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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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ist geschehen?“, fragte Willard.
    „Elliott hat mich beobachtet, als ich auf der C.W. war, und als ich nach Hause ritt, wartete er auf mich.“ Selbst das Sprechen schien Summer Mühe zu bereiten. Seine Lippen waren aufgeschlagen und geschwollen. „Er hat mich zusammengeschlagen. Elliott ist ein dreckiger Hurensohn. Ich hoffe, Sie haben ihn in die Hölle geschickt, Willard.“
    „Er hat leider nicht auf uns gewartet“, kam es geradezu ironisch über die Lippen des Vormanns. „Aber wir kriegen ihn. Okay, Summer. Ich will nicht um den heißen Brei herumreden. Du hast vierundzwanzig Stunden Zeit, um alles, was du mitnehmen kannst, auf einen Wagen zu laden und zu verschwinden. Wenn du nach Ablauf des Ultimatums noch hier bist, waren die Prügel, die Elliott dir verabreicht hat, ein Zuckerschlecken gegen das, was du dann erlebst.“
    Floyd Summer starrte aus geschwollenen, blau verfärbten Augenhöhlen den Vormann an. In seinem Blick drückte sich eine ganze Reihe von Gemütsbewegungen aus, in erster Linie aber war es Fassungslosigkeit. „Aber – ich …“
    Jesse Willard winkte ungeduldig ab. „Vierundzwanzig Stunden, Summer. Bist du dann nicht fort, nehme ich die Peitsche.“ Nach dem letzten Wort schwang Jesse Willard herum und ging aus dem Raum. Cora Summer stand in der Küche und drückte ihre linke Hand gegen ihren Halsansatz. Auf dem Grund ihrer Augen wob das Entsetzen. Sie konnte hören, was Willard sprach. Der Vormann ging an ihr vorbei, ohne sie zu beachten. Draußen schwang er sich aufs Pferd. „Er hat Zeit bis morgen Mittag, um von dem Land zu verschwinden“, knurrte er. Mehr sagte er nicht. Aber Higgins und Strother mussten aus seinem Mund nicht mehr hören, um zu wissen, welche Konsequenzen Floyd Summer zu tragen haben würde, wenn er das Ultimatum ungenutzt verstreichen ließ.
    Als sie vom Ranchhof ritten, fragte Higgins: „Wohin mögen sich Elliott und die Lady gewandt haben?“
    „Von Summer wissen wir, dass zu dem Treffen bei Alice Warner außer ihm Taylor, Howard und Swanson erschienen sind. Zu einem dieser drei sind Elliott sowie die Lady mit ihren Kindern geflüchtet. Ihr beide werdet ihn ausfindig machen und töten. Ich reite auf die Ranch zurück.“
    „Wenn wir ihn auf einer der Farmen aufstöbern“, sagte Sam Higgins, „wollten wir gleich Nägel mit Köpfen machen. Was meinst du, Jesse? Deswegen hat uns Big Charles ja zum Bouse Wash geholt.“
    Jesse Willard dachte kurz nach, dann nickte er. „Es darf keine Zeugen geben“, murmelte er dann. „Aber das muss ich euch ja sicher nicht sagen.“
    Sam Higgins zeigte ein kantiges Grinsen.

    *

    „Es ist sicher nichts dagegen einzuwenden, dass du mit deinen Kindern bei mir auf der Farm bleibst, Alice“, murmelte John Howard und vermied es, Warren Elliott anzublicken. „Was dich anbetrifft, Elliott, so befürchte ich, dass Willard meine Farm dem Erdboden gleich macht, wenn er kommt und du dich ihm nicht freiwillig auslieferst.“
    „Ich verstehe“, erklärte Warren Elliott. Enttäuschung und Verbitterung vermischten sich in ihm. Er wandte sich ab und wollte der Tür zustreben, als ihn Alices Stimme einholte: „Warten Sie, Warren.“
    Er hielt an, drehte sich aber nicht um.
    Alice fuhr fort: „Bekommst du jetzt kalte Füße, John? Du jagst Warren Elliott gewissermaßen wie einen räudigen Hund aus deinem Haus, obwohl er sich bereit erklärte, unsere Sache zur seinen zu machen? Hast du denn kein Ehrgefühl im Leib?“
    „Elliotts Einsatz ist nicht uneigennützig“, grollte John Howard. „Er will sich an den Mördern seines Bruders und seiner Schwägerin rächen. Uns steht er bei, weil er damit rechnet, so die Mörder vor die Mündung zu bekommen.“
    „Gestern Abend hast du noch ganz anders gesprochen“, fauchte Alice Warner. Zorn würgte sie. Dazu gesellten sich Verachtung und ein jäher Widerwille. „Du warst bereit …“
    „Die Chance, uns zusammenzuschließen und der C.W. geschlossen entgegenzutreten dürfte uns genommen worden sein“, unterbrach der Farmer die schöne Frau, deren Augen kriegerisch funkelten. „Wahrscheinlich sind Willard und seine zweibeinigen Wölfe schon auf dem Weg hierher, nachdem sie feststellten, dass ihr auf deiner Farm nicht mehr anzutreffen wart. In einer solchen Situation ist sich jeder nur noch selbst der Nächste. Wenn sich Elliott auf meiner Farm verkriecht, provoziere ich Willard, und ich gebe ihm einen Grund …“
    „Es ist in Ordnung, Alice“, murmelte Warren Elliott.

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