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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Finger verkrallten sich im Boden. Ein Laut, der sich anhörte wie verzweifeltes Schluchzen, entrang sich ihm.
    Ein alter Mann, der auf dem Vorbau seines Hauses in einem Schaukelstuhl saß und vor sich hindöste, hatte ihn wahrgenommen. Er rief einen Namen. Ein Halbwüchsiger erschien. Der Oldtimer stieß hervor: „Der, der dort liegt, ist Lee Garnett von der Langdon-Ranch. Er scheint ziemlich am Ende zu sein. Hol den Marshal, Junge, und vielleicht alarmierst du auch gleich den Doc.“
    Der Junge, es handelte sich um den Enkel des Oldtimers, flitzte davon. Einigen Männern und Frauen, die seinen Weg kreuzten, rief er zu, dass am Stadtrand Lee Garnett vom Pferd gefallen und nicht mehr in der Lage sei, sich zu erheben. Menschen eilten in die angegebene Richtung.
    Als Wesley Barranco, von dem Jungen verständigt, bei Garnett ankam, war dieser schon von einer großen Menschenmenge umringt. „Lasst mich durch!“, rief der Town Marshal. Eine Gasse bildete sich, und gleich darauf beugte er sich über den Mann am Boden, der zwar bei Bewusstsein war, der aber nicht einmal mehr die Kraft hatte, den Kopf anzuheben.
    Doc Bellows kam. Er sah mit einem Blick, dass er Garnett hier auf der Straße nicht helfen konnte, und gab die Anweisung, ihn vorsichtig zu seinem Haus zu tragen. Vier Männer hoben Garnett auf und trugen ihn weg. Ein Mann kümmerte sich um das Pferd. Der Marshal schloss sich dem Arzt an. Die Rotte Neugieriger folgte. Ein junger Bursche jedoch blieb zurück. Er war Irving Langdons Mann in Gila Bend. Er würde innerhalb der nächsten Minuten auf seinem Pferd die Stadt verlassen und das Tier halb zuschanden reiten, um Langdon hinsichtlich der neuesten Ereignisse zu unterrichten.

    *

    Lee Garnett lag mit nacktem Oberkörper auf einem Bett. Doc Bellows hatte ihm die durchgebluteten, verschmutzten Binden abgenommen. Die Wunden waren wieder aufgebrochen. Die Wundränder waren entzündet, das Fleisch hatte sich dunkelrot, stellenweise fast schwärzlich verfärbt.
    „Das sieht nicht gut aus“, murmelte der Arzt wie im Selbstgespräch. „Ich muss das abgestorbene Fleisch wegschneiden. Ob sein Blut schon vergiftet ist, kann ich nicht sagen. Wenn ja, hat er keine Chance.“
    Der Town Marshal, der dabei stand, sagte: „Das sind Schusswunden. Wie alt, denken Sie, Doc, sind die Verletzungen?“
    Doc Bellows wiegte den Kopf. „Drei, vielleicht auch vier Tage. Sie wurden nicht richtig behandelt. Ich werde sie säubern und desinfizieren. Möglicherweise aber ist es schon zu spät.“
    „Drei Tage ist es her, dass Dale Roberts bei einer Schießerei hinter Ihrem Haus ums Leben kam, Doc“, murmelte Wesley Barranco versonnen. „Ich fresse einen Besen, wenn zwischen Garnetts Verwundungen und der Schießerei mit dem Deputy kein Zusammenhang besteht. Wann wird Garnett ansprechbar sein, Doc?“
    Der Arzt schaute skeptisch. „Er hat viel Blut verloren, und er befindet sich in einem Zustand zwischen Ohnmacht und Schlaf. Ich kann es Ihnen nicht sagen, Marshal. Vor morgen Früh auf keinen Fall. Wobei die Chance, dass er den kommenden Sonnenaufgang erlebt, eine sehr geringe ist.“
    „Bringen Sie ihn wieder auf die Beine, Doc. Es ist sehr wichtig, dass ich mit ihm spreche. Ich denke, er hat einige Antworten für mich. Tun Sie alles, um ihn dem Tod von der Schaufel zu reißen.“
    Plötzlich schwang die Tür des Untersuchungsraums auf. Im Türrahmen stand Warren Elliott. Mit beiden Händen hielt er sich am Türstock fest. Seine Beine wollten ihn kaum tragen. Er bot allen Willen auf, um nicht zusammenzubrechen. Der Schmerz verzerrte seinen Mund. Er keuchte: „Von Ihrer Frau weiß ich, dass Lee Garnett halbtot in die Stadt gekommen ist und zu Ihnen gebracht wurde, Doc. – Ja, das ist Garnett. Was ist los mit ihm? Wer hat ihn zusammengeschossen?“
    „Ich denke, es war Dale Roberts“, antwortete Wesley Barranco. „Es ist wohl so, dass Garnett der Mann war, der sich durch den Garten an das Haus des Doc heranschlich, um Sie zum Schweigen zu bringen, Elliott. Er war neben Benson, Dooley und Hagare der vierte Mann, den Roberts gesehen hat, und sicher war er der Heckenschütze, der Ihnen eine Kugel in den Rücken knallte.“
    „Legen Sie sich wieder ins Bett, Elliott!“, gebot der Arzt mit scharfem Tonfall. „Sie gefährden den Erfolg meiner Arbeit und damit Ihre Genesung. Ins Bett mit Ihnen, marsch!“
    „Ja, legen Sie sich hin, Elliott“, pflichtete der Town Marshal dem Arzt bei. „Ich komme gleich zu Ihnen. Und dann sprechen

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