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Weg damit

Titel: Weg damit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Pohle
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zählt zu den größten mentalen »Umweltverschmutzern«. Es lähmt, macht träge und süchtig. Es erstickt jede Unterhaltung im Keim, weil man sich ihm nicht entziehen kann. Jedenfalls nicht, solange der Kasten läuft.
    Alles, was wir sinnlich aufnehmen, beeinflusst unser Wohlbefinden: ob wir nun ein Buch lesen, einem Gespräch lauschen oder Musik hören. Das sollte uns vor allem auch im Hinblick auf Kinder klar sein. Nichts wirkt auf sie faszinierender als die sich bewegenden Bilder auf einem Monitor. Oft wird das Fernsehen als Babysitter missbraucht bzw. die Kinder werden vom Fernsehen missbraucht! Beobachten Sie einmal Kinder dabei - sie sind fasziniert und wie gebannt. Doch die gesehenen Bilder graben sich in ihre kleinen Seelen ein, denn sie können noch nicht zwischen echt und fiktiv unterscheiden. Untersuchungen haben schon vor Jahren gezeigt, dass - im Gegensatz zum Medium Kino übrigens - das Fernsehen direkt und ungefiltert auf die rechte Hirnhälfte wirkt. Durch das Fernsehen werden wir direkt auf unserer Gefühlsebene angesprochen, die Inhalte werden vorher nicht durch den Verstand gefiltert. Das gilt übrigens auch für bewegte Bilder am PC, also etwa für Computerspiele.
    Die meisten Kinder und Erwachsenen verbringen mehrere Stunden täglich vor diesen Medien und klagen auf der anderen Seite
über zu wenig Zeit. Nach stundenlangem Fernsehen schläft manch einer auch noch davor ein. Wenn der Mensch schläft, ist er jedoch besonders offen für subtile Reize und Botschaften. Und nur weil man sich am nächsten Tag nicht mehr an die Inhalte der Sendungen erinnern kann, die man verschlafen hat, heißt das noch lange nicht, dass sie keine Spuren im Innern hinterlassen haben.
Geistig gesunde Ernährung
    Am Arbeitsplatz sind wir gesetzlich geschützt: Beispielsweise der MAK-Wert (Maximale Arbeitsplatzkonzentration) bestimmt, bei welcher Schadstoffkonzentration in der Luft wir wie lange arbeiten dürfen. Andere Richtlinien regeln, unter welcher maximalen Lautstärke wir ohne Hörschutz arbeiten können. Was wir danach bei einem Rockkonzertbesuch unseren Ohren zumuten, kontrolliert indes keiner mehr. Es gibt nichts, was uns vor uns selbst schützt! Was wir lesen und uns ansehen, welcher geistigen und seelischen Umweltverschmutzung wir uns selbst aussetzen, kontrolliert keine Instanz. Jeder Mensch ist somit für sein seelisches, geistiges und körperliches Wohlergehen allein verantwortlich.
    Was können Sie sich und auch Ihren Kindern zumuten? Führen Sie doch einmal spaßeshalber Buch über die Zeiten, die Sie vor dem Fernseher verbringen. Stimmt hier Ihre Bilanz oder ist es reine Zeitverschwendung? Keine Zeit für einen Waldlauf? Keine Zeit für einen Besuch bei Freunden? Keine Zeit für berufliche Fortbildung oder einen kleinen Job nebenher, durch den Sie sich einen langgehegten Wunsch erfüllen könnten? Sie werden sehen: Es ist vieles machbar, wenn wir nur auf die Droge Fernsehen verzichten.
Weniger kleine »Ge-Fallen«
    Zweifellos bin ich genauso wie Sie ein hilfsbereiter Mensch. Nur schätze ich manchmal die Konsequenzen nicht richtig ein, die (scheinbar) kleine Gefallen haben können. Nicht umsonst steckt in dem Wort »Gefallen« die »Falle«. Und diese Fallen lauern überall! Wir tappen gern in sie hinein, weil wir ja in der Tiefe unserer Seele anderen Menschen »gefallen« wollen.

    Nach einem Vortrag fragt mich eine Teilnehmerin nach einem Projekt. Da ich darüber einmal einen Artikel geschrieben habe, allerdings nicht mehr weiß, wo und wann, verspreche ich, ihr den Artikel zuzusenden. Tage später erinnert sie mich per Mail an mein Versprechen. Ich muss mich wohl oder übel auf die Suche nach der alten Zeitschrift machen. Zeitaufwand immerhin eine halbe Stunde. Dann kopieren, kuvertieren, beschriften, zum Briefkasten bringen. Solche kleinen Gefallen können sich täglich zu Stunden summieren, wenn man alle derartigen Anfragen abdecken wollte. Für den, der etwas haben will, ist es wirklich nur eine Kleinigkeit. Da aber leider nicht nur einer anfragt, sind all diese kleinen Dienste in der Summe kaum mehr zu bewältigen. »Kannst du mir mal schnell ein Farbmuster besorgen?« bedeutet, ich muss den Farbfächer auspacken, das Farbmuster heraussuchen, der Firma ein Anschreiben mit der Farbnummer faxen, das Muster später aus einem Umschlag nehmen und in den neuen Umschlag stecken, frankieren, die Adresse suchen, darauf schreiben, den Umschlag zum Briefkasten bringen - macht in der Summe eine halbe Stunde

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