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Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition)

Titel: Weg des Unheils, Band 1-4 (Western-Sammelband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Hackett
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reicht, damit ihr euch in Position bringen könnt.“
    Sie ritten auseinander. Jesse Willard zog seine Uhr aus der Westentasche und warf einen Blick auf das Ziffernblatt. Als die fünf Minuten herum waren, schwang er sich vom Pferd, leinte das Tier an einen Ast und zog die Winchester aus dem Scabbard, riegelte eine Patrone in die Kammer und lief, jeden Schutz ausnutzend, der sich ihm bot, zur Farm. Hinter einem Schuppen bezog er Stellung, äugte um die Ecke herum und nahm wahr, dass die Tür des Wohnhauses offen stand. Es befremdete ihn nicht, dass in der kleinen Fence kein Pferd zu sehen war, denn als sie das erste Mal hier waren auf der Jagd nach Warren Elliott hatte dessen Pferd auch im Stall gestanden. Nach Floyd Summers Verrat wusste Jesse Willard, dass er dem Mann, der seinen Bruder auf dem Gewissen hatte, sehr nah gewesen war. Der Gedanke daran jagte die heiße Wut in ihm hoch, sie drohte sein Blut zum Kochen zu bringen.
    Er sah Jim Strother, der sich an der Längswand des Stalles entlang schob. Strother bedeutete ihm mit einem Handzeichen, dass er bereit war. Und nun erschien beim Hühnerstall auch Sam Higgins. Er bewegte sich geduckt und hielt die Winchester an der Seite im Anschlag. Der Bandit blickte zu Willard herüber. Er schien auf dessen Kommando zu warten, das Haus zu stürmen.
    Und dieses Kommando kam. Jesse Willard stieß die linke Faust zweimal zum Himmel, dann spurtete er los. Er erreichte die Haustür als erster und sprang ins Innere des Gebäudes. Das Gewehr an seiner Hüfte beschrieb einen Halbkreis, dem der wilde Blick des Vormannes folgte. Hinter Willard kam Jim Strother in die Küche. Sam Higgins blieb draußen neben der Tür stehen und sicherte in die Runde.
    Ohne ein Wort zu verlieren schritt Jesse Willard zu der Tür, die in die Schlafkammer führte und die geschlossen war. Er benutzte das rechte Bein wie einen Rammbock. Unter dem Tritt flog die Tür krachend auf. Willard stieg über die Schwelle.
    „Ausgeflogen!“, zischte er wütend. „Verdammt!“ Er kehrte in die Küche zurück. Auf dem Herd stand ein Topf, in dem Wasser kochte. Auf dem Tisch lag Gemüse. Es war zum Teil geschnitten. „Sie müssen gewarnt worden sein“, knurrte Willard. „Wenn du mich fragst, dann sind sie uns sozusagen vor der Nase davongeritten.“
    „Vielleicht wurde Summer von seinem schlechten Gewissen getrieben und er ist nicht nach Hause, sondern hierher geritten.“
    „Fragen wir ihn“, stieß Willard hervor und stapfte nach draußen. „Brennt das Gerümpel hier nieder!“, gebot er.
    Sam Higgins rannte hinüber in die Scheune.
    In der Küche öffnete Jim Strother die eiserne Klappe des Ofens. Mit dem Schürhaken räumte er das brennende Holz aus dem Ofenloch. Es fiel auf den hölzernen, ausgetrockneten Fußboden. Dann holte sich der Bandit die Petroleumlampe, die auf dem Tisch stand und schraubte den Tank auf. Ehe er das Haus verließ, schleuderte er sie vor dem Herd auf den Boden. Klirrend zerbrach der Glaszylinder. Petroleum sickerte aus der Öffnung des Tanks. Es kam mit einem brennenden Scheit in Berührung, bläuliche Flammen zuckten darüber hinweg, im nächsten Moment entzündete sich der Brennstoff fast explosionsartig.
    Higgins hatte in der Scheune einen Haufen Stroh in Brand gesetzt. Qualm quoll aus dem Tor.
    Die Banditen holten ihre Pferde und trafen sich bei Jesse Willard in der Hügellücke. Aus dem Farmhaus und der Scheune schlugen bereits die Flammen. In dem zundertrockenen Holz, aus dem die Gebäude errichtet waren, fanden sie ausreichend Nahrung. Zufrieden sagte Jesse Willard: „Mit den Warners wäre der Anfang gemacht. Ich denke, es gibt bald keine Siedler mehr an den Weidegrenzen der C.W.-Ranch.“
    Ungestüm trieben sie die Pferde an.
    Eine knappe Stunde später ritten sie in den Hof der Summer-Farm. Das Pferd des Farmers stand am Holm und trug noch den Sattel auf seinem Rücken. Die drei Reiter brachten ihre Pferde zum Stehen. „Summer!“
    In der Tür des Farmhauses erschien die Frau des Siedlers. „Mein Mann liegt im Bett. Warren Elliott hat ihn brutal zusammengeschlagen. Es ist ein Wunder, dass er es überhaupt bis nach Hause geschafft hat.“
    „Wartet hier“, befahl Jesse Willard, saß ab und stakste zum Haus. Die Frau trat zur Seite und der Vormann verschwand im Innern. Dann stand er vor dem Bett, auf dem Floyd Summer lag. Sein Gesicht war zur Unkenntlichkeit aufgeschwollen, über die etlichen kleinen Platzwunden hatte die Gattin des Farmers Pflaster geklebt. „Was

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