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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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rassige Frau mit seinem Blick erfasste. „Donnerwetter“, murmelte er. „Eine Rose mitten in der Wüste.“
    Emanuel de la Vega, der die vier Reiter von seiner Tochter ablenken wollte, rief: „Der Mann, dem die Hazienda gehört, heißt Pablo Esteban. Er ist ein Don, ein …“
    Wade Forrester drehte seinen Oberkörper halb herum und zog dabei den Revolver. Im Hochschwingen der Waffe spannte er den Hahn, die Mündung stach ins Ziel, der Sechsschüsser bäumte sich auf in seiner Faust, als die Kugel mit einem trockenen Knall den Lauf verließ.
    Der Mexikaner zuckte zusammen, knickte in der Mitte ein, seine Hände verkrampften sich über seinem Leib, seine Augen weiteten sich und in seinen Blick trat grenzenloses Entsetzen.
    Vor Forresters Gesicht zerflatterte Pulverdampf.
    „Bist du wahnsinnig!“, brach es aus Vince Swinneys Kehle.
    Maria de la Vega entrang sich ein Aufschrei, der Erschrecken, Fassungslosigkeit, Erschütterung und Verzweiflung beinhaltete. Im ersten Moment wollte sie zu ihrem Vater hineilen, der in diesem Moment aufs Gesicht fiel, doch dann warf sie sich herum und rannte ins Haus.
    „Schnappen wir uns das Häschen!“, stieß Wade Forrester hervor und schwang sich aus dem Sattel. „Jetzt, da wir das Ziel Elliotts kennen, brauchen wir uns nicht mehr so sehr beeilen. Und für eine nette Abwechslung war ich schon immer zu haben.“
    Maria hatte die Tür zugeworfen und den Holzriegel in die Halterung geschlagen. Das Gewehr ihres Vaters lehnte neben dem Ofen an der Wand. Sie riss es an sich und riegelte eine Patrone in den Lauf. In heftigen Wogen pulsierte die Panik durch ihren Verstand. Sie hatte Warren Elliotts Geschichte gehört und ihr war klar, dass es sich bei den vier Männern, die ihm folgten, um die Mörder seines Bruders und dessen Gattin handelte.
    Draußen warf sich Wade Forrester gegen die Tür. Sie hielt seinem Anprall statt.
    Sie haben Elliotts Schwägerin auf das Schändlichste missbraucht!, schoss es Maria durch den Kopf, ein Gedanke, der sie regelrecht elektrisierte, ein Gedanke, den zu Ende zu führen sich alles in ihr sträubte. Sie wollte sich das Ungeheuerliche erst gar nicht vorstellen …
    Die schöne Mexikanerin jagte einen Schuss durch das Türblatt. Draußen erklang ein lästerlicher Fluch. Plötzlich tauchte eine Gestalt an einem der unverglasten Fenster auf. Eine Faust, die einen schweren Revolver hielt, hob sich vor das wie erstarrt anmutende Gesicht. Grau schimmerten die Kugelköpfe in den Kammern. Einen schrecklichen Augenblick lang starrte Maria in die kreisrunde, schwarzgähnende Mündung. Dann gelang es ihr, die Lähmung abzuschütteln, sie wirbelte herum und rannte in den angrenzenden Raum. In dem Moment flog krachend die Haustür auf. Mit dem zweiten Anlauf war es Wade Forrester gelungen, sie aufzusprengen.
    „Sie ist im Nebenraum!“, schrie Greg Spencer, der am Fenster stand.
    Wade Forrester stand leicht vornübergeneigt da, mit flammendem Blick auf die Tür starrend, die Maria hinter sich zugeworfen hatte. Es war fast wie damals auf der Elliott-Ranch, fünf Meilen südlich von Gila Bend. Er hatte auch Nelson Elliott ohne jede Vorwarnung niedergeknallt, denn der Rancher rechnete nicht damit, dass mit ihm, dem Deputy Sheriff aus Hickiwan, das Verhängnis auf die Ranch kam.
    Auch Joan Elliott hatte sich im Haus verkrochen.
    Sie hatte keine Chance. Er nahm die schöne Frau, dann überließ er sie seinen Komplizen. Und dann …
    „Komm heraus, Señorita!“, rief Wade Forrester heiser. „Wenn ich dich herausholen muss, wird es nicht sehr erfreulich für dich. Also nimm Vernunft an. Wir werden eine Menge Freude miteinander haben. Du wirst es sehen.“
    Hinter Forrester drängten Daugherty, Spencer und Swinney in die Küche.
    „Na schön!“, schnarrte Forrester. „Wie du willst, Lady. Ich komme dich jetzt holen. Ich denke, das verleiht dem Ganzen eine besondere Note. Für Wildkatzen hatte ich schon immer eine Schwäche.“
    Wade Forrester setzte sich in Bewegung. Die Mündung seines Colts deutete auf die Tür. Er hatte das Kinn vorgeschoben, was seinem Gesicht den unumstößlichen Ausdruck von Entschlossenheit verlieh.
    „Verdammt, hör auf!“, platzte es aus Vince Swinneys Mund. „Damals habe ich mich dazu hinreißen lassen, mitzumachen. Seitdem finde ich kaum noch Schlaf. Die Bilder verfolgen mich bis in meine Träume. Hör auf, Wade. Ich lasse nicht zu, dass …“
    Mit der Behändigkeit einer zustoßenden Klapperschlange fuhr Wade Forrester herum.

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