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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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„Halt endlich deine verdammte Schnauze, Vince!“, zischte er und hielt Swinney die Mündung des Revolvers zwischen die Augenbrauen. „Du bist kein Deut besser als wir, denn auch du bist über die Rancherfrau hergefallen wie ein ausgehungertes Tier. Also halt die Fresse. Wir schnappen uns die Kleine und reagieren uns einer nach dem anderen bei ihr ab. Stell sie dir nackt vor, Narr! Sie ist eine Göttin. Und du hast es mir, und nur mir zu verdanken, wenn du bei ihr ein Rohr versenken darfst.“
    In dem Moment kam draußen rasender Hufschlag auf.
    „Gott verdamm mich!“, brüllte Wade Forrester überschnappend. Er sprang nach vorne, rammte Vince Swinney mit der Schulter rücksichtslos zur Seite und war mit zwei langen Schritten bei der Tür. Maria saß auf einem ihrer Pferde und feuerte das Tier mit dem langen Zügel und schrillen Rufen an. Staub quoll unter den wirbelnden Hufen in die Höhe.
    Während sich die Kerle in der Küche stritten, war Maria aus dem Fenster des Lagerraumes, in den sie geflüchtet war, geklettert, zu den Pferden gelaufen, aufgesessen und geflohen.
    „Das haben wir dir zu verdanken!“, giftete Wade Forrester, der sich herumgeworfen hatte und dessen lodernder Blick sich an Vince Swinney geradezu verkrallt hatte. „Du verdammter Narr bist für uns nur noch ein Klotz am Bein!“ Sein Arm flog hoch, sein Sechsschüsser dröhnte. Der Knall schien das Gebäude in seinen Fundamenten zu erschüttern. Swinney bekam die Kugel in die Schulter und wurde herumgerissen. Er schrie auf, krümmte sich zur Seite, seine Linke fuhr hoch und er presste sie auf die Wunde. Warm spürte er sein Blut. Und sein fiebernder Verstand sagte ihm, dass ihn Forrester mit dem nächsten Schuss töten würde.
    Doch jetzt stieß sich Wayne Daugherty ab, flog durch die Luft und prallte gegen Wade Forrester, der sich wie in einem Rauschzustand befand. Er krachte gegen den Tisch, im selben Moment, als er erneut auf Swinney feuerte. Forrester ging zu Boden, der Tisch kippte und riss einen der Hocker um.
    Es stank nach verbranntem Pulver.
    Daugherty, der mit beiden Händen seine Winchester hielt, drückte die Mündung auf Forresters Brust. Der ernüchterte schlagartig. „Verdammt, mit mir sind wohl sämtliche Gäule durchgegangen. Schon gut, Wayne, schon gut. Ich habe mich wieder unter Kontrolle. Nimm die Mündung von mir. Sehen wir zu, dass wir die Kleine schnappen.“
    Daugherty trat zurück und legte sich das Gewehr auf die Schulter. „Du hast Vince eine Kugel in die Schulter geknallt. Was nun? Er wird den Trail bis nach El Tren nicht durchhalten.“
    Forrester kämpfte sich auf die Beine.
    In Vince Swinneys Zügen tobte der Schmerz. Zwischen seinen Fingern sickerte Blut hervor. Seine Zähne schlugen wie im Schüttelfrost aufeinander. Sein Gesicht war kreidebleich und seine Lippen zuckten.
    „Wir müssen aber nach El Tren“, murmelte Wade Forrester. „Vorher aber müssen wir uns das kleine Luder schnappen. Sie könnte Leute alarmieren, mit denen ich lieber nichts zu tun habe. Hast du schon einmal nachgedacht, Wayne? Unser Freund Vince droht die Nerven zu verlieren. Er entwickelt sich als Schwachpunkt, und er kann uns alle an den Galgen bringen.“
    In Wayne Daugherty Miene arbeitete es krampfhaft. Schweiß rann über die Schläfen des vierschrötigen Mannes. Sein rastloser Blick sprang zwischen Forrester und Swinney hin und her.
    Von Greg Spencer kam ein dümmliches Kichern. „Warum legen wir ihn nicht einfach um?“, fragte er in seiner naiv-primitiven Art. „Dann wären wir diese Sorge doch schlagartig los.“ Er richtete den Revolver auf Swinney.
    Vince Swinney atmete rasselnd. Aus seinen Augen brüllte jetzt die Todesangst. Die Schmerzen, die von seiner Schulter aus bis in den Brustraum tobten, die Benommenheit, die Schwäche, die wie schleichendes Gift durch seine Blutbahnen pulsierte – das alles zählte nicht mehr. „Nicht schießen“, keuchte er mit brüchiger Stimme, die von der überwältigenden Angst verzerrt war. „Bitte …“
    „Leg ihn um, Greg!“, gebot Wade Forrester mit einer Stimme, die an brechenden Stahl erinnerte. „Er gefährdet uns alle.“
    Fast genüsslich spannte Greg Spencer den Hahn.
    Wayne Daugherty mischte sich nicht mehr ein. Die Aussicht, durch Swinneys Schuld am Galgen zu enden, gebot ihm, den Dingen ihren Lauf zu lassen.
    „Nicht schießen“, flüsterte Swinney, seine Gestalt erbebte, die Hand, die er auf die Wunde presste, begann zu zittern. „Ich – ich …“
    Zugleich

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