Weg damit
an Land gezogen habe. Man opfert seine kostbare Zeit, die man lieber mit netten Menschen verbringen sollte, immer in Hoffnung auf einen zukünftigen Nutzen. Es ist übrigens nichts dagegen zu sagen, wenn frau glaubt, auf dem Poloplatz den Mann fürs Leben zu finden. Und ich habe auch nichts gegen Polo, falls man Pferde liebt und gern den Rasen platt tritt.
Weg mit dem Urlaubsstress!
Wer reist nicht gern und lernt gern Neues kennen. Das Einzige, was mich an langen Reisen abschreckt, ist der Stress davor und danach. Um mein Büro auch nur eine Woche allein lassen zu können, muss ich davor mehr arbeiten als sonst, meistens noch die halbe Nacht vor dem Abflug. Wenn ich zurückkomme, erlebe ich die Rache des vollen Schreibtisches und muss quasi für meine Abwesenheit »büßen«. Nicht nur Selbstständige wissen, wovon ich schreibe.
Urlaub an einem anderen Ort bringt Abstand zum Alltag, zeitlich und räumlich. Aber Urlaub bringt auch Stress in der Vorbereitung, zeitlichen Druck, um den Flieger rechtzeitig zu erreichen, physischen Druck durch die Reise an sich, finanziellen Druck durch die Kosten und nicht zu vergessen den psychischen Druck in Form von Erwartungshaltung eines jeden einzelnen Familienmitgliedes. Wenn man Urlaub als die schönste Zeit des Jahres »kauft« und am Urlaubsort nur Streit und Enttäuschungen erlebt, dann kann der Urlaub leicht zur schlimmsten Zeit des Jahres werden. Im letzten Sommer habe ich eine Woche auf der griechischen Insel Santorin verbracht. Zweifellos ein wunderschöner
Ort, jedenfalls wenn man heil dort ankommt. Aus dem Gefühl der Vorfreude riss mich die Landung abrupt heraus. Gewitter über der Insel machten den Anflug zu einem Horrortrip, und ich fragte mich nicht nur einmal »Was tue ich eigentlich hier?«. Eine Woche Erholung erledigt sich für mich immer im Stress des Rückflugs, sodass man sich oft zu Hause erst einmal vom Urlaub erholen muss. Unterm Strich stimmt oft die Bilanz eines solchen Urlaubs also nicht. Fragen Sie sich doch einmal, in welchem Verhältnis der zeitliche und finanzielle Aufwand zu Erholung und Inspiration stehen.
Die kleinen Momente genießen
Urlaub ist für viele Flucht vor der Unzufriedenheit im Beruf und den Problemen des Alltags. Dass Urlaub dann oft in einer Enttäuschung endet, liegt nicht zuletzt daran, dass man zwar alles hinter sich lässt, aber sich selbst nun einmal leider mitnehmen muss. Also kann man auch gut und gern auf teure, aufwändige Reisen verzichten.
Für mich ist der erholsamste Urlaub der in homöopathischen Dosen verabreichte: der kleine Urlaub zwischendurch. Ich lege Wert auf die Gestaltung meiner Wohnung und meines Balkons, damit ich mich zu Hause so richtig wohl fühle. Dann kann ich auch einmal während der Woche eine Stunde auf meinem Balkon verbringen, lesend in der Sonne liegen und für den Rest des Tages Kraft tanken. Weniger kann oft mehr sein! Genießen Sie diese »italienischen Momente« des Lebens. Ein »kleiner Urlaub zwischendurch« kann aber auch eine Geschäftsreise an einem schönen Tag in eine schöne Gegend sein. Ich fahre das Rheintal hinunter und genieße die Landschaft, nehme mir ein bisschen mehr Zeit und besichtige unterwegs endlich diese Autobahnkirche, an der ich seit Jahren vorbeifahre und die ich noch nie von innen gesehen habe. Urlaub kann auch der Kaffee nach einem Termin sein. Ich setze mich in die Sonne in ein Straßencafé, relaxe, beobachte die Leute oder lese meine Zeitung. Nach einer halben Stunde spüre ich bereits erste Erholungseffekte.
Weg mit dem geistigen Müll!
Alles, was wir unserem Körper zumuten, hat Folgen. Dauerhafte Mangelernährung führt früher oder später zu gesundheitlichen Störungen. Der Mensch ist schließlich, was er isst, das hat sich inzwischen herumgesprochen. Der Mensch ist aber auch, was er liest, hört und sieht. Geistige »Nahrung« in Form von Fernsehen, Medien und Gesprächen hinterlässt Spuren und formt den Menschen ebenso. Was wir über unsere Sinnesorgane aufnehmen, verfestigt sich in unserem Innern. Daher sollte es selbstverständlich sein, auch hier auf die Qualität des Inputs zu achten und sich zu fragen: Schadet mir das oder stärkt mich das Ganze?
Dass eine Stunde Bewegung an der frischen Luft guttut, dagegen eine Stunde Stau in den Abgasen des Berufsverkehrs schadet, dürfte jedem einleuchten. Warum aber setzen wir uns seelischen »Schadstoffen« Abend für Abend aus, indem wir uns mit drittklassiger Information belasten? Das Fernsehen etwa
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