Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weg der Träume

Weg der Träume

Titel: Weg der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
Vom Netzwerk:
ihm?«
    »Ja. Ich sage es ihm.«
    Und hoffe, dass er auch zuhört.
    Als Brian zu Weihnachten nach Hause kam, war Sarah sehr erleichtert. Endlich jemand, mit dem sie reden konnte. Sie hatte sich den ganzen Vormittag über mühsam der Neugier ihrer Mutter entzogen. Sandwiches kauend, erzählte Brian vom College (ganz okay), wie seine Noten sein würden (okay, nehm ich an) und wie es ihm ergangen war (okay).
    Er sah nicht annähernd so gut aus wie bei ihrem letzten Treffen. Er war blass, als säße er den ganzen Tag in der Bibliothek. Angeblich strengten ihn die Prüfungen so sehr an, aber Sarah fragte sich, was wirklich am College vor sich ging.
    Genau genommen wirkte er wie jemand, der sich mit Drogen eingelassen hatte.
    Das Traurige war, dass sie es nicht verwunderlich fand, so sehr sie ihn auch liebte. Er war immer sensibel gewesen, und jetzt, ganz allein und mit neuen Heraus forderungen, war er eine leichte Beute. In ihrem ersten Jahr am College hatte Sarah das bei einer Kommilitonin miterlebt. Sie hatte vor dem zweiten Semester ihr Studium abgebrochen, und Sarah hatte seit Jahren nicht mehr an sie gedacht. Aber jetzt fiel ihr plötzlich auf, dass Brian genauso aussah wie das Mädchen damals.
    Was für ein Tag.
    Maureen machte sich natürlich auch Sorgen um ihn und häufte beim Essen seinen Teller voll.
    »Ich hab keinen Hunger, Mom«, protestierte er und schob den halb vollen Teller von sich. Maureen gab schließlich auf und räumte unzufrieden den Tisch ab.
    Nach dem Mittagessen begleitete Sarah Brian zum Auto, um ihm beim Hereintragen seines Gepäcks zu helfen.
    »Mom hat Recht - du siehst schrecklich aus.« Er zog den Schlüssel aus der Hosentasche.
    »Danke, Schwesterlein. Freut mich zu hören.«
    »War das Semester so schlimm?«
    Brian zuckte die Schultern. »Ich werd's überleben.«
    Er öffnete den Kofferraum und hob eine Tasche heraus.
    Sarah zwang ihn, die Tasche abzustellen, und fasste ihn am Arm.
    »Wenn du mit mir über irgendetwas reden willst, bin ich für dich da. Hast du gehört?«
    »Ja, ich weiß.«
    »Ich meine es ernst. Auch wenn es etwas ist, was du mir eigentlich lieber nicht erzählen willst.«
    »Sehe ich wirklich so fürchterlich aus?« Brian hob fragend die Augenbrauen.
    »Mom denkt, du nimmst Drogen.«
    Es war eine Lüge, aber er würde schon nicht ins Haus rennen und seine Mutter fragen.
    »Dann sag ihr, dass es nicht stimmt. Es fällt mir nur schwer, mich an das College zu gewöhnen. Es wird schon werden.«
    Er verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln. »Das ist übrigens die Antwort für dich.«
    »Für mich?«
    Brian griff nach der nächsten Tasche. »Mom käme nie im Leben auf Drogen, auch wenn ich vor ihrer Nase im Wohnzimmer einen Joint rauchen würde. Wenn du behauptet hättest, sie würde sich sorgen, dass meine Zimmergenossen mir das Leben schwer machen, weil ich so ein kluges Kerlchen bin, dann hätte ich dir das eher abgenommen.«
    Sarah lachte. »Da hast du wahrscheinlich Recht.«
    »Ich komm schon klar, ehrlich. Und was ist mir dir?«
    »Alles in Ordnung. Die Schule hört am Freitag auf, und ich freue mich auf ein paar Wochen Urlaub.«
    Brian gab Sarah einen Leinenbeutel voller Schmutzwäsche.
    »Lehrer brauchen auch mal Pause, was?«
    »Mehr als die Kinder, wenn ich ehrlich sein soll.«
    Brian klappte den Kofferraum zu und hob die Taschen von der Straße auf. Sarah warf einen Blick zum Haus, weil sie wissen wollte, ob ihre Mutter in der Tür stand.
    »Hör mal, können wir kurz in Ruhe miteinander reden?«
    »Sicher. Das hier hat Zeit.«
    Brian stellte die Taschen ab und lehnte sich gegen das Auto.
    »Was gibt's?«
    »Es ist wegen Miles. Wir haben uns heute gestritten, und es geht um etwas, worüber ich mit Mom nicht reden kann. Du kennst sie ja.«
    »Was ist es?«
    »Ich glaube, ich hab dir letztes Mal erzählt, dass seine Frau vor zwei Jahren bei einem Unfall mit Fahrerflucht gestorben ist. Sie haben den Kerl nie gefasst, und das hat Miles enorm zugesetzt. Nun sind gestern neue Informationen aufgetaucht, und sie haben jemanden verhaftet. Aber es kommt noch schlimmer. Miles ist zu weit gegangen. Er hat mir gestern Abend erzählt, dass er den Typen fast erschossen hätte.«
    Brian sah schockiert aus, und Sarah schüttelte rasch den Kopf.
    »Es ist nichts passiert - nichts Schlimmes. Niemand wurde verletzt, aber…«
    Sie hob die Arme. »Jedenfalls wurde er deshalb heute vom Dienst suspendiert. Sorgen mache ich mir allerdings wegen etwas anderem. Um es kurz zu machen, sie

Weitere Kostenlose Bücher