Weg damit
bringen es fertig und holen die bereits weggeworfenen Dinge wieder aus den Müllsäcken heraus: »Das kann man doch noch gebrauchen.« Fragt sich nur, wann.
Welch ein Graus für die Kollegen! Horter brauchen Platz und nehmen ihn sich auch einfach. Kein Wunder, dass ihnen irgendwann alles buchstäblich »über den Kopf« wächst. Größere Räume
bringen hier keine Hilfe, denn auch hier stoßen sie früher oder später an Grenzen. Entscheidungen zu treffen scheint nicht gerade die Stärke der Horter zu sein, denn ansonsten könnten sie auch in ihrer Umgebung zwischen den wichtigen und den unwichtigen Dingen differenzieren. Damit ein Unternehmen nicht im Chaos endet, brauchen diese Mitarbeiter daher klare Anweisungen.
Menschen dieses Typs genießen es, manchmal allein deshalb »gebraucht« zu werden, weil sie offenbar alles haben. Fehlt irgendwo ein Gummiring, so fragt man erst einmal den hortenden Kollegen. Und dieser fühlt sich bestätigt - ob er das Teil nun hat oder nicht. Er genießt es, scheinbar »gefragt zu sein«. Vielleicht hat er Angst, dass seine Freunde ausbleiben, wenn bei ihm »nichts mehr zu holen« ist?
Der Wegwerfer mag es leicht
Klarheit und Ordnung in einem Raum sind am ehesten dann zu erreichen, wenn möglichst wenige Dinge herumstehen oder -liegen und kein Gerümpel vorhanden ist. Das setzt voraus, dass der Prozess des Wegwerfens ständig im Gang ist. Im Unternehmen sind Entscheidungsfähigkeit und Überblick dafür notwendig: Brauche ich diesen Werbeprospekt noch einmal oder kann er weg? Wie wichtig sind diese Unterlagen? Braucht sie eventuell noch jemand anders? Hier sind hohe Kompetenz und vor allem auch übergeordnete Vorgaben und Absprachen erforderlich. Wenn in einem Unternehmen klar ist, wer was tut und wofür zuständig ist, dann zeigt sich das auch in einem klaren Äußeren. Das Wegwerfen kann man trainieren, aber diejenigen, die von Haus aus diese Tendenz mitbringen, haben die wenigsten Probleme mit Altlasten.
Dieser Typ hat im Allgemeinen ein starkes Selbstbewusstsein. Er ist nicht leicht zu verunsichern, wenn er nicht alles besitzt, denn er weiß, wo er es wieder herbekommt, falls er es später wieder einmal braucht. Die Kompetenz, die in einer immer komplizierter werdenden Informationsgesellschaft gefragt ist, ist zu wissen, wo was zu finden ist, oder jemanden zu kennen, der die
Information besitzt. Die Verwaltung von Information selbst wird zu einer neuen Dienstleistung. Mit dem Ziel, alles zu haben und alles zu wissen, überfordert sich der Mensch. Das »Zuviel« ist belastend, wie der »Wegwerfer« weiß.
Der »kleine« Unterschied
»Wenn mein Mann nicht alles aufheben würde« oder »wenn meine Frau nicht diesen Krempel sammeln würde« - dann wäre die Welt anscheinend in Ordnung! Bezogen auf den Umgang mit Gerümpel gibt es keine typisch weiblichen oder typisch männlichen Verhaltensweisen. Manch eine ist ordentlicher als manch einer, manch einer sammelt und manch eine wirft weg.
Die Frage, ob es männliches und weibliches Gerümpel gibt, ist eindeutig zu verneinen, während in der Art und Weise, wie Büros oder andere Arbeitsräume eingerichtet werden, der geschlechtsspezifische Unterschied ganz deutlich zu Tage tritt.
Frauen legen mehr Wert auf ihre eigene »persönliche Note« am Arbeitsplatz und dekorieren diesen eher mit Dingen aus dem privaten Zusammenhang. Eine gute Atmosphäre und schöne Gestaltung ist ihnen wichtig.
Männer legen an ihrem Arbeitsplatz eher Wert auf Funktionalität und den neuesten Stand der Technik. Sie umgeben sich eher mit Objekten, die ihre Professionalität unterstreichen.
Verschiedene Ordnungstypen
Das Chaos kann sichtbar wie auch unsichtbar sein: nach außen hin versteckt und aufgeräumt. Ob die Menschen sammeln und was sie sammeln, hat noch lange nichts damit zu tun, wie sie es tun und wie es in ihren Räumen aussieht. Der eine hortet alles fein säuberlich in Schränken und sein Büro erscheint aufgeräumt und ordentlich. Der andere Horter hat alles draußen herumstehen. Der eine Wegwerfer besitzt kaum etwas, beim anderen ist das ganze Besitztum überall in der Wohnung verteilt.
Sammlertypen und Ordnungstypen haben also nicht unbedingt etwas miteinander zu tun. Diese beiden Typen können in
ein und derselben Person vereint sein und äußern sich durch die Art und Weise der Einrichtung am Arbeitsplatz und die sichtbaren Strukturen von Ordnung. Gerade wenn man mit einem Menschen eine Partnerschaft, egal ob beruflich oder privat,
Weitere Kostenlose Bücher