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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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Lewis-Bande gingen, sondern dass Langdon diese Tragödie inszeniert hatte. Die Frage nach dem Schicksal seines kleinen Neffen quälte Warren Elliott.
    Warren Elliott hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war, als jemand an die Tür klopfte. Im nächsten Moment ging sie auf und ein hoch gewachsener, hagerer Mann mit dunklen Haaren, die mit grauen Fäden durchsetzt waren, betrat das Zimmer. Sein Gesicht war schmal und wurde von einem pulvergrauen Augenpaar beherrscht. Tief an seinem rechten Oberschenkel hing ein schwerer Coltrevolver, das Holster war mit einer Lederschnur am Oberschenkel festgebunden. An der linken Brustseite des Mannes glitzerte matt ein Sechszack. ‚Town Marshal, Gila Bend’, hatte man mit Schlagbuchstaben in das Blech gestanzt.
    Innerhalb eines Augenblicks stufte Warren Elliott den Town Marshal ein. Wesley Barranco war ein Mann, der ein hohes Maß an Ruhe ausstrahlte, der Sicherheit verlieh und zu dem man sofort Vertrauen fassen konnte. Seine Haltung war aufrecht, in seinen Zügen lag Kampfgeist. Er war gewiss ein energischer, willensstarker Mann. Alles an ihm schien ungewöhnlich – aber auch gefährlich zu sein. Von ihm ging eine starke, zwingende Strömung aus.
    Der Town Marshal tippte mit dem Zeigefinger seiner Rechten lässig gegen die Krempe seines schwarzen Stetsons, dann sagte er: „Es freut mich, dass Sie es geschafft haben, Elliott. Ich kenne Ihre Geschichte. Inwieweit Sie über mich Bescheid wissen, weiß ich nicht. Der Bürgerrat von Gila Bend hat mich gebeten, hier den Stern zu nehmen, und ich habe zugestimmt. Seit ungefähr zwei Stunden bin ich Town Marshal von Gila Bend. Mein Name ist Wesley Barranco.“
    „Haben Sie schon etwas herausgefunden, den Mord an Dale Roberts betreffend?“, fragte Warren Elliott.
    „Nicht viel. Man hat hinter dem Haus des Arztes auf seinem Grundstück aber auch jenseits des Zaunes Blutspuren gefunden, einige Stiefelabdrücke und eine Fährte, die ein Pferd zurückgelassen hat. Sie verlor sich am Creek. Außerdem hat man mir von Ihren Problemen mit Irving Langdon berichtet. In der Stadt ist man davon überzeugt, dass der Anschlag auf Sie und der Mord an dem Deputy auf Langdons Konto gehen. Weil Roberts in der Stadt ermordet wurde, ist es meine Aufgabe, den Mörder zu suchen.“
    „Sie finden ihn auf der Langdon-Ranch!“, stieß Warren Elliott hervor.
    „Genau dorthin will ich reiten“, erklärte der Town Marshal.
    „Ehe ich niedergeschossen wurde, hatte ich eine Auseinandersetzung mit drei Cowboys, die für Langdon den Sattel quetschen. Sie tauchten auf, als ich mir mit dem Killer einen Kampf lieferte. Ihre Namen sind Walt Benson, Ty Dooley und James Hagare.“
    „Als Roberts hinzukam, waren vier Männer bei Ihnen“, murmelte Wesley Barranco. „Der vierte hatte sich also erst hinzugesellt, nachdem Sie die Kugel kassiert hatten. Ich denke, bei ihm handelt es sich um den Killer.“
    Die Frau des Arztes betrat das Zimmer. Sie trug ein Tablett, auf dem eine dampfende Terrine stand. „Die Brühe wird Sie wieder auf die Beine bringen, Warren“, erklärte die Frau gutmütig lächelnd und nickte dem Town Marshal zu. „Mein Mann meint, dass Sie in zwei Wochen wieder aufs Pferd steigen können.“
    Der Town Marshal verabschiedete sich.
    Die Gattin des Arztes stellte einen Stuhl neben das Bett, setzte sich, und dann begann sie Warren Elliott zu füttern.

    *

    Es war um die Mittagszeit, als Wesley Barranco mit einem Aufgebot aus Bürgern von Gila Bend in den Hof der Langdon-Ranch ritt. Einige Rancharbeiter unterbrachen ihre Arbeit und beobachteten die Ankömmlinge. Sie zügelten vor dem Haupthaus die Pferde, die Hufschläge brachen ab, aufgewirbelter Staub senkte sich.
    Aus dem Haupthaus trat Irving Langdon. Sein Gesicht war wie aus Granit gemeißelt, mit zusammengekniffenen Augen starrte er den neuen Town Marshal an. Beim Verandageländer angelangt legte er beide Hände auf die Querstange. „Was verschafft mir die Ehre?“, fragte er und leiser Spott schwang in seiner Stimme.
    „Mein Name ist Wesley Barranco“, stellte sich dieser vor. „Seit heute Morgen trage ich in Gila Bend den Marshalsstern.“
    „Ja, ich sehe den Stern, und ich sehe eine Reihe von Bürgern, die ich allesamt kenne. Verfolgen Sie jemand, Marshal?“
    „Ich suche einen Mörder – den Mörder des Deputy Sheriffs Dale Roberts.“
    „Wieso suchen Sie ihn auf meiner Ranch?“
    „Weil ich denke, dass es sich um denselben Mann handelt, der Warren Elliott eine Kugel in den

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