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Weg der Träume

Weg der Träume

Titel: Weg der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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Vollbremsung machen.«
    »Meinst du, ich bin so blöd und glaube das?« Miles zuckte die Achseln. »So war es aber.«
    »Und wenn Otis behauptet, du hast gebremst, damit er sich ordentlich wehtut?«
    »Dann lügt er.«
    Charlie beugte sich vor. »Lügt er auch, wenn er sagt, du hättest mit der Pistole auf seinen Kopf gezielt, obwohl er auf dem Boden kniete und die Hände erhoben hatte? Und dass du ihn bedroht hast?«
    Miles wand sich verlegen. »Ich musste die Situation unter Kontrolle behalten«, wich er aus.
    »Und das war die richtige Art?«
    »Hör zu, Charlie, es ist niemand zu Schaden gekommen.«
    »Dann war also dein Verhalten gerechtfertigt?«
    »Ja.«
    »Otis ist da anderer Meinung und sein Anwalt auch. Sie planen einen Zivilprozess gegen dich.«
    »Einen Prozess?«
    »Ja - wegen polizeilicher Übergriffe, Einschüchterung, Unverhältnismäßigkeit der Mittel, die ganze Latte. Thurman hat Freunde bei der Bürgerrechtsbewegung, die sich vielleicht anschließen werden.«
    »Aber es ist doch gar nichts passiert!«
    »Das ist egal, Miles. Sie haben das Recht, zu prozessieren, so viel sie wollen. Aber du solltest wissen, dass sie Harvey auch gebeten haben, einen Strafprozess gegen dich anzustrengen.«
    »Einen Strafprozess?«
    »So hieß es.«
    »Und lass mich raten - Harvey hat zugestimmt, ja?«
    Charlie schüttelte den Kopf. »Ich weiß, du und Harvey, ihr kommt nicht gut miteinander aus, aber ich arbeite seit Jahren mit ihm und erlebe ihn meistens fair. Er war gestern Abend ziemlich verärgert, aber bei unserem Treffen heute Morgen hat er gesagt, er würde da nicht mitmachen…«
    »Dann ist ja alles bestens.«
    »Ich bin noch nicht fertig«, sagte Charlie. »Er hat es zwar angedeutet, aber es ist noch nicht sein letztes Wort. Er weiß, wie sehr dich das Ganze mitnimmt, und obwohl er findet, du hattest kein Recht, Sims freizulassen oder Otis zu verhaften, weiß er, dass du auch nur ein Mensch bist. Er versteht deine Gefühle, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass du überreagiert hast, um es milde auszudrücken. Und deshalb hält er es für das Beste, dich zu suspendieren - bei vollem Lohn natürlich -, bis das Ganze sich erledigt hat.«
    Miles sah ihn ungläubig an.
    »Es ist zu deinem eigenen Besten. Wenn sich alle wieder beruhigt haben, meint Harvey, kann er Clyde und seine Anwälte dazu bringen, dass sie ihr Vorhaben fallen lassen. Aber wenn wir - oder ich - so tun, als wäre nichts vorgefallen, hält er das für unwahrscheinlich.«
    »Ich habe nur den Mann verhaftet, der meine Frau ermordet hat…«
    »Du bist weit übers Ziel hinausgeschossen, und das weißt du auch.«
    »Und du tust, was er sagt?«
    Nach einer langen Pause nickt Charlie. »Wie gesagt, es ist zu deinem eigenen Besten.«
    »Noch mal zum Mitschreiben: Otis kommt frei, obwohl er meine Frau überfahren hat. Und ich kriege einen Tritt in den Hintern, weil ich ihn verhaftet habe.«
    »Wenn du es so sehen willst…«
    »Das stimmt doch!«
    Charlie schüttelte den Kopf und bemühte sich, nicht laut zu werden.
    »Nein, so stimmt es nicht. Und wenn du nicht mehr so aufgeregt bist, wirst du das auch begreifen. Vorläufig bist du allerdings suspendiert.«
    »Komm schon, Charlie, das kannst du mir nicht antun!«
    »Es ist das Beste. Und sei so gut, mach die Situation nicht noch schlimmer. Wenn ich erfahre, dass du Otis belästigst oder herumschnüffelst, wo du nicht solltest, muss ich mir weitere Maßnahmen überlegen und kann nic ht mehr so entgegenkommend sein.«
    »Das ist lächerlich!«
    »Es sind Tatsachen, mein Freund. Tut mir Leid.«
    Charlie stand auf und ging um den Schreibtisch herum. »Aber wie gesagt, die Sache ist ja noch nicht vorbei. Sobald wir Sims finden, werden wir seine Geschichte überprüfen. Vielleicht hat noch ein anderer Zeuge etwas gehört, und wir finden jemanden, der es bestätigt…«
    Miles schleuderte sein Abzeichen auf den Schreibtisch, bevor Charlie ausgeredet hatte. Halfter und Waffe hängte er über die Stuhllehne.
    Er knallte die Tür hinter sich zu.
    Miles stürmte aus Charlies Büro und ließ sich auf den Fahrersitz seines Wagens fallen. Von den Ereignissen der letzten vierundzwanzig Stunden dröhnte ihm der Kopf. Er drehte den Zündschlüssel und fuhr mit quietschenden Reifen vom Parkplatz. Auf der Fahrbahn beschleunigte er so schnell, dass der Wagen auf die linke Spur geriet, bevor er ihn wieder abfangen konnte.
    Otis war frei - und er suspendiert.
    Es war absurd. Irgendwie stand die Welt auf dem

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