem der vorhandenen Stücke ihrer Mutter trennen. Das Haus war aber voll möbliert. Dabei handelte es sich keinesfalls um wertvolle Antiquitäten, sondern um Kunstlederpolster aus den Sechzigerjahren, kombiniert mit Schränken aus den Fünfzigern, alles bunt zusammengewürfelt. Jeder Schrank war gefüllt, auf jedem Möbel lagen unendlich
viele kleine Teile herum. An den Wänden hingen Bilder, Fotos, Urlaubsmitbringsel, so gut wie keine Wand war leer. Sie habe schon kistenweise alten Plunder weggeworfen, versicherte mir die Kundin. Es war aber für einen Neuanfang immer noch nicht genug. Hier musste dringend ein großer Container her, auf dem eine große Eins stand!
    Die Kiste Nummer eins hat in fast allen Fällen den größten räumlichen Anteil. Falls sich Ihr Gerümpel in Grenzen hält, muss es ja nicht gleich ein Container sein. Nehmen Sie Ihre Mülltonne und dazu noch Müllsäcke, die Ihre Müllabfuhr akzeptiert. Sie sollten den Müll beim Aussortieren gleich trennen, wie Sie es beim Haushaltsmüll ja auch tun. Ebenso getrennt entsorgen Sie Papier, Glas

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