Weg damit
eine wirkungsvolle Methode, die vertrauten vier Wände aus einer gewissen Distanz heraus zu betrachten. Ich wende dieses Mittel bei »chaotisch« eingerichteten Personen immer an. Plötzlich sehen sie ihre Wohnung aus einer total anderen Perspektive und sind meistens
erstaunt über die Unordnung und »was da so rumliegt«. Die schief hängenden Bilder, der schäbige Polsterstoff, das Wirrwarr an Farben und Schnickschnack wird auf Fotos offensichtlich. Die Überraschung ist oft groß: »Dieses Ding da an der Wand habe ich ja noch nie gesehen«, wunderte sich einer meiner Kunden - obwohl das Stofftier bereits seit zwanzig Jahren genau an dieser Stelle hängt. Durch Fotos wird deutlich, wo im Raum Unruhe herrscht und was verbessert werden könnte. Nach der Entrümplung können Sie zur Kontrolle nochmals fotografieren: Hat sich etwas verändert? Wie ist der Eindruck jetzt?
Oder Sie stellen sich vor, Sie seien ein kleines grünes Männchen, das von einem anderen Planeten kommt und Ihre Wohnung besichtigt. Bei jedem einzelnen Ding fragt es sich, was die Menschen damit anstellen und warum: Wozu brauchen sie dieses komische Teil mit zwei Löchern? Eine Zange zum Wimpernbiegen soll das sein? Wozu aber muss sich der Mensch die Wimpern biegen? Vielleicht kommen Sie auf die eine oder andere Art dazu, Ihre selbst geschaffene Umgebung aus der Distanz heraus zu betrachten und zu Ihren Dingen den nötigen Abstand zu entwickeln, den man braucht, wenn man sich von ihnen trennen möchte.
Das Entrümpeln ist zwar nur ein Teil des Space-Clearings, aber der wichtigste. Denn hier kann jeder sofort beginnen, hier wird unmittelbar gehandelt. Alle anderen Schritte bauen darauf auf.
Der Prozess des Space-Clearings
Es ist für die meisten von uns schmerzhaft, sich von den Dingen zu trennen. Aber das Loslassen, das Wegwerfen ist nur ein Teil des gesamten Space-Clearings, der so genannten energetischen Raumklärung (von engl. space: »Raum«, und clearing: »Reinigung«).
Das Leben zu entrümpeln heißt zunächst, seine Umgebung, seine Räume, Schränke und deren Inhalte bewusst wahrzunehmen und sich bei jedem Ding zu fragen, ob man es tatsächlich noch braucht. Die wichtigen Besitztümer werden von den unwichtigen getrennt, Müll von Schätzen unterschieden. Anhand
der bereits erwähnten Drei-Kisten-Methode arbeitet man Raum für Raum, Schrank für Schrank durch und sortiert aus. Im Anschluss daran wird der neue Raum gründlich gereinigt; jetzt können auch alte Energien geklärt und die Räume neu aufgeladen werden. Jedes Ding hat nun seinen sinnvollen Platz, die wichtigen Dinge bekommen einen besonderen Ort. Um tagtäglich daran erinnert zu werden, dass man sich nicht wieder mit neuem Krempel zumüllen soll, bekommt jeder Raum einen so genannten Min Tang, eine leere Fläche. Wichtig ist für die Zukunft, die entsprechenden Strategien zu verinnerlichen, das Zuviel zu vermeiden und sich selbst vor unüberlegten neuen Käufen zu schützen.
Die einzelnen Schritte im Überblick:
• Betrachten Sie Ihre Umgebung und jeden einzelnen Raum bewusst: Nehmen Sie das Gerümpel wahr.
• Stellen Sie sich die Frage: Was brauche ich wirklich? Was ist Müll, was kann ein anderer noch gebrauchen, was ist ein Schatz?
• Entrümpeln Sie nach der Drei-Kisten-Methode.
• Entsorgen Sie den Müll.
• Klären und reinigen Sie die Räume.
• Geben Sie den wichtigen Dingen einen angemessenen Platz.
• Schaffen Sie in jedem Raum eine leere Fläche.
• Vermeiden Sie in Zukunft das »Zuviel«.
Genug der Worte, lassen Sie Taten folgen! Sie können sofort beginnen. Alles, was Sie dafür brauchen, ist zunächst Ihr guter Wille und drei Kisten. Sie werden sich in Ihrer Umgebung viel wohler fühlen, und etwas in Ihrem Leben wird sich verändern. Denn wenn Sie etwas Altes wegwerfen, kommt etwas Neues nach!
Von außen nach innen vorgehen
Wo Sie beginnen, ist eigentlich zweitrangig. Wichtig ist, dass Sie überhaupt einmal anfangen. Allerdings ist es am einfachsten,
nach einem klaren Muster zu arbeiten: Fangen Sie draußen an, vor Ihrem Haus oder vor Ihrer Wohnungstür. Falls Sie in einem Mietshaus wohnen, sollte ohnehin vor Ihrer Eingangstür nichts stehen - keine Bierkiste und auch kein Regenschirm, der seit Tagen dort trocknet. Falls sich das Treppenhaus für Pflanzen eignet, spricht nichts dagegen, diese dort zu platzieren.
Auch vor der Haustür des Einfamilienhauses sollte kein störendes Gerümpel stehen. Achtlos abgestellte oder abgelegte Fahrräder
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