Weg damit
zählen Fotos von Landschaften ebenso wie Abbildungen von Tieren; die Affinität zu Grünpflanzen, die viele auch an ihrem Arbeitsplatz pflegen, zeugt ebenfalls von Naturverbundenheit. Auch das Thema Familie spielt eine große Rolle: Fotos der Ehepartner und Kinder stehen auf dem Schreibtisch oder hängen an den Wänden. Auch Kinderzeichnungen sind unter Familie einzuordnen. Darüber hinaus werden Dinge aus dem Urlaub in den Arbeitsbereich hineingetragen: die Steine vom Urlaubsstrand in Griechenland und die kleinen Fläschchen mit Sand. Andere Motive zeigen individuelle Hobbys, etwa Fotos vom letzten Angelwettbewerb oder Erlebnisse beim Sport. Über die Darstellung von Hobbys drückt der Mensch seine besonderen Fähigkeiten aus. Vielleicht hat er einen Job, der ihn unterfordert, und durch die Fotos kann er seine Kompetenz auf einem anderen Sektor zeigen. Dadurch verschafft er sich vielleicht zusätzliche Anerkennung bei Kollegen.
Teilt man sich mit Kollegen den Raum, die den »grünen Daumen« haben, während man selbst allergisch gegen Pflanzen ist, so muss man eine Übereinkunft treffen. Auch hier gilt: Das, was uns stärkt, tut uns gut, und das, was uns schwächt, sollten wir meiden. Fühlt sich folglich jemand gestört, das heißt geschwächt, so müssen die Störfaktoren beseitigt werden.
Dem individuellen Bedürfnis nach Selbstverwirklichung am Arbeitsplatz geht ebenso das Wohlbefinden des Unternehmens voraus. Wilden Auswüchsen kann man hier nur begegnen, indem man seinen Mitarbeitern »Reviere« zuteilt und sicherstellt, dass die »Reviergrenzen« nicht überschritten werden. Die Aufgabe, klare »Gestaltungsrichtlinien« für ein Unternehmen aufzustellen, muss Chefsache sein! Hier finden sich genügend Möglichkeiten, Kompromisse zu schließen. Die hauseigene Kunstsammlung, aus der sich die Mitarbeiter bedienen können, um ihren Bereich zu gestalten, wäre eine Möglichkeit. Die Sammlung selbst wurde von Profis angelegt und ist in sich kompatibel. Wenn es nicht gern gesehen wird, dass Dekorationen wie Poster oder Fotos von außen mitgebracht werden, bietet solch eine hausinterne Kunstsammlung den Mitarbeitern dennoch genügend Spielraum.
Zusammengefasst:
• Jeder Mensch braucht sein »Revier«. Das entspricht seinem Instinkt und stärkt sein Wohlbefinden.
• Das Sammelverhalten ist unabhängig von Alter, Geschlecht, Bildung oder finanziellen Möglichkeiten.
• Konflikte entstehen, wenn verschiedene Sammlertypen beruflich oder privat zusammenleben müssen.
• Die Unordnung der anderen stört uns weit mehr als unsere eigene.
Zum Beispiel: Das Büro
Wie ist der erste Eindruck, wenn man sich von außen Ihrem Unternehmen nähert? Was fällt einem sofort auf, wenn man in Ihr Büro tritt? Macht der Raum einen einladenden, einen wirren oder einen professionellen Eindruck? Was wäre das für ein Gefühl: ein fast leerer Schreibtisch, nichts mehr suchen zu müssen, alles wäre auf seinem Platz, man hätte das Gerümpel entsorgt und die Dinge im Griff?
Der Eingangsbereich ist die Visitenkarte eines Unternehmens. Hier sollte man nicht als Erstes über Gerümpel oder auf die Entsorgung harrendes Verpackungsmaterial stolpern. Der Eingangsbereich sollte großzügig sein und nicht als Lager - nicht einmal vorübergehend - missbraucht werden. Der erste Eindruck ist für den Kunden ausschlaggebend und derjenige, den er auf immer mit Ihrem Unternehmen verbindet. Die Eingangstür selbst sollte einladen und leicht zu öffnen sein, mit einem Griff, der gut in der Hand liegt und den man gern anfasst. Eine Tür, deren Lack blättert, die quietscht und klemmt, ist nämlich nicht gerade förderlich für das Geschäft.
Hinter den Kulissen
Flure und Treppenhäuser sind das »Kreislaufsystem« eines Hauses. Ist dieses blockiert, so kann der Kundenstrom nicht zirkulieren. Oft werden aber gerade diese Bereiche wie Nebenräume, Treppenhäuser und Besuchertoiletten als nebensächlich betrachtet und entsprechend stiefmütterlich behandelt - in der stillen Hoffnung: »Hierher verirrt sich doch sowieso kein Kunde.« Möchte man einen Betrieb näher kennen lernen, dann sollte man sich also (ebenso wie in Restaurants) die Toiletten nicht entgehen lassen! Wenn die Nebenbereiche und Verkehrsflächen nicht einwandfrei und sauber sind, lässt dies auf tiefer liegende Probleme im Unternehmen schließen. Alte Schaufensterdekorationen, neben Stapeln von Prospekten und defekten Geräten, auf Treppenstufen abgelegt, sind ein Zeichen
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